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Jahrbuch des LPWL 2005 - Landesverband Praxisnetze Nordrhein ...

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Ausnahmen wie die gynäkologische Vorsorge, die augenärztliche Überprüfung<br />

der Sehschärfe oder auch chirurgische Notfälle, die einer primären fachärztlichen<br />

Versorgung bedürfen, sind dabei zu berücksichtigen um eine überbordende<br />

Bürokratie und verlängerte Behandlungswege zu vermeiden. Das Prinzip <strong>des</strong><br />

Hausarztes als zentralem Lotsen soll jedoch erhalten bleiben.<br />

Verträge zur „Hausarztzentrierten Versorgung“ sollten nicht zwischen einzelnen<br />

Ärzten und den Kassen abgeschlossen werden sondern nur zwischen Netzen<br />

und der GKV. Die Netze gewährleisten über Zertifi zierungen, Qualitätszirkel<br />

und geregelte Fortbildung die Qualität der Versorgung. Eine Koppelung von<br />

„Hausarztzentrierter Versorgung“ und Bonussystemen wie der Teilnahme an<br />

DMP-Verträgen sollte aus Sicht <strong>des</strong> <strong>LPWL</strong> unterbleiben, da hier kein innerer Zusammenhang<br />

erkennbar ist und die jetzigen DMP-Verträge, solange sie an den<br />

RSA gekoppelt sind, primär von wirtschaftlichen Interessen der Kassen geprägt<br />

sind.<br />

2. Honorierung<br />

Der <strong>LPWL</strong> sieht in einem solchen Modell der „Hausarztzentrierten Versorgung“<br />

die Gefahr von Honorarverwerfungen zwischen den einzelnen Fachgruppen.<br />

Die zu erwartende vermehrte Überweisungstätigkeit zum kooperierenden Facharzt<br />

könnte zu einem Punktwertverlust im fachärztlichen Budget führen, bei<br />

verminderter Inanspruchnahme der Fachärzte würde sich ein ähnlicher Effekt<br />

auf das hausärztliche Budget ergeben.<br />

Der <strong>LPWL</strong> befürwortet auch aus grundsätzlichen Erwägungen die Einführung<br />

<strong>des</strong> Kostenerstattungsprinzips, da nur dieses sich an wirtschaftlichen Belangen<br />

orientiert, die Kostentransparenz fördert und zu einem kostenbewussten Verhalten<br />

der Versicherten führt.<br />

3. Qualität<br />

Ein immer wiederkehren<strong>des</strong> Argument der Fachärzte gegen die Einführung<br />

der „ Hausarztzentrierten Versorgung“ ist die Sorge um die Qualität in diesem<br />

Bereich. Hierbei sollte niemand die höhere Kompetenz der Fachärzte in ihrem<br />

jeweiligen Gebiet bezweifeln. Diese Kompetenz soll jedoch in die „Hausarztzentrierte<br />

Versorgung“ implementiert werden.<br />

Die Qualität der Hausärzte darf dabei allerdings nicht in Frage gestellt werden,<br />

zumal von deren Seite eine hohe soziale Kompetenz eingebracht wird. Die<br />

Kenntnis <strong>des</strong> Hausarztes von der individuellen und häufi g auch der familiären<br />

LWPL <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong>.indd 24 11.10.<strong>2005</strong> 20:09:10 Uhr

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