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Jahrbuch des LPWL 2005 - Landesverband Praxisnetze Nordrhein ...

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hinaus auch andere Therapiemöglichkeiten zu gleicher oder ähnlicher Ergebnisqualität<br />

führen können. Der Untersuchungs-, Entscheidungs- und Therapieweg<br />

wird letztlich von der persönlichen Beziehung zwischen Patient und Arzt im<br />

Sinne der Individualtherapie getragen, wobei zu berücksichtigen ist, ob statistische<br />

Signifi kanz auch klinische Relevanz besitzt.<br />

Haltung <strong>des</strong> <strong>LPWL</strong><br />

Eine sinnvolle medizinische Leitlinie<br />

• hat klar benannte sachliche Gründe für ihre Erstellung,<br />

• hat klar benannte sachliche Ziele,<br />

• ist nach den Regeln der Evidence-based-medicine erstellt,<br />

• wird von unabhängigen Personen und Institutionen erstellt,<br />

• ist bei Schnittstellen mit allen Beteiligten besprochen,<br />

• enthält angemessene Handlungsvorschläge für genau defi nierte Sektionen der<br />

Medizin,<br />

• berücksichtigt den Ist-Zustand im Zielsektor,<br />

• enthält sinnvolle und zulässige Instrumente zur Erreichung der gewünschten<br />

Veränderungen im Denken und Handeln der Zielgruppe,<br />

• darf ausschließlich der Qualitätssicherung medizinischen Handelns dienen,<br />

• darf nicht ausschließlich grenzsetzend für Begutachtungen sein.<br />

Begründung<br />

Ärztinnen und Ärzte stellen immer wieder unsachgemäße Gründe und Ziele<br />

von Leitlinien fest und gehen auf Distanz zu solchen Produkten. Daraus folgt,<br />

dass Leitlinien nur von unabhängigen Personen und Institutionen entwickelt<br />

werden dürfen. Die Erstellung von Leitlinien muss Ärzten, und zwar den wissenschaftlichen<br />

Fachgesellschaften und praktizierenden Ärzten vorbehalten<br />

bleiben. Diese haben selbstverständlich auch die Effi zienz zu berücksichtigen.<br />

Die Fachgesellschaften müssen sich dabei unabdingbar auch den Erfahrungen<br />

der „praktischen Basismedizin“ öffnen (Schnittstellen: Wissenschaft/ Klinik/<br />

Praxis) und diese berücksichtigen. In angeschlossenen Stellungnahmen sollte<br />

die Problematik der sozialrechtlichen Zwänge bei der Umsetzung der jeweiligen<br />

Leitlinien dargestellt werden, um die Kostenträger und Vertreter anderer gesellschaftlicher<br />

Interessengruppen wie Patientenvertreter, Kirche, Politiker u. a.<br />

mit in die Verantwortung zu nehmen. Für eine breite Akzeptanz in allen Teilen<br />

der Gesellschaft erscheint deren Mitbeteiligung an der Verantwortung und die<br />

LWPL <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong>.indd 39 11.10.<strong>2005</strong> 20:09:31 Uhr<br />

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