Jahrbuch des LPWL 2005 - Landesverband Praxisnetze Nordrhein ...
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Der <strong>LPWL</strong> begrüßt die Einrichtung solcher medizinischen Versorgungszentren,<br />
warnt allerdings davor, die MVZ als zentralen Punkt der Versorgungslandschaft<br />
zu sehen. Vornehmlich in den Ballungszentren erscheinen die MVZ als sinnvolle<br />
Neuerungen, sie sollten aber nur als eine zusätzliche Versorgungsmöglichkeit<br />
verstanden werden.<br />
Wenn nicht gleichzeitig der Bestand von Einzelpraxen sowohl im fachärztlichen<br />
wie auch im hausärztlichen wohnortnahen Bereich geschützt wird, droht eine<br />
ähnliche Entwicklung, wie sie sich schon in der ehemaligen DDR nicht bewährt<br />
hat. Eine zu starke Zentralisierung der medizinischen Versorgung wird sich<br />
nachteilig auf die fl ächendeckende Versorgung auswirken.<br />
Ein wesentlicher Vorteil unseres Gesundheitssystems, nämlich das breit ge-<br />
streute Angebot von fach und hausärztlichen Praxen, gerade am Rande von<br />
Ballungszentren und auch in den ländlichen Gebieten mit qualitativ guter Ausstattung,<br />
darf der Zentralisierung nicht geopfert werden.<br />
Ein ausgewogenes Verhältnis von MVZ und Einzelpraxen scheint der fl ächendeckenden<br />
Versorgung dienlicher zu sein, als eine unausgewogene Förderung<br />
zentralisierter Medizin. Hierzu gehört die Stützung ländlicher Einzelpraxen<br />
genauso, wie der Erhalt kleinerer Krankenhäuser zur wohnortnahen Versorgung.<br />
Der alleinige Erhalt von anonymen Großkliniken und weit entfernten medizinischen<br />
Versorgungszentren würde einen nicht unerheblichen Nachteil für eine<br />
patientenorientierte medizinische Versorgung bedeuten.<br />
Neue Versorgungsformen wie die MVZ sollten vielmehr als eine gezielte Bereicherung<br />
in der Versorgungslandschaft begriffen werden, ihnen dürfen aber nicht<br />
alle Qualitätsmerkmale unseres Gesundheitssystems geopfert werden.<br />
Um ein sinnvolles Nebeneinander verschiedener Versorgungsformen zu ermöglichen,<br />
bedarf es einer gerechten Sicherung der wirtschaftlichen Belange aller<br />
an der Versorgung beteiligten Einrichtungen.<br />
Hier sieht der <strong>LPWL</strong> politischen Handlungsbedarf. Eine Übertragung der Verantwortung<br />
alleine auf die GKV würde die wirtschaftlichen Aspekte zu sehr<br />
betonen und die fl ächendeckende Versorgung aushöhlen.<br />
LWPL <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong>.indd 27 11.10.<strong>2005</strong> 20:09:14 Uhr<br />
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