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Rittergut Marpe

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3. Stammreihe der Werler Erbsälzerfamilie PapeEr war Gutsbesitzer auf Gut Bockum bei Meschedeb) oo am 30.11.1594 mit Maria von Wesseler(Albert Hömberg: Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, 1974, BandVI, S. 101).1343 nahmen die Brüder Walter und Rotger von Wesseler an einer Freigerichtsverhandlung vor dem Freistuhl imDorf Kalle teil. Zwischen der Familie von Wesseler und dem Dorf Kalle bestanden enge Verbindungen. 1433 warWilhelm von Wesseler bei der Gründung der Vikarie in Kalle führend beteiligt. Ihm und seinen Erben wurde diePräsentation des Vikars übertragen. 1439 präsentierte Wilhelm von Wesseler vom Gut Bockum den Priester ArnoldWeldingen aus Winterberg für die Vikarie in Kalle. Wilhelm von Wesseler heiratete am 08.10.1381 eine Tochter desHermann von Schnellenberg.Folgende Stammreihe führte zu den Linien der Familie von Wesseler auf den Gütern Bockum und Baldeborn:a) Johannes von Wesseler, 1304 als Knappe erwähnt.b) Kinder: Johannes von Wesseler, 1327-1369 urkundlich erwähnt (1348 als Burgmann in Arnsberg); Walter vonWesseler, 1329-1343 urkundlich erwähnt (1338 als Richter in Arnsberg); Rotger von Wesseler, 1343-1369 urkundlicherwähnt; Margarete von Wesseler, 1362 urkundlich erwähnt. Sie heiratete Eberhard von Langenohl.c) Der Sohn des Walter von Wesseler, Johann von Wesseler, ist nach Hömberg (s.o.) wahrscheinlich der Begründerder Linie von Wesseler auf dem <strong>Rittergut</strong> Bockum bei Meschede.d) Der Sohn des Rotger von Wesseler, der ebenfalls Johann hieß, ist nach Hömberg wahrscheinlich der Begründerder Linie von Wesseler auf dem <strong>Rittergut</strong> Baldeborn.1366 sind Johann von Wesseler, Walters Sohn, und Johann von Wesseler, Rotgers Sohn, Zeugen in einer Urkundedes Klosters Meschede (Urkunde Nr. 73). 1373-1378 ist Johann von Wesseler zu Baldeborn mehrfach Zeuge in Urkundendes Klosters Grafschaft (Urkunden Nrn. 79, 80 und 86). 1373 verzichten Johann von Wesseler, Knappe, undseine Frau Frederune auf alle Ansprüche an den Nachlaß des Mönchs Reyneke Hasenporte (Kloster Grafschaft,Urkunden Nr. 82). Frederune und der Mönch Reyneke entstammten der Familie von Berndorf genannt Hasenporte.Frederunes Schwester, Delye, war verheiratet mit Iffred von Bonzel. Diese Familie von Bonzel war ab Mitte des 15.Jahrhunderts Lehnsnehmerin auf dem Gut <strong>Marpe</strong> (s. Abschnitt C, Ziffer 4.).Das <strong>Rittergut</strong> Bockum war ein Lehen der Propstei Meschede. Die älteste bekannte Besitzerin des Gutes war die Familievon Bockum, die es 1404 an Henneke von Mülsborn verkaufte. Wann genau und auf welche Weise das Gut andie Familie von Wesseler gekommen ist, ist nicht bekannt. Der Urenkel des wahrscheinlich ersten Namensträgers aufdem Gut, Johann von Wesseler, war verheiratet mit Kunne von Padberg und wurde am 09.10.1481 mit dem Gut belehnt.Johann von Wesseler und Kunne von Padberg hatten zwei Söhne, Rediger und Dietrich, sowie drei Töchter, Agathe,Margaretha und Katharina. Margaretha heiratete 1520 Hermann Pape genannt von <strong>Marpe</strong> vom Gut <strong>Marpe</strong> (s. AbschnittC, Ziffer 8.). Der Sohn Rediger, der 1521 Tybergh Rytesel heiratete, wurde mit den Gütern Bockum und Schürenbelehnt.Nachfolger des Rediger von Wesseler als Lehnsträger auf den Gütern wurde der Sohn, Dietrich von Wesseler. Er heiratete1561 in erster Ehe Maria Gaugreben aus Siedlinghausen und um 1579 in zweiter Ehe Maria von Westphalen. Ausder ersten Ehe gingen die Töchter Maria und Johanna von Wesseler hervor. Maria erbte das Gut Bockum und heirateteam 30.11.1594 Johann Papen, den außerehelichen aber legitimierten Sohn des Stiftsherrn von Sankt Patrokli undPropst von Sankt Walburga in Soest, Bertram Papen. Dieser war der Sohn des Jasper (Kaspar) Papen, Erbsälzer undRatsherr in Werl, Erbgesessener in Soest und Besitzer des Gutes Köningen (s. Ziffer II 3).Agnes Papen von Wesseler (s.d.) heiratete 1629 Adolf von Bönninghausen zu Apricke, Sohn der Eheleute Johann vonBönninghausen zu Apricke und N. von Heggen, Tochter der Eheleute Johann von Heggen, Besitzer der Güter Ewig beiAttendorn und Heggen, und Anna von Wrede, Erbin des Gutes Amecke. Adolf von Bönninghausen war in erster Eheverheiratet gewesen mit Katharina von Schorlemer zu Overhagen, Tochter des Moritz von Schorlemer, Droste in Werl.Ihre Tante, Anna von Schorlemer zu Overhagen, war verheiratet mit dem Onkel ihres Mannes, Kaspar von Heggen zuEwig und Amecke.Die Tochter aus der Ehe Adolf von Bönninghausen und Katharina von Schorlemer, Elisabeth von Bönninghausen, heirateteden Erben des Gutes Bockum, Ernst Papen von Wesseler (s.d.). Der älteste Sohn aus der Ehe Adolf von Bönninghausenund Agnes Papen von Wesseler, Lothar Dietrich von Bönninghausen, der später in den Reichsfreiherrenstanderhoben wurde, erbte den seinen Eltern gehörenden Teil des Gutes Ewig, den er am 26.03.1636 an Prior und Konventder Regularkanoniker des Augustinerordens in Ewig unter gleichzeitiger Stiftung einer ewigen Mittwochsmesse zumSeelenheil seines ganzen Geschlechtes verkaufte.Lothar Dietrich Freiherr von Bönninghausen war in erster Ehe mit Anna von Budberg, in zweiter Ehe mit AntonettaMaria von Wylich-Winnenthal, Witwe des Johann Rudolf von Palandt, und in dritter Ehe mit Anna Sophia von Budberg,Witwe des Adam Wilhelm von Schellart verheiratet. Mit seiner Cousine, Ursula Papen von Wesseler, hatte er einenillegitimen Sohn, Ferdinand Lothar von Bönninghausen, der später Helena Mumm von Schwarzenstein heiratete undals Kurkölnischer Obrist 1684 im sogenannten Türkenkrieg fiel.32

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