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hunger & hoffnung gemeinden entdecken die not – in ... - Willow Creek

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sierte Belanglosigkeit“?<br />

Ziele der kleiderkammer<br />

versorgung: Wir wollen Menschen das geben,<br />

was sie zum Leben brauchen: Essen, Kleidung,<br />

Schuhe, Geschirr, K<strong>in</strong>derbetten …<br />

lebenshilfe: Wir nehmen uns der Not der Menschen<br />

an. Wir hören zu.<br />

alltagsbewältigung: Wir helfen und beraten bei<br />

Behördengängen, Arztterm<strong>in</strong>en, Schule und<br />

K<strong>in</strong>dergarten.<br />

begegnungsraum schaffen: Wir bieten Raum<br />

zur Begegnung, damit auch Kontakte untere<strong>in</strong>-<br />

ander entstehen und Menschen nicht alle<strong>in</strong><br />

bleiben.<br />

glauben als hilfe erfahren: Wir halten Andachten,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> ihre Lebenssituationen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sprechen.<br />

Wir bieten Raum zum Gebet an. Wir<br />

laden <strong>in</strong> <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>.<br />

es soll schön se<strong>in</strong> für sie: Wir wollen, dass sie<br />

sich wert geachtet fühlen; sie sollen sich wohlfühlen,<br />

deshalb gestalten wir den Geme<strong>in</strong>desaal<br />

wie e<strong>in</strong> Café und feiern.<br />

besuche: Wir besuchen e<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> ihrer Unterkunft.<br />

Gästen gegenüber Wertschätzung. Sie<br />

kommen nicht als Bittsteller, sondern als<br />

„Kunden“, <strong>die</strong> etwas „erwerben“.<br />

Oft wird auch <strong>die</strong> Bitte um Gebet oder<br />

Segnung von e<strong>in</strong>zelnen, auch muslimischen,<br />

Gästen ausgesprochen. Das<br />

zeigt, dass e<strong>in</strong>e Atmosphäre des Vertrauens<br />

entstanden ist. Unser Wunsch ist es,<br />

dass <strong>die</strong> Menschen <strong>die</strong> Liebe Gottes erleben<br />

durch <strong>die</strong> Erfahrungen, <strong>die</strong> sie hier<br />

mit den Mitarbeitenden machen. Wir<br />

möchten Gott als liebenden Vater <strong>in</strong> ihre<br />

Herzen legen.<br />

Der Mitarbeiterstab<br />

Die Verantwortlichen des Kleiderkammer-Teams<br />

s<strong>in</strong>d Christen. Es s<strong>in</strong>d aber<br />

auch e<strong>in</strong>e Reihe Mitarbeitende dabei,<br />

<strong>die</strong> geistlich noch auf der Suche s<strong>in</strong>d.<br />

Sie machen mit, weil sie sich mit den<br />

Zielen der Kleiderkammer identifizieren<br />

können.<br />

Akzeptanz der Arbeit <strong>in</strong> der<br />

Gesamtgeme<strong>in</strong>de<br />

Am Anfang traf <strong>die</strong> Arbeit der Kleiderkammer<br />

nicht nur auf Zustimmung.<br />

Die gängigen Vorurteile Ausländern und<br />

Asylbewerbern gegenüber wurden lautstark<br />

ausgesprochen, auch von Leuten<br />

der „Kerngeme<strong>in</strong>de“.<br />

Hier war <strong>in</strong>tensive Aufklärungsarbeit<br />

<strong>not</strong>wendig. Immer wieder habe ich das<br />

Thema <strong>in</strong> Predigten, Andachten oder im<br />

Geme<strong>in</strong>debrief aufgegriffen. Mit der Zeit<br />

erreichten wir zunehmend Verständnis.<br />

Man braucht Ausdauer, Hartnäckigkeit<br />

und <strong>die</strong> Überzeugung, dass Gott uns<br />

e<strong>in</strong>e Arbeit vor <strong>die</strong> Füße gelegt hat, für<br />

<strong>die</strong> wir verantwortlich s<strong>in</strong>d.<br />

Weihnachten im<br />

Asylbewerberheim<br />

E<strong>in</strong>e besondere Aktion gibt es am<br />

Heiligabend. E<strong>in</strong>ige Jahre fand <strong>die</strong> Feier<br />

im Geme<strong>in</strong>dezentrum statt: mit großem<br />

Essen, Bescherung für <strong>die</strong> Familien<br />

und Festprogramm. Als <strong>die</strong> Teilnehmerzahl<br />

auf 300 stieg, sprengte das den<br />

Rahmen unserer Räumlichkeiten und<br />

überstieg <strong>die</strong> Möglichkeiten unseres<br />

Mitarbeiter-Teams. Seitdem veranstalten<br />

wir <strong>die</strong> Feier im Asylbewerberheim.<br />

Alles wird geme<strong>in</strong>sam vorbereitet. Wir<br />

geben e<strong>in</strong>zelnen Familien Geld, damit<br />

sie für das große Buffet e<strong>in</strong>kaufen und<br />

kochen können. Und dann gibt es wirklich<br />

e<strong>in</strong> Festessen: mit Gerichten aus<br />

vielen Ländern.<br />

Echo im Stadtteil<br />

Die Kleiderkammer und <strong>die</strong> sich ergänzende<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den<br />

„K<strong>in</strong>der-e<strong>in</strong>er-Erde-Gruppen“ hat e<strong>in</strong><br />

sehr positives Echo im Stadtteil ausgelöst.<br />

Sie hat <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

der Grundschule <strong>in</strong>tensiviert und wird<br />

auch von den politischen Instanzen <strong>in</strong><br />

Oberhausen wertgeschätzt.<br />

Gott will, dass allen Menschen geholfen<br />

wird, auch denen, <strong>die</strong> im Abseits stehen<br />

und nicht so beliebt s<strong>in</strong>d; auch denen,<br />

<strong>die</strong> unsere Sprache nicht sprechen<br />

und unseren Glauben nicht teilen; auch<br />

denen, <strong>die</strong> vielleicht st<strong>in</strong>ken. Herausgefordert<br />

hat mich der Satz von Gerhard<br />

Ebel<strong>in</strong>g: „Die Kirche ist <strong>die</strong> <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />

Belanglosigkeit.“ Oft trifft das zu<br />

- muss es aber nicht. Auch deshalb setzen<br />

wir uns für <strong>die</strong> Nöte der Menschen<br />

e<strong>in</strong>. Sicher: Wir können nicht <strong>die</strong> Not<br />

von ganz Oberhausen (geschweige denn<br />

der Welt) l<strong>in</strong>dern. Aber an e<strong>in</strong>er Stelle<br />

können wir es engagiert und verb<strong>in</strong>dlich<br />

tun!<br />

Herbert Großarth ist Pfarrer der Ev.<br />

Apostelkirchengeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Oberhausen<br />

und Vorstandsmitglied von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

Deutschland.<br />

titEl-TheMa<br />

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