01.12.2012 Aufrufe

Anita, Ulla und Monique freuen sich auf Ihren Besuch!

Anita, Ulla und Monique freuen sich auf Ihren Besuch!

Anita, Ulla und Monique freuen sich auf Ihren Besuch!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Irgendwie putzig sehen sie aus, die kleinen<br />

Quads, die zu Dutzenden am Parkplatz der<br />

„Desert Explorers“ stehen, direkt am Ortsusgang<br />

der Teerstraße von Swakopm<strong>und</strong> in<br />

ichtung Walvis Bay. Sie erinnern eher an etas<br />

überdimensionierte Tretautos für Kinder –<br />

och dieser Eindruck schwindet sofort, nachem<br />

unser Quad-Guide Penda den Motor anässt.<br />

Die Maschine ist laut, knattert, fährt bis<br />

u 80 St<strong>und</strong>enkilometer schnell, erklärt der<br />

6-Jährige. Mit Respekt vor dem Bike, der <strong>sich</strong><br />

n Sek<strong>und</strong>enschnelle <strong>auf</strong>gebaut hat, steige ich<br />

uf den Sitz: Die Entscheidung zwischen Quad<br />

it <strong>und</strong> Quad ohne Kupplung ist zugunsten<br />

er leichteren Variante ausgefallen, ich gratuiere<br />

mir innerlich zu dieser Wahl. Zwei weitee<br />

Mitfahrer ins rasante Dünen-Vergnügen haen<br />

mir dazu geraten. Es sei leichter, sagten<br />

ie Motorrad-Asse. Auch Penda startet sein<br />

ike, an den Unterschenkeln spüre ich die<br />

itze des Motors., mit den Fußzehen lege ich<br />

en Gang ein, mit dem rechten Daumen gebe<br />

ch vor<strong>sich</strong>tig Gas, dann geht es los.<br />

unächst fahren wir einige h<strong>und</strong>ert Meter <strong>auf</strong><br />

eer, überqueren das Flussbett des Swakop,<br />

es Flusses also, der hier in den Atlantik fließt<br />

nd dem Seebad seinen Namen gab. Moentan<br />

fließt nichts, es herrscht winterliche<br />

rockenzeit. Aber auch in der Regensaison<br />

ei die Flussdurchquerung kein Problem, wird<br />

ir Quadguide Penda später erklären. Noch<br />

ahre ich etwas verhalten, noch ist mein Dauen<br />

etwas steif, am besten ist konstantes Gas<br />

eben, sage ich mir, schalte mit dem Fuß in<br />

öhere Gänge <strong>und</strong> versuche, den Daumen zu<br />

ontrollieren. Der Fahrtwind nimmt zu, trotz<br />

elm ist der So<strong>und</strong>, das Knattern der Maschie<br />

sagenhaft. Penda zeigt an, dass wir unsere<br />

eschwindigkeit drosseln sollen – <strong>und</strong> biegen<br />

n den Sand ab.<br />

ir haben die Action-Tour gewählt, das heißt<br />

or allem Fahrspaß <strong>und</strong> Adrenalin-Packunen<br />

im Vorratspack. Auch eine langsame Vaiante,<br />

die mehr zum Genießen der Landchaft<br />

einlädt, bietet „Desert Explorers“ an –<br />

ber wir wollten den Nervenkitzel am Sonnagnachmittag.<br />

Die Sonne steht bereits recht<br />

ief <strong>und</strong> taucht die Dünen der Namib wahleise<br />

in ein goldgelbes Licht oder in schrofe,<br />

dunkle Schattenabschnitte. Die ersten Kiometer<br />

sind noch relativ flach, wird fahen<br />

meist geradeaus, ich probiere vor<strong>sich</strong>ig,<br />

mit dem Quad zu spielen, etwas aggresiver<br />

zu lenken, etwas stärker zu bremsen<br />

nd schneller zu beschleunigen. Denn jetzt erartet<br />

uns die erste Düne. Penda zeigt mit einer<br />

Handbewegung an, wir mögen gut be-<br />

freizeit<br />

Mit Adrenalin durch<br />

die Mondlandschaft<br />

Von Jan Gr<strong>und</strong>mann<br />

schleunigen, <strong>und</strong> nachdem wir einen kleinen<br />

Pass überquert haben, sehe ich die gewaltige<br />

Düne direkt <strong>auf</strong> mich zukommen, Penda<br />

gibt Gas <strong>und</strong> erklimmt die Düne <strong>auf</strong> ihrer flachen<br />

Seite, kurz vor dem Kamm lenkt er das<br />

Quad um <strong>und</strong> rast nach großem 180-Grad-<br />

Bogen wieder gen Boden. Schließlich ist es<br />

nicht empfehlenswert, den Dünenkamm zu<br />

passieren, weil die andere Seite die steilere<br />

ist, sage ich mir innerlich. Also nun gebe auch<br />

ich Gas, schalte schnell, dritter, vierter Gang,<br />

<strong>und</strong> fahre hin<strong>auf</strong>, immer höher, die Maschine<br />

wird ob der Steigung langsamer, ich sehe den<br />

Kamm <strong>auf</strong> mich zukommen, lenke um, <strong>und</strong><br />

gebe <strong>auf</strong> dem Weg nach unten Vollgas, sofort<br />

geht es an die nächste Düne, die übernächste<br />

Senke, quer durch die Mondlandschaft nahe<br />

des idyllischen Seebads.<br />

Nach mehr als einer halben St<strong>und</strong>e lädt Penda<br />

zur ersten Pause. Mein Daumen<br />

wird bereits etwas schwer,<br />

aber jetzt kann ich ihn lockern,<br />

bei einem Mineralwasser genießen<br />

wir die Aus<strong>sich</strong>t über<br />

die Dünenlandschaft, sehen<br />

den Atlantik <strong>und</strong> die Nachmittagssonne,<br />

die kurz über dem<br />

Wasser steht <strong>und</strong> es zum Funkeln<br />

bringt. Quad-Biken in der<br />

Namib-Wüste ist wie eine Mischung<br />

aus Go-Kart <strong>und</strong> Moto-<br />

16<br />

cross <strong>auf</strong> dem Mond, denke ich mir <strong>und</strong> lasse<br />

den Motor erneut an.<br />

Penda führt die Gruppe an, jeder folgt im Abstand<br />

von etwa fünf Metern <strong>auf</strong> den Vordermann.<br />

Wir fahren hier doch im sehr sportlichen<br />

Konvoi, fällt mir <strong>auf</strong>, als wir bei 80 km/h<br />

<strong>und</strong> einigen Huckeln weiterbrettern <strong>und</strong> ich<br />

<strong>auf</strong> dem Quad stehe, um die Unebenheiten<br />

mit größtmöglicher Geschwindigkeit nehmen<br />

zu können <strong>und</strong> den Rücken zu schonen.<br />

Sandkörner, die die Quad-Reifen meines Vordermanns<br />

<strong>auf</strong>gewirbelt haben, knallen mir ins<br />

Ge<strong>sich</strong>t, also lasse ich wieder etwas mehr Abstand,<br />

lege mich jetzt mehr mit meinem Körper<br />

in die Kurven hi-nein, versuche, manchmal<br />

mit dem Quad etwas zu sliden, das hier<br />

– ähnlich wie beim Go-Kart – ziemlich ungefährlich<br />

ist, weil das Heck zahm ist <strong>und</strong> nur<br />

mit rohester Gewalt zu einem Ausbruch zu<br />

August 2009<br />

bewegen ist. Mit der Zeit gewöhnt man <strong>sich</strong><br />

an die Geschwindigkeit, doch nicht an die<br />

Berg- <strong>und</strong> Talfahrt: Da bleibt jede Düne eine<br />

Herausforderung für die eigene Hormonproduktion.<br />

Nach zwei St<strong>und</strong>en kommen wir wieder <strong>auf</strong><br />

die Teerstraße, die zurück zum Parkplatz führt.<br />

Diesmal knallen wir mit Höchstgeschwindigkeit<br />

durch <strong>und</strong> parken die Bikes vorbildlich<br />

hintereinander an der hofeigenen Tankstelle.<br />

Mein Körper fühlt <strong>sich</strong> jetzt durchgeschüttelt,<br />

aber beglückt an, <strong>und</strong> nach zwei St<strong>und</strong>en Racing<br />

<strong>auf</strong> dem Mond beginne ich, meinen Gas-<br />

Daumen langsam wieder zu spüren. n<br />

Kontakt<br />

http://africa-adventure.org/d/desertex/<br />

deutsch.htm<br />

Telefon: 064 - 40 60 96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!