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Qualitätsprozesse in der Umweltbildung - Grundlagen ...

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30Ziel <strong>der</strong> SUB se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>fache Qualitätskriterienfür Umweltbildner<strong>in</strong>nen und -bildner wie für<strong>Umweltbildung</strong>sangebote sowie Qualitäts<strong>in</strong>strumenteund Werkzeuge zu entwickeln, welcheauch kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtungen mit begrenztemZeit- und F<strong>in</strong>anzbudget ansprechen.In diesem S<strong>in</strong>n hat auch die Bodensee-Stiftung(2006) die Anfor<strong>der</strong>ungen an QE-Verfahrenwie folgt formuliert (S. 14):«Es muss e<strong>in</strong> Qualitätsentwicklungsverfahrenetabliert werden, welchesn die bestehende Motivation und den Bedarf<strong>der</strong> Umweltbildner aufgreift, um langfristig denQualitätsgedanken lebendig zu halten.n ohne rigide, externe Vorgaben die E<strong>in</strong>richtungenunterstützt, ihre Qualitäten selbst zuformulieren, ihre Potenziale zu erkennen undzu nutzen, um sich so <strong>in</strong> eigenen Schritten kont<strong>in</strong>uierlichweiter zu entwickeln.n effektiv, effizient und handlungsorientiertist.n auch kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtungen mit begrenztemBudget anspricht.n nach <strong>in</strong>nen und aussen spürbare Entwicklungenund Verbesserungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungbewirkt.n Kont<strong>in</strong>uität und Nachhaltigkeit gewährleistet.n Transparenz sowie Lernbereitschaft <strong>in</strong>nerhalb<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung steigert.n Transparenz für die Nachfrageseite bietet.»E<strong>in</strong>er Zertifizierung und externen Kontrolle stehendie Anbietenden grundsätzlich kritisch gegenüber.Anlässlich <strong>der</strong> Tagung vom 18. Januar2008 «Qualitätsentwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur-und <strong>Umweltbildung</strong>» wurde das Zertifizierungssystemvon Schleswig-Holste<strong>in</strong> «Bildungfür Nachhaltige Entwicklung für ausserschulischeBildungsanbieter» und dessen Adaptionfür die Schweiz diskutiert: Das Instrument wurdezwar auch für kle<strong>in</strong>e und mittlere Anbietendeals praxistauglich angesehen, <strong>der</strong> damitverbundene Aufwand und die Bürokratisierungwird jedoch gescheut. Auch aufgrund<strong>der</strong> fehlenden F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Zertifizierungdurch die öffentliche Hand, wie <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fall, wird e<strong>in</strong>e Übernahme des Systems<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz zur Zeit nicht avisiert. DieAnbietenden setzen auf mehr Transparenz bezüglichihren Leistungen und bevorzugen pr<strong>in</strong>zipiellfreiwillige Systeme wie zum Beispiel diesieben Selbstdeklarationspunkte des Fachverbandes«Erb<strong>in</strong>at – Erleben und Bildung <strong>in</strong> <strong>der</strong>Natur», welche anlässlich <strong>der</strong> Fachverbands-Tagung «Qualität im Outdoor-Bereich» vom29. November 2008 von den Mitglie<strong>der</strong>n undInteressierten def<strong>in</strong>iert wurden (â Anhang«Selbstdeklaration ERBINAT», S. 37). Die Mitglie<strong>der</strong>verpflichten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Selbstdeklarationzur Qualitätsentwicklung. Demgegenübersteht allerd<strong>in</strong>gs durchaus die geäusserteErwartung von dritter Seite, beispielsweise vone<strong>in</strong>zelnen kantonalen Erziehungsdirektionen,M<strong>in</strong>deststandards e<strong>in</strong>zuführen. Die Romandiehat bereits Schritte <strong>in</strong> diese Richtung unternommen.Wie das Kapitel «Instrumente», S. 21 ff., zeigt,existiert bereits e<strong>in</strong>e breite Palette von Qualitätsevaluations<strong>in</strong>strumentenund Qualitätsverfahren;die Zusammenstellung dient als Unterstützungbei <strong>der</strong> Suche nach passenden Verfahrenund Werkzeugen für die eigenen Bedürfnisse.Der Wunsch nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen,breit abgestützten Checkliste bzw. nach e<strong>in</strong>erKriterienliste für <strong>Umweltbildung</strong>sangebote istdamit aber noch nicht genügend abgedeckt.Allerd<strong>in</strong>gs darf man auch nicht <strong>der</strong> Versuchungerliegen, e<strong>in</strong>e Kriterienliste sei e<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>mittel,welches gute <strong>Umweltbildung</strong> garantiert,denn bei Bildungsangeboten lässt sich Qualitätnicht e<strong>in</strong>fach über technische Verfahreno<strong>der</strong> über Verordnungsmassnahmen herstellen.E<strong>in</strong> wichtiger Teil des Bildungsgeschehensspielt sich im kommunikativen Bereich ab,und diese Prozesse lassen sich nur beschränktstandardisieren. Ausserdem s<strong>in</strong>d die Themenund Angebote so vielfältig, dass sie sich nichtüber e<strong>in</strong>en ‹Leisten› messen o<strong>der</strong> bewerten lassen.Allerd<strong>in</strong>gs kann e<strong>in</strong>e Kriterien-/Checklisteo<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Leitfaden zu guter <strong>Umweltbildung</strong> e<strong>in</strong>Referenzrahmen bilden und wertvolle H<strong>in</strong>weisegeben, wie e<strong>in</strong> Angebot verbessert werdenund für die Nutzenden die gewünschte Transparenzbieten kann.Der Frage «Was ist gute <strong>Umweltbildung</strong>?» mussweiter nachgegangen werden, wohl wissend,dass <strong>der</strong> Gegenstand <strong>der</strong> <strong>Umweltbildung</strong> demgesellschaftlichen Wandel und deshalb auch

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