Splitter 2/2012 - VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar

Sehen und Gesehen
werden.
Täglich sehen wir Tausende Dinge, die bewusst oder unbewusst Eindruck
bei uns hinterlassen. Doch welchen Eindruck hinterlassen eigentlich wir
auf die Welt?
Einstieg:
Nehmt einen Stein, Stuhl, Schuh oder was
auch immer und lasst ihn von einem Gruppenmitglied
möglichst genau beschreiben.
Euch wird auffallen, dass wir Dinge nur so
beschreiben, wie wir sie im Alltag wahrnehmen
bzw. mit ihnen interagieren. Niemand
wird beschreiben, wie der Stein riecht oder
schmeckt, sondern wie schwer er ist oder
ob seine Oberfläche rau oder glatt ist.
Das liegt daran, dass wir nur einen Teil
unser Sinne nutzen, um die Dinge um uns
herum wahrzunehmen.
Hauptteil:
Gemeinhin schreibt man dem Menschen
fünf Sinne bzw. Möglichkeiten der Wahrnehmung
zu.
· Visuelle Wahrnehmung: Durch das Auge
sind wir in der Lage, Farben, Helligkeiten,
Kontraste, Formen, Bewegungen
und Räumlichkeiten wahrzunehmen.
· Auditive Wahrnehmung: Schall und somit
auch Richtungs- und Entfernungseinschätzungen
erleben wir durch die
Ohren.
Text und Bilder: Vester
· Sensibilität: Zwar greifen wir mit den
Händen, doch glücklicherweise können
wir am ganzen Körper spüren. Sei
es die Wärme des Lagerfeuers oder die
Brise eines Windes. Doch auch Druck
und somit Gewichte können wir nur
dank der Sensibilität bzw. dem Tastsinn
wahrnehmen.
· Olfaktorische Wahrnehmung: Durch die
Nase riechen wir täglich viele unterschiedliche
Düfte. Keinen anderen Reiz verbinden
wir so stark mit Emotionen wie Gerüche.
Bei Gerüchen entscheiden wir in Bruchteilen
von Sekunden, ob uns der Geruch gefällt,
gleichgültig ist oder ob er „stinkt“.
· Gustatorische Wahrnehmung: Unsere
Zunge unterscheidet zwischen süß, sauer,
salzig, bitter und umami (fleischig und
herzhaft) und bestimmt gemeinsam mit
den Gerüchen den Geschmack.
Doch wenn wir alle diese Sinne betrachten,
finden wir keinen Sinn, der dafür verantwortlich
ist, wie wir zu anderen Menschen
stehen und ob wir gemocht werden oder
nicht. Wie können wir Gefühle wahrnehmen?
Wie können wir innerhalb von Sekunden
entscheiden, ob wir eine Person
mögen oder nicht? - Diskutiert über diese
Frage in eurer Runde.
Danach solltet ihr versuchen die vier
Grundemotionen (Freude, Wut, Trauer,
Angst) für nur einen Sinn darzustellen. Sicherlich
ist es am sinnvollsten, sich auf die
visuelle Wahrnehmung zu spezialisieren.
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Schluss:
Wenn ihr diese Aufgabe gemeistert habt,
kommen wir zum Highlight und zugleich
Ende der Idee. Macht Fotos von jedem in
eurer Runde, so wie er oder sie vom Rest
der Runde wahrgenommen werden.
Dazu schickt ihr jeweils eine Person vor die
Tür und der Rest der Gruppe soll diese Person
beschreiben. Eine mögliche Beschreibung
wäre: „groß, kräftig, stark, etwas
eingebildet, aber auch hilfsbereit, beschützend
und eine Stütze in der Not.“ Und jetzt
versucht alle diese Eigenschaften in einem
einzigen Foto einzufangen. Dazu holt ihr
die Person wieder herein und positioniert
sie so, wie es eurer Meinung nach passt.
Die Person selbst hat kein Mitspracherecht
und soll sich auch in Mimik und Gestik genau
nach euren Wünschen richten.
Lasst alle Fotos entwickeln und bringt sie
zum nächsten Treffen eurer Runde mit.
Schaut euch euer eigenes Foto an und stellt
euch diese zwei Fragen:
· Nehme ich mich genau so wahr, wie es
meine Runde tut?
· Und will ich so wahrgenommen werden?