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Splitter 2/2012 - VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar

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Mittelalter I –<br />

Die Prinzessinnen<br />

Ein ganzer Gau kämpft um die Gunst zweier Prinzessinnen. In einem<br />

harten Wettbewerb werden zwei Bräutigame erkoren. Doch bleibt der<br />

Wettbewerb nicht die einzige Herausforderung, die die Teilnehmer des<br />

GTS-Pfingstlagers meistern müssen.<br />

Kurz vor Pfingsten erhielt der Gau Tomburger<br />

Schar die Einladung zum Ritterturnier<br />

nach Ahrhütte bei Blankenheim.<br />

König Clemens I. und Königin Sabrina I.<br />

hatten eingeladen, um die tüchtigsten und<br />

tapfersten jungen Männer aus dem ganzen<br />

Reich zu finden. Anlass war, dass ihre beiden<br />

Töchter Prinzessin Nina und Prinzessin<br />

Leonie das heiratsfähige Alter erreicht<br />

hatten und ihr wildes Leben gegen die Beständigkeit<br />

einer festen Ehe eintauschen<br />

wollten.<br />

Wie aus der Einladung zu entnehmen war,<br />

musste nicht nur die körperliche Kraft<br />

und Geschicklichkeit unter Beweis gestellt<br />

werden, sondern war es auch unabdingbar<br />

einen ehrbaren Beruf erlernt zu haben.<br />

So wurden in den Wochen vor Pfingsten<br />

noch dutzende Bäckermützen, Schmiedeschürzen,<br />

Feuermeisterhandschuhe und<br />

Zimmermannshosen teils in sehr kunstfertiger<br />

Handarbeit hergestellt. Besonders die<br />

Gäste aus Aachen aus dem Stamm Minas<br />

Text: Vester<br />

Bilder: Eingereicht vom Autor<br />

Anor fielen mit ihren ausnahmslos selbst<br />

genähten Kostümen auf.<br />

Doch verzückten mich nicht nur die Teilnehmer<br />

mit ihren Kostümen, sondern<br />

auch der Lagerplatz, der direkt an der Ahr<br />

lag und das Wetter zeigten sich von ihrer<br />

besten Seite. Aber nichts von alledem war<br />

auch nur annähernd so schön wie die beiden<br />

Prinzessinnen, die uns noch am Abend<br />

der Anreise vom König voller Stolz vorgestellt<br />

wurden. Spätestens jetzt war in jedem<br />

von uns der Wunsch geweckt, dieses<br />

Turnier zu gewinnen und Ehemann dieser<br />

Prinzessinnen zu werden.<br />

Im Mittelalter wurde mit<br />

allen Mitteln gekämpft<br />

Früh ging es am nächsten Morgen los.<br />

Direkt nach dem Frühstück wurden die<br />

Bewerber registriert und 61 tapfere Pfadis<br />

erklärten sich bereit, die Vorrunde anzutreten.<br />

Es waren harte Wettkämpfe und<br />

man schenkte sich untereinander nichts. So<br />

musste auch ich schmerzlich erfahren, dass<br />

im Mittelalter mit allen Mitteln gekämpft<br />

wurde. Schnell stand fest: Ich hatte nicht<br />

mal die Vorrunde überstanden, obwohl<br />

meine Leistungen im Wasser-Schleppen,<br />

Tau-Ziehen und Hufeisenwerfen beachtlich<br />

waren. Im Liebesgedicht schreiben,<br />

Schmuck basteln und Zeichnen habe ich<br />

aber nicht ausreichend pariert. Es tat meiner<br />

Laune keinen Abbruch, die folgenden<br />

Wettkämpfe von der Zuschauertribüne<br />

aus zu verfolgen. Ein besonderes Highlight<br />

war es, als die vier Finalisten zum „Prinzessinnen<br />

tragen“ antraten und einer der<br />

Teilnehmer bis kurz vor Ziel in Führung<br />

lag, dann aber doch unter der Last seiner<br />

Angebeteten zusammenbrach.<br />

16 17<br />

So standen am ersten Abend schon die Sieger<br />

des Turniers statt, doch der König ließ<br />

verkünden, dass er sich am nächsten Tag<br />

noch davon überzeugen will, dass jeder<br />

Kandidat seinen Beruf wirklich beherrscht.<br />

Ich selbst war in der Zunft der Bäcker und<br />

wir bauten einen Lehmofen, in dem wir<br />

ein paar Brötchen backten, die König und<br />

Königin wirklich zu schmecken schienen.<br />

Die Feuermeister zauberten Fackeln, um<br />

die für den Abend angesetzte Hochzeit zu<br />

erleuchten und bei den Schmieden wurden<br />

unter anderem Brautringe geschmiedet.<br />

Am Abend war es dann soweit. Ein jeder<br />

putze sich heraus und mancher gönnte<br />

sich ein Bad in der Ahr. Die Hochzeit fing<br />

ganz gut an. Der Pfarrer war in gelockerter<br />

Stimmung und dem König schienen seine<br />

zukünftigen Schwiegersöhne zu gefallen.<br />

Doch in dem Augenblick, in dem die

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