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Splitter 2/2012 - VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar

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Edel und stark unterwegs<br />

durch Schottland<br />

Unsere Ranger/Rover Sippe aus dem<br />

Stamm ScheidterHaufen wurde vom Wanderfieber<br />

gepackt. Einstimmig entschied<br />

man sich, diesen Frühling die Highlands<br />

Schottlands zu erkunden, insbesondere<br />

die ‚Isle of Skye‘ (Insel des Nebels), eine<br />

1.650km² große Insel im äußersten Nordwesten<br />

Schottlands, deren über sie verfasste<br />

Reiseberichte uns am meisten überzeugten.<br />

Vom Frankfurter Flughafen aus flogen wir<br />

nach Aberdeen, eine kleine (aber nichtsdestotrotz<br />

Schottlands drittgrößte) Stadt<br />

an der Ostküste, von dort aus weiter per<br />

Zug nach Inverness, woran wir alle paar<br />

Minuten durch die Lautsprecheransage:<br />

„This train is for Inverness“ erinnert wurden.<br />

Wir setzten schließlich unsere Reise<br />

von Ost nach West mit einem Überlandbus<br />

fort, vorbei an Loch Ness und bis nach<br />

Portree. Wir verließen die Stadt bereits im<br />

Dunkeln, um uns unseren ersten Schlafplatz<br />

zu suchen, den wir auf einer kleinen<br />

Wiese am Meer fanden.<br />

Text: Sippe kontraproduktive Kamele<br />

Bilder: Eingereicht von den Autoren<br />

Sie treffen auf den nettesten Bed-and-Breakfast-Inhaber der Insel. Sie<br />

laufen Barfuß. Sie ernähren sich von Müsliriegeln und Babybrei. Sie<br />

schlafen heute in Busbahnhöfen, morgen in Flussbetten. Die Ranger/<br />

Rover-Sippe kontraproduktive Kamele macht die außergewöhnlichste<br />

Fahrt des Jahres – nach Schottland.<br />

Am nächsten Morgen begrüßte uns im<br />

Sonnenschein ein Schotte, der uns einen<br />

„very, very good day“ vorhersagte. Dementsprechend<br />

regnete es auch nur dreimal.<br />

Ein „sehr, sehr schöner Tag“:<br />

Es regnet nur drei mal<br />

Unsere Wanderung führte uns zunächst<br />

über Schafweiden, von uralten Steinmauern<br />

umzogen und entlang der Straße von<br />

Portree nach Invertote. An der Küste entlang<br />

und vorbei am Loch Fada erblickten<br />

wir bald den berühmten Old man of Storr,<br />

einen gewaltigen Hinkelstein. Als der<br />

Abend nahte suchten wir einen Zeltplatz<br />

auf einer Ebene, die durch steil abfallende<br />

Klippen begrenzt wurde. Doch der starke<br />

Wind zwang uns in eine geschützte Senke.<br />

Nun erlebten wir eine „very, very bad<br />

night“, die uns zwang am nächsten Morgen<br />

früh unser Zelt abzubauen, das Gefahr lief,<br />

vom Wind verbogen zu werden. Durch<br />

Sturm und Regen kämpften wir uns die<br />

Straße entlang, frühstückten einige Müsliregel<br />

in einer Bushaltestelle und waren<br />

bald so nass, dass wir nicht einmal mehr<br />

die imposante Küstenlandschaft genießen<br />

konnten. Glück für uns, dass wir um die<br />

Mittagsstunde ganz unverhofft am Ortseingang<br />

von Staffin ein verlassenes Haus<br />

fanden und uns darin einquartierten. Auf<br />

der Suche nach einem Bed & Breakfast<br />

(noch eine Nacht im Freien kam unter diesen<br />

Wetterbedingungen nicht infrage) traf<br />

Jan schließlich einen Postboten, der nicht<br />

nur eine Bleibe für uns fand, sondern uns<br />

gar nach Dienstschluss mit seinem Auto<br />

Auf der Suche nach Schutz<br />

vor dem Wetter finden wir<br />

ein verlassenes Haus<br />

dort hinfuhr. Der Besitzer des B&B war zu<br />

unserem Glück ein erfahrener Bergsteiger,<br />

der uns all unsere Sache trocknete, uns mit<br />

dem Wetterbericht der nächsten Woche<br />

versorgte, uns Routenvorschläge machte,<br />

auf denen er uns mögliche Schlafplätze,<br />

Aussichtspunkte und Wasserquellen zeigte<br />

und uns allgemein mit hilfreichen Tipps<br />

34 35<br />

auf die Sprünge half. Anschließend genossen<br />

wir alle eine heiße Dusche, ein wenig<br />

Nudelsuppe auf dem Boden unseres Zimmers<br />

und die warmen Betten.<br />

Graig, der nette B&B-Inhaber<br />

fährt uns über die halbe Insel<br />

Nach einem sehr englischen Frühstück<br />

fuhr unser Gastgeber Graig über die halbe<br />

Insel und erklärte uns vor Ort unsere<br />

Route für die nächsten Tage. Janusz war<br />

gezwungen diesen und die nächsten zwei<br />

Tage barfuß zurückzulegen, da seine Wanderschuhe<br />

immer noch nass waren. Am<br />

nächsten Tag wanderten wir mit frischen<br />

Kräften von Rubha Hunish nach Loch<br />

Leum, zunächst an der Straße nach Flodigarry.<br />

Nun verließen wir die Küste und<br />

machten uns auf schmalen, matschigen<br />

Pfaden auf den Weg in den Höhenrücken,<br />

der den Nordzipfel der Insel spaltete. Endlich<br />

Highlands, wie wir sie uns vorgestellt<br />

hatten. Von dort hatten wir rasch so eine<br />

beeindruckende Aussicht auf das Meer und<br />

die vorgelagerte Ebene. Wir verbrachten<br />

den halben Nachmittag mit Klettern in<br />

den Felsen und schlugen unser Nachtlager<br />

in einer Flusssenke auf.

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