Splitter 2/2012 - VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar
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Neustädter und ihr<br />
Mountainbike<br />
Die Sippe Erdmännchen und Sebbi machte<br />
sich auf in Richtung Neustadt - die erste<br />
Sippenfahrt stand bevor. Doch in Neustadt<br />
wurden wir nicht besonders freundlich<br />
empfangen: Ein übel riechender Betrunkener<br />
raste mit seinem Fahrrad auf uns zu<br />
und rief uns irgendwelche Schimpfwörter<br />
zu. Nach dem ersten Schock ging es munter<br />
weiter. Bald erreichten wir auch den Pfälzer<br />
Wald, wo es um einiges ruhiger wurde. Nur<br />
noch ein paar Wanderer und Mountainbiker<br />
kreuzten unseren Weg. Wir vermuten,<br />
dass jeder Neustädter bereits zur Geburt<br />
ein Mountainbike geschenkt bekommt,<br />
ansonsten lässt sich nicht erklären, wo die<br />
alle herkommen! Nach etwa zwei Stunden<br />
erreichten wir die Schutzhütte, in der wir<br />
die erste Nacht schlafen wollten. Die erwies<br />
sich aber leider als winzige Blockhütte. Das<br />
war für uns Pfadfinder aber natürlich kein<br />
Problem, wir bauten einfach Kröten auf.<br />
Es war sowieso viel schöner, unter freiem<br />
Himmel zu schlafen.<br />
Text: Laura Liebler<br />
Bilder: Eingereicht vom Autor<br />
Sie treffen auf Betrunkene, auf Wanderer, auf Jogger und auf sehr, sehr<br />
viele Mountainbiker. Sie treffen nicht auf den Gastwirt, von dem sie sich<br />
Wasser versprechen. Sie suchen die eine Quelle und finden eine andere.<br />
Die Sippe Erdmännchen aus dem Stamm Grafen von Eberstein auf ihrer<br />
ersten Sippenfahrt.<br />
Am nächsten Morgen ging es motiviert<br />
weiter. Wir mussten zwischen zwei Routen<br />
wählen: Die eine war ein paar Kilometer<br />
länger als die andere. Da am Tag zuvor aber<br />
alles so gut geklappt hatte, entschieden<br />
wir uns für die längere Strecke. Zunächst<br />
einmal mussten wir aber zum nächsten<br />
Gasthof, um unsere Flaschen aufzufüllen.<br />
Als wir an der Tür klopften, machte keiner<br />
auf. Wir gingen ums Haus herum, um zu<br />
klingeln. Immer noch machte niemand<br />
auf. Wir konnten sogar sehen, dass Licht<br />
brannte, aber niemand wollte uns die Tür<br />
aufmachen. Also zogen wir weiter. Jetzt<br />
hatten wir eine Quelle im Visier, um dort<br />
unsere Wasservorräte zu erneuern. Die, die<br />
wir suchten, gab es zwar leider nicht mehr,<br />
dafür fanden wir eine andere. Inzwischen<br />
war es Mittag und ziemlich warm, wohl<br />
um die 30 Grad.<br />
Nach einer Mittagspause im Schatten liefen<br />
wir unser nächstes Ziel an, die Hohe-<br />
Loog-Hütte. Nach dem anstrengenden Anstieg<br />
auf den wirklich, wirklich steilen Berg<br />
wurden wir mit frischem Wasser aus dem<br />
Gasthaus und einem wunderschönen Blick<br />
auf Neustadt belohnt.<br />
Nach einer weiteren halben Stunde hatten<br />
wir dann auch schon unseren nächsten Lagerplatz<br />
erreicht und schlugen unsere Zelte<br />
auf. Allerdings war der Tag so anstrengend,<br />
dass bei Anbruch der Dunkelheit alle schon<br />
in ihre Schlafsäcke krochen und ruckzuck<br />
26 27<br />
eingeschlafen waren. Bis auf den Besuch<br />
eines Wildschweins blieb die Nacht ruhig.<br />
Gegen halb acht standen wir auf und merkten<br />
gleich, dass das eine gute Idee gewesen<br />
war, denn wir hatten an einer von Wanderern<br />
gut besuchten Stelle geschlafen. Wir<br />
bekamen morgens schon Besuch. Von einer<br />
Joggerin und ihren zwei Hunden und zwei<br />
Mountainbikern. Die waren jedoch alle total<br />
nett und interessierten sich dafür, was<br />
so viele Kinder so früh morgens in ihren<br />
Schlafsäcken im Wald machten.<br />
Nach dem Frühstück machten wir uns<br />
gut gelaunt zum Bahnhof auf. Da es jetzt<br />
jedoch nur noch bergab ging, waren wir<br />
viel schneller als geplant am Bahnhof und<br />
fast ein bisschen traurig, dass unsere Fahrt<br />
schon wieder vorbei war.