Hätte Kant gesurft? - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Wissen und Bildung im Internet-Zeitalter<br />
12<br />
Alle Lehrer/innen brauchen, so betont Mayrberger, eine medienpädagogische<br />
Grundbildung.<br />
a Kerstin Mayrberger: Surfen mit <strong>Kant</strong> – Medienkompetenz bei Schüler/innen<br />
und Lehrer/innen, S. 39<br />
8. Neue Medien bieten Chancen für individuelles und<br />
kooperatives Lernen.<br />
Schüler/innen und Lehrer/innen müssen nicht nur lernen, mit neuen Medien<br />
umzugehen, um sich in <strong>der</strong> digitalisierten Gesellschaft zurechtzufinden.<br />
Lisa Rosa, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung,<br />
Hamburg, ist davon überzeugt, dass nur das Lernen mit neuen Medien uns<br />
auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen vorbereitet, die die Arbeitswelt zukünftig an<br />
uns stellen wird. „Wir brauchen niemanden mehr, <strong>der</strong> nur abspeichert, was<br />
ihm gesagt worden ist. Denn es gibt nur noch anspruchsvolle Arbeitsplätze.<br />
Diejenigen, die nicht anspruchsvoll sind, fallen weg o<strong>der</strong> werden durch<br />
den Computer übernommen.“ Das Lernen mit neuen Medien hingegen verlange<br />
Partizipation, Kommunikation und ständige Aktion. „Wenn ich mich<br />
im Netz bewege, dann bin ich hochaktiv. Ich kreiere, ich kommuniziere,<br />
ich lerne neu und entwickle selbst neue Zusammenhänge“, erklärt Rosa.<br />
Die unterschiedlichen Zugänge, die neue Medien zu Informationen bieten,<br />
lassen darüber hinaus Individualisierung von Lernprozessen zu, weil<br />
es einfacher wird, die Inhalte verschiedenen Lerntypen anzupassen sowie<br />
das Lerntempo selbstreguliert zu steuern. Innerhalb <strong>der</strong> Bildungsinstitution<br />
Schule können Lernplattformen, werden sie regelmäßig und fächerübergreifend<br />
eingesetzt, <strong>der</strong> Ausgangspunkt für das Lernen im digitalen<br />
Zeitalter sein. Gleichzeitig können die Austauschmöglichkeiten, die es<br />
innerhalb <strong>der</strong> sozialen Netzwerke gibt, für kooperatives Lernen genutzt<br />
werden. Lisa Rosa beschreibt, wie sie sich das Lernen zukünftiger Generationen<br />
vorstellt: „Wenn wir die Digitalisierung <strong>der</strong> Schule konsequent<br />
umsetzten, dann bräuchten wir keine Schulbücher mehr und keine großen<br />
Schulgebäude mit Fachräumen. Die Schulen <strong>der</strong> Zukunft werden, so<br />
denke ich, Basislager werden, in denen man sich trifft und verabredet,<br />
was es an diesem Tag zu entdecken gilt.“<br />
a Lisa Rosa: Notebook-Klassen für alle? Wie sich <strong>der</strong> Unterricht verän<strong>der</strong>n<br />
muss, S. 47