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Traktor DJ Studio 3 - Mushroom online

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44<br />

Neonazi Party<br />

auf St. Pauli<br />

Die Hamburger Neonazi Szene,<br />

bisher eher in südlichen Stadtteilen<br />

präsent, versucht in St. Pauli Fuß<br />

zu fassen. Im alten Hafen- und<br />

Vergnügungsviertel schwelt eine<br />

Auseinandersetzungen um einen<br />

Laden, der rechte Markenkleidung<br />

verkauft. Am 5. November nun<br />

gelang es einer verbotenen<br />

Organisation unter dem Vorwand<br />

einer privaten Geburtstagsfeier<br />

ein illegales Konzert mit drei<br />

rechtsextremistischen Bands und<br />

rund 300 Leuten durchzuziehen<br />

– unter Polizeischutz und mitten am<br />

Kiez im Ex-Kaufhaus am Nobistor,<br />

das mit vier Clubs und weiteren<br />

Veranstaltungsräumen an normalen<br />

Samstagen viele nette Leute anzieht.<br />

Obwohl die Vermieterin laut Medienberichten<br />

die Polizei mehrfach aufgefordert<br />

hatte, wegen Vertragsbruches<br />

die Nazi-Party aufzulösen, wurde<br />

lange Zeit nur das Gebäude abgesperrt,<br />

zwei Clubs konnten deshalb<br />

zunächst nicht öffnen, ein geplantes<br />

Konzert fiel aus.<br />

Four clubs have to move<br />

Das Gebäude am Nobistor 24, ein<br />

Knotenpunkt im elektronischen<br />

Nachtleben Hamburgs, wird Anfang<br />

2006 komplett abgerissen. KdW (Ex-<br />

Phonodrome), Click, Weltbühne und<br />

Echochamber haben im ehemaligen<br />

Kaufhaus noch bis Silvester geöffnet.<br />

Definitiv hat der renommierte Techhouse-Club<br />

Click eine neue Bleibe,<br />

macht es aber noch spannend.<br />

The most important building in electronic<br />

Hamburg hosting four clubs<br />

at once (KdW, Click, Weltbühne,<br />

Echochamber) will be pulled down<br />

next year, last parties are thrown<br />

on NYE. Famous Techhouse club<br />

Click found a new venue, but it‘s still<br />

secret where. (dlh)<br />

VISIONS<br />

Gegen 23 Uhr<br />

befanden sich<br />

332 Einsatzkräfte<br />

und etwa 200<br />

Protestierende am<br />

Nobistor, später an<br />

die 500, die vereinzelt<br />

Feuerwerkskörper zündeten<br />

und Flaschen gegen das Gebäude<br />

warfen, während illegale Parolen<br />

und Nazi-Lieder aus den Fenstern<br />

schallten. Die Polizei soll sich geweigert<br />

haben, einzuschreiten.<br />

Polizeichef Kuno Lehmann hat, im<br />

Gegensatz zu vielen Beobachtern,<br />

keine Nazi-Parolen gehört. Die<br />

Hamburger Morgenpost zitiert ihn,<br />

es sei »ehrenrührig zu behaupten,<br />

die Polizei wäre auf dem rechten<br />

Auge blind«. Aber vielleicht doch<br />

taub auf dem rechten Ohr?<br />

Das Verhalten der Polizei ist nicht<br />

nachvollziehbar. Sie betont, man<br />

habe vor allem Zusammenstöße von<br />

Rechten und draußen protestierenden<br />

Linken verhindern müssen.<br />

Die Neonazis hatten die Veranstaltung<br />

schriftlich ohne genaue<br />

Location-Angabe bei der Polizei<br />

angemeldet und standen schon bei<br />

der Anfahrt unter Beobachtung.<br />

Während alle Clubbetreiber am<br />

Nobistor von strengen Lärmschutz-<br />

Auflagen berichten, war auch der<br />

Krach kein Grund, den Spuk rasch<br />

zu beenden. Dies geschah erst<br />

weit nach 1 Uhr, die 300 Rechten<br />

wurden abgeschirmt und in Bussen<br />

davongefahren.<br />

Ein Anwalt bewertete das Nazi-<br />

Konzert im Zentrum der Partywelt<br />

gegenüber der Morgenpost als<br />

neue Stufe der Provokation:<br />

»Die Frage, wie man mit solchen<br />

Versammlungen in Zukunft umgeht,<br />

muss endlich geklärt werden.«<br />

Und auch, die Frage, wie wir alle der<br />

Verbreitung von Rechtsextremismus<br />

entgegenwirken wollen.<br />

A very popular Hamburg party<br />

venue, home to four clubs at once<br />

in the traditional party and red light<br />

district of Hamburg-St. Pauli saw an<br />

ill-favoured event on November 5.<br />

Neonazis representing an illegal network<br />

had rented one of the locations<br />

under the false pretence of arranging<br />

a birthday party for 100 people.<br />

Instead they had three nazi bands<br />

playing and about 300 participants.<br />

The landlady wanted the police to<br />

stop that illegal concert, when she<br />

learned she had been fooled. But<br />

police just blocked the building for<br />

hours, two clubs couldn‘t open in<br />

time, one concert had to be cancelled.<br />

While forbidden Nazi paroles<br />

and music provoked people in the<br />

street that had gathered to protest,<br />

there were 200 to 500. Fireworks<br />

and bottles were sent against the<br />

building. When the concert was over,<br />

way past 1 o‘clock the Nazis were<br />

lead into busses and driven away.<br />

Since Hamburg is ruled by the<br />

conservatives, times have changed,<br />

especially for the more »left-wing«<br />

parts of the city such as St. Pauli.<br />

How to handle such events in the<br />

future has yet to be clarified and also<br />

how polititians, authorities and all of<br />

us can stop facism. dlh<br />

www.germany.indymedia.org/<br />

2005/11/131547.shtml

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