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Naturnahe Waldwirtschaft-Dauerwald heute? - Landesbetrieb Forst ...

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<strong>Dauerwald</strong> <strong>heute</strong> – was geht, vor allem mit Blick auf die Lichtbaumarten?<br />

standesstrukturen im <strong>Dauerwald</strong> in jedem Fall das<br />

Optimum zur Erfüllung der verschiedenen Funktionen<br />

bilden, ist eine Frage, die an dieser Stelle nicht umfassend<br />

diskutiert werden kann, die jedoch Gegenstand<br />

zukünftiger Betrachtungen sein sollte (vergl. auch<br />

WAGNER 2004).<br />

2.1 Allgemeine Betrachtung zu Struktur und<br />

Funktion<br />

Beispielsweise erfüllt die kontinuierliche Struktur des<br />

<strong>Dauerwald</strong>es, die lediglich durch kleinflächige Störungen<br />

unterbrochen wird, die Bodenschutzfunktion in<br />

besonderem Maße. Verglichen damit, ist lediglich von<br />

einem eingeschränkten Artenschutz auszugehen, da<br />

sowohl Tier- als auch Pflanzenarten, die offenere<br />

Bereiche bzw. großflächigere Störungen zur Reproduktion<br />

benötigen, in diesem System keine Nische<br />

finden. Weiterhin verbindet sich mit der einzelstammweisen<br />

Holznutzung, die auf große Dimensionen ausgerichtet<br />

ist und einen vergleichsweise hohen, stark<br />

dimensionierten Totholzanteil besitzen kann, ein erhöhtes<br />

Potenzial an Höhlenbäumen und Brutmöglich-<br />

keiten. Entsprechend angepasste Arten (z. B. xylobionte<br />

Käfer) finden hier besonders vorteilhafte Bedingungen<br />

(AMMER u. SCHUBERT 1999).<br />

Mit Blick auf die Erholungsfunktion lässt sich nur bedingt<br />

ein einheitliches Bild zeichnen, da die zahlreichen<br />

Veröffentlichungen zu diesem Thema bestätigen,<br />

dass eine abschließende Quantifizierung dieser<br />

Funktion bisher kaum möglich ist. Eine Vielzahl subjektiver<br />

Prägungen, Wahrnehmungen und Neigungen<br />

ist verantwortlich für das individuelle Erholungsgefühl<br />

im Wald. Trotzdem bleibt in Anlehnung an von SALISCH<br />

(1911), O’HARA (2001) oder STÖLB (2005) eine menschliche<br />

Affinität zu naturnahen Bestandesbildern und<br />

abwechslungsreichen Strukturen festzuhalten, die das<br />

Naturgefühl insgesamt stärken. Auch in diesem Zusammenhang<br />

wird deutlich, dass, gemessen an wirtschaftlich<br />

einseitig geprägten Bestandesbildern und<br />

Monokulturen, der <strong>Dauerwald</strong> eine besonders vorteilhafte<br />

Konstellation darstellt. Bei genauerer Betrachtung<br />

muss auch hier die Frage nach der Wirkung vorherrschender<br />

Pflege- und Nutzungsstrategien auf die<br />

Erholungsfunktion gestellt werden, da geringe Anteile<br />

Abb. 1: Prozentuale Häufigkeitsverteilung<br />

der Qualitätsklassen<br />

nach Schirmdichte und Verjüngungsdichte<br />

bei 16-20-jährigen<br />

Buchen-Voranbauten (aus<br />

LEONHARDT und WAGNER 2006)<br />

(Qualitätsklassen: 1 = hervorragend,<br />

4 = schlechte Form; Schirmdichte:<br />

1 = ohne Überschirmung, 3 = direkt<br />

überschirmt)

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