Naturnahe Waldwirtschaft-Dauerwald heute? - Landesbetrieb Forst ...

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Einleitung Das von Alfred Möller Anfang des 20. Jahrhunderts unter dem Eindruck der großflächigen, schlagweisen Kiefernreinbestandeswirtschaft in Nordostdeutschland, auf der Grundlage seiner organisch-dynamischen Betrachtungsweise des Waldes entwickelte Gedankengebäude einer alternativen, dauerwaldartigen Bewirtschaftung führte in den 20er und 30er Jahren zu einem in der Forstwissenschaft bislang beispiellosen wissenschaftlichen Streit und war zugleich Ausgangspunkt zur Einrichtung dauerwaldartig bewirtschafteter Reviere, zu denen neben Hohenlübbichow (im heutigen Polen) die Reviere Bärenthoren (Sachsen/Anhalt) und Groß Ziethen (Brandenburg) zählten. Die Waldbestände der beiden letztgenannten Reviere liegen auf endmoränennahen Standorten, wobei das Revier Groß Ziethen nahe der Pommerschen Hauptendmoräne und Bärenthoren einem Endmoränenzug des Warthestadium der Saalevereisung vorgelagert ist, siehe Abbildung 1. Veränderungen von Vegetation und Standort traditioneller Dauerwaldreviere im Verlaufe von eineinhalb Jahrhunderten 29 Veränderungen von Vegetation und Standort traditioneller Dauerwaldreviere im Verlaufe von eineinhalb Jahrhunderten OLAF RÜFFER, ULF POMMER Abb. 1: Lage der Reviere Groß Ziethen und Bärenthoren im nordostdeutschem Tiefland (Quelle: Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe) Wie für Bodenbildungen endmoränennaher Standorte typisch, haben beide Reviere ein für das Tiefland bewegtes Höhenrelief sowie eine heterogene Subtratzusammensetzung der Waldböden, siehe Abbildung 2. Mit den Sassenbergen im Revier Groß Ziethen und dem Weinberg in Bärenthoren sind markante Geländeerhebungen in beiden Gebieten zentral vorhanden. Ähnlich ist in beiden Revieren die Verteilung der Bodensubtrate: Westlich der markanten Geländeerhebungen befinden sich lehmhaltige Standorte, während sich nach Osten reine Sandböden anschließen, die den flächenmäßig größeren Anteil einnehmen. Im Unterschied zu Bärenthoren befinden sich in Groß Ziethen im Südostteil kleinflächig Blockpackungen der Endmoräne, siehe Abbildung 2. Dem unterschiedlichen Alter des Vereisungsstadiums geschuldet, stocken die Wälder und Forsten des Jungmoränenstandortes Groß Ziethen je zur Hälfte auf mittleren und kräftigen Stammnährkraftstufen, während die Waldbestände des Altmoränenstandortes Bärenthoren überwiegend auf
30 Veränderungen von Vegetation und Standort traditioneller Dauerwaldreviere im Verlaufe von eineinhalb Jahrhunderten Abb 2: Forstübersichtskarte Groß Ziethen (oben) und Forstgrundkarte Bärenthoren (unten) mit eingearbeitetem 25 m Höhenmodell und Subtrattypen (entnommen dem geologischen Messtischblatt Groß Ziethen und der geologischen Karte von Bärenthoren nach GANßEN 1937)
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