Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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AUS DER FORSCHUNG bundes, eine Aufgabe zu erfüllen, die von Bedeutung für die einzelnen Sparkassen ist. Als ein wichtiges Beispiel einer solchen für die Sparkassen wichtigen Aufgabe wird die Steuerung von Konzentrationsrisiken im Kreditportfolio untersucht. Das gewählte Vertrauenskonzept wird als bewusste, rationale Entscheidung der Sparkassen verstanden. Dieses Verständnis ist im Einklang mit der traditionellen ökonomischen Sichtweise. Ihr gemäß werden die Sparkassen dem Verbund nur dann Vertrauen entgegenbringen, wenn sie größere Vorteile aus dem Vertrauen zum Verbund erwarten, als damit für sie Nachteile bzw. Risiken verbunden sind. Der Vorteil dieses Konzeptes ist es, dass es ermöglicht wird, das Vertrauen durch Handlungen beobachtbar zu machen. Die Messung von Vertrauen basiert auf einer Umfrage, die in 2009 unter den Sparkassen durchgeführt wurde. Zur empirischen Analyse wurde eine Datenbasis, bestehend aus Bilanz- und GuV-Daten der Sparkassen, den regionalen Statistiken und ausgewählten Fragebogendaten, herangezogen. Ergebnisse Die empirischen Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Interaktion mit den zentralen Koordinatoren, also den Regionalverbänden der Sparkassen und dem Deutschen Sparkassenund Giroverband, die Hauptdeterminante für Vertrauensbildung im Verbund ist. Dieses Ergebnis weist darauf hin, dass die Regionalverbände und der DSGV eine wichtige Rolle in der Vertrauensbildung im Verbund einnehmen und zur Stabilität des Verbundes signifi kant beitragen können, indem sie die Interaktion mit den Sparkassen stärken und weiter ausbauen. Aus den empirischen Ergebnissen lässt sich weiter ableiten, dass höhere Sektorkon- zentration in der Region einen negativen Einfl uss auf die Vertrauensbildung im Verbund hat, während die Wettbewerbssituation der Sparkasse einen gegenläufi gen Effekt hat. Demnach vertrauen Sparkassen mit größerer Marktmacht weniger dem Verbund. Es ist zu erkennen, dass Sparkassen, die einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt sind, die wahrgenommene Funktion des Verbundes bzw. des Netzwerkes als „Sicherungsnetz“ schätzen. Weiterhin ist empirisch nachzuweisen, dass Sparkassen mit höheren Einkünften aus Kreditgeschäften dem Verbund weniger Vertrauen entgegenbringen. Solche Sparkassen mit höheren Einkünften, die auch oft mit hoher Marktmacht ausgestattet sind, sind ökonomisch stark und fühlen sich damit weniger abhängig vom Verbund. Sparkassen mit höherer Eigenkapitalausstattung vertrauen stärker auf den Verbund. Das ist ein weiteres interessantes Ergebnis, das zeigt, dass die eigene Vertrauenswürdigkeit ausschlaggebend für die Vertrauensbildung im Verbund ist. Die eigene Vertrauenswürdigkeit der Sparkasse hat einen positiven Effekt auf das Vertrauen anderen gegenüber. Weiterhin ist empirisch nachzuweisen, dass große Sparkassen weniger auf die Fähigkeit des Verbundes, Konzentrationsrisiken effi - zient zu steuern, vertrauen. Möglicherweise ist es darauf zurückzuführen, dass größere Sparkassen über größere Diversifi kationsvorteile ihres Portfolios verfügen und sich stärker auf ihre eigenen Möglichkeiten verlassen, Konzentrationsrisiken effi zient zu steuern. Auch der empirische Befund, dass Sparkassen, die kleineren Regionalverbänden angehören, weniger in den Verbund vertrauen, ist sehr interessant und aufschlussreich. Eine mögliche Interpretation dieses Ergebnisses ist, dass sich Sparkassen in kleineren Regionalverbänden in ihrem Einfl ussbereich nicht gleichberechtigt „fühlen“ im Vergleich zu Sparkassen aus größeren Regionalverbänden. Für die Stabilität des Verbundes ist es unabdingbar, dass sich alle Institutionen gleichberechtigt „sehen“ und Verantwortung im Bankennetzwerk übernehmen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass der Verbund mehr Gewicht darauf legt, Sparkassen aus kleineren Regionalverbänden stärker in die Entscheidungsfi ndung und in Prozesse einzubeziehen, um bei ihnen das Gefühl der Gleichberechtigung zu stärken. Weiterhin würde es die Stabilität des Verbundes fördern, wenn die Eigenkapitalausstattung der Institute erhöht wird, um gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Die Erkenntnisse aus dieser Studie sind nicht nur relevant für das untersuchte Bankennetzwerk, sondern sind auch auf andere Bankennetzwerke und das Interbankengeschäft übertragbar. Diese neuen Erkenntnisse tragen dazu bei, die Funktionsweise moderner Finanzsysteme und Netzwerke besser zu verstehen und Faktoren für ihre Stabilität zu identifi - zieren. Dieser Beitrag basiert auf dem Aufsatz „Determinants of trust in banking networks“, von Dr. Dilek Bülbül. Die skizzierte Untersuchung entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Dezentrale Verbundstrukturen im Bankenmarkt“ und unter der Projektleitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard H. Schmidt. Das Projekt wurde von der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V., dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband und weiteren Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt und gefördert. Der Aufsatz erscheint demnächst im Journal of Economic Behavior & Organization. 14 Wissenschaft für die Praxis – Mitteilungen 73
Personalia Wir gratulieren … … Professor Dr. Norbert Kleinheyer, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Hessen-Thüringen, zum 60. Geburtstag. Er ist eine der langjährig führenden Persönlichkeiten im deutschen Sparkassensektor und der Wissenschaft eng verbunden. Seine berufl iche Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für das Spar-, Giro- und Kreditwesen an der Universität Bonn, das damals eine Einrichtung der Wissenschaftsförderung der Sparkassen- Finanzgruppe e. V. war. Auch später als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vorpommern hielt Professor Kleinheyer engen Kontakt zu Lehre und Forschung, u. a. durch Lehraufträge an der Universität Greifswald und durch engagierte Unterstützung der Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls an Verabschiedung von Prof. Dr. Bernd Rudolph Im Sparkassenhaus in Berlin fand am 23. April 2012 auf Einladung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) eine Herausgeber-Konferenz der von der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. geförderten wissenschaftlichen Zeitschrift KREDIT und KAPITAL statt. Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV und Vorstandsvorsit- AUS DER FORSCHUNG dieser Hochschule. Seit 2005 hat Professor Kleinheyer eine Honorarprofessur an der Universität Erfurt inne. Bereits seit 1992 ist er ehrenamtliches Mitglied im Kuratorium der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e. V. Deren Vorstand und dem Arbeitskreis für Sparkassengeschichte gehört er ebenfalls seit vielen Jahren an. In diesen Funktionen hat Professor Kleinheyer sich stets äußerst sachkundig als Mittler zwischen Wissenschaft und Sparkassenpraxis verstanden. Ein besonderes Anliegen ist ihm die praktische Umsetzbarkeit wissenschaftlicher Konzepte. Wir freuen uns, auch in den kommenden Jahren auf seinen wertvollen Rat zählen zu können. Wir gratulieren Professor Kleinheyer herzlich zur Vollendung des 60. Lebensjahres, wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und sagen Dank für das langjährige, ehrenamtliche Engagement in den Gremien der Wissenschaftsförderung. zender der Wissenschaftsförderung, sprach Prof. Dr. Bernd Rudolph für die engagierte Tätigkeit als Geschäftsführender Herausgeber von KREDIT und KAPITAL den Dank des Verbandes und der Wissenschaftsförderung aus. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Hermann Francke zeichnete Prof. Rudolph lange Jahre für die Zeitschrift verantwortlich und trug dabei nicht unerheblich zu dem hohen wissenschaftlichen Renommee der auf fi nanzwirtschaftliche und insbesondere bankbetriebliche Themen spezialisierten Zeitschrift bei. Das Foto zeigt Prof. Dr. Bernd Rudolph (3. v. r.) und Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis (4. v. l.) im Kreis der Geschäftsführenden Herausgeber (hintere Reihe v. l.: Prof. Dr. Hans-Peter Burghof, Prof. Dr. Ansgar Belke, Prof. Dr. Hendrik Hakenes) und der Mitglieder der Redaktion (v. l. Klaus Krummrich, Prof. Dr. Claudia Breuer, Roswitha Wirth) der Zeitschrift KREDIT und KAPITAL. Wissenschaft für die Praxis – Mitteilungen 73 15
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Seite 5 und 6: Stiftungsprofessur und Stipendien D
Seite 7 und 8: zung einer nachhaltigen Ausrichtung
Seite 9 und 10: Checklisten, Kriterienkataloge, Pr
Seite 11 und 12: Gründen für die Forschung von bes
Seite 13: tute der Sparkassen-Finanzgruppe si
Seite 17 und 18: INSTITUT FÜR KREDITRECHT MAINZ Sem
Seite 19 und 20: wickeln, von Maschinen und betriebl
Seite 21 und 22: kann durch Beratungs- und Verkaufst
Seite 23 und 24: Bärbel Kaatz, Leiterin des EBuSti-

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