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AG Botanik - Fachbereich 5 Biologie - Universität Osnabrück

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Literaturauswahl<br />

Murmu, J., Bush, M., DeLong, C., Li,<br />

S., Xu, M., Khan, M., Fobert, P.,<br />

Zachgo, S., and Hepworth, SR.<br />

(2010) Arabidopsis bZIP transcription<br />

factors TGA9 and TGA10 interact<br />

with floral glutaredoxins<br />

ROXY1 and ROXY2 and are redundantly<br />

required for anther development.<br />

Plant Physiol<br />

154(3):1492-504<br />

Ziemann, M., Bhave, M. and<br />

Zachgo, S. (2009) Origin and diversification<br />

of land plant CC-type<br />

glutaredoxins. Genome Biology<br />

and Evolution 1, 1–12<br />

Li, S., Lauri, A., Ziemann, M., Busch,<br />

A., Bhave, M. and Zachgo, S.<br />

(2009).Nuclear Activity of ROXY1,<br />

a Glutaredoxin Interacting with<br />

TGA Factors, Is Required for Petal<br />

Development in Arabidopsis thaliana.<br />

The Plant Cell 21, 429-441.<br />

Xing, S. and Zachgo, S. (2008)<br />

ROXY1 and ROXY2, two CC type<br />

glutaredoxin genes, together control<br />

anther development in Arabidopsis<br />

thaliana. The Plant Journal<br />

53, 790-801<br />

Busch, A. and Zachgo, S. (2007)<br />

Control of corolla symmetry in<br />

the Brassicaceae Iberis amara.<br />

PNAS 104, 16714-16719<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Sabine Zachgo<br />

Telefon: +49 (0)541 969 2860<br />

(Sekretariat Frau Schmieding)<br />

E-Mail: zachgo@biologie.uniosnabrueck.de<br />

Internet: http://www.biologie.uniosnabrueck.de<br />

16<br />

Entwicklungsbiologie<br />

<strong>AG</strong> <strong>Botanik</strong> – Entwicklungsbiologie<br />

Entwicklungsgenetik der Pflanzen<br />

Mit über 250.000 verschiedenen Arten stellen die Blütenpflanzen die am stärksten diversifizierte<br />

und somit erfolgreichste Pflanzengruppe auf der Erde dar. Warum ist diese Gruppe<br />

so außerordentlich erfolgreich? Welche Gene sind daran beteiligt?<br />

Entscheidenden Einfluss auf diesen Erfolg hatte die Evolution einer Blüte bei den Angiospermen,<br />

den Blütenpflanzen. Diese komplexe Struktur ist aus verschiedenen Organen mit<br />

spezialisierten Schutz-, Schau- und reproduktiven Funktionen aufgebaut, die so nur bei<br />

den Angiospermen existieren. Unser Ziel ist es, die entwicklungsgenetischen Prozesse zu<br />

untersuchen, die die Ausbildung der Blütenorgane regulieren und die molekularen Mechanismen<br />

zu entschlüsseln, die zur Ausbildung der großen Diversität dieser Pflanzengruppe<br />

führten.<br />

Regulation der Blütenentwicklung<br />

Aufschluss über die genetische Kontrolle der<br />

Blütenentwicklung erhält man, indem Pflanzen<br />

untersucht werden in denen Genfunktionen,<br />

die diese Blütenentwicklung regulieren, defekt<br />

sind. Bei solchen Mutanten treten durch den<br />

Ausfall der Genfunktion und somit dem Verlust<br />

der Ausbildung eines funktionalen Proteins<br />

häufig morphologische und/oder biochemische<br />

Veränderungen auf.<br />

Abb. 1 zeigt einen Vergleich<br />

von Antirrhinum<br />

majus Wildtyp- und<br />

einer plena Mutantenblüte.<br />

Deutlich wird,<br />

dass im Inneren der<br />

plena Blüte die Entwicklung<br />

von reproduktiven<br />

Organen, den<br />

Staubblättern und<br />

Fruchtblättern, unterbleibt.<br />

Stattdessen ent-<br />

steht eine gefüllte<br />

Blüte, die zusätzliche<br />

Blütenblätter im Zentrum<br />

entwickelt. Bei<br />

der plena Mutante ist<br />

ein Gen defekt, dass für<br />

einen MADS-Box Transkriptionsfaktor kodiert,<br />

der die Bildung der reproduktiven Organe reguliert.<br />

MADS-Box Proteine binden an die DNA<br />

von Zielgenen und beeinflussen dadurch deren<br />

Expression. Dadurch steuern sie die Aktivität<br />

von zahlreichen nachgeschalteten Proteinen,<br />

die die Blütenorganbildung realisieren.<br />

Molekulare Analyse der Ausbildung von Blütensymmetrie<br />

Eine besondere morphologische Neuheit in der<br />

Blütenpflanzenevolution ist die Ausbildung von<br />

bilateral symmetrischen Blüten, welche sich<br />

wahrscheinlich durch Ko-Evolution mit Insekten<br />

entwickelten. Ursprüngliche Blütenpflanzen<br />

besitzen radiär-symmetrische Blüten und<br />

erlauben dadurch den Bestäubern den Zugang<br />

zur Blüte von allen Seiten wodurch häufig eine<br />

Vielzahl von unterschiedlichen Insekten angelockt<br />

wird. Bei den weiter abgeleiteten, höher<br />

entwickelten Angiospermen treten bilateral<br />

Abbildung 1 Antirrhinum majus (Löwenmäulchen) Wildtypblüten bilden innerhalb der roten, attraktiven<br />

Blütenblätter die reproduktiven Organe, Staubblätter und Fruchtblätter. Die rechte Blüte<br />

zeigt die homöotische plena Blütenmutante, welche statt reproduktiver Organe weitere Blütenblätter<br />

im Zentrum ausbildet.<br />

symmetrische, sogenannte zygomorphe Blüten<br />

auf. Sie besitzen eine Symmetrieachse, welche<br />

die Blüte in zwei spiegelbildliche, identische<br />

Hälften unterteilt, wie dies bei der Löwenmäulchenblüte<br />

in Abb.1 gezeigt ist. Bedingt durch<br />

die zygomorphe Symmetrie der Blütenblätter<br />

kann Antirrhinum nur von einem Insekt, der<br />

Hummel, bestäubt werden.<br />

Die Ausbildung der Blütensymmetrie wird<br />

durch Schlüsselregulatorgene, die TCP Transkriptionsfaktoren,<br />

gesteuert. Uns interessiert,<br />

welche molekularen Mechanismen die TCP

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