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AG Botanik - Fachbereich 5 Biologie - Universität Osnabrück

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Literaturauswahl<br />

Meissner, D., Odman-Naresh, J.,<br />

Vogelpohl, I., and Merzendorfer, H.<br />

(2010). A novel role of the yeast<br />

CaaX protease Ste24 in chitin synthesis.<br />

Mol. Biol. Cell 21, 2425-33.<br />

Broehan, G., Arakane, Y., Beeman,<br />

R.W., Kramer, K.J., Muthukrishnan,<br />

S., and Merzendorfer, H. (2010)<br />

Molecular analyses of chymotrypsin-like<br />

peptidases from Tribolium<br />

castaneum involved in digestion<br />

and molting. Insect Biochem. Mol.<br />

Biol. 40, 274-83.<br />

Merzendorfer, H. (2009) Chitin:<br />

structure, function and metabolism.<br />

In “The sugar code: fundamentals<br />

in Glycoscience” (Ed. H.-J.<br />

Gabius), Wiley-VCH, Weinheim.<br />

Maue, L., Meissner, D., and Merzendorfer,<br />

H. (2009) Purification of an<br />

active, oligomeric chitin synthase<br />

complex from the midgut of the<br />

tobacco hornworm. Insect Biochem.<br />

Mol. Biol. 39, 654-659.<br />

Broehan, G., Kemper, M., Driemeier,<br />

D., Vogelpohl, I., and Merzendorfer<br />

H. (2008) Cloning and expression<br />

analysis of midgut chymotrypsinlike<br />

proteinases in the tobacco<br />

hornworm. J. Insect Physiol. 54,<br />

1243-1252.<br />

Broehan, G., Zimoch, L., Wessels, A.,<br />

Ertas, B., and Merzendorfer, H.<br />

(2007) A chymotrypsin-like serine<br />

protease interacts with the chitin<br />

synthase from the midgut of the<br />

tobacco hornworm. J. Exp. Biol.<br />

210, 3636-3643.<br />

Kontakt<br />

apl. Prof. Dr. Hans Merzendorfer<br />

Telefon: +49 (0)541 969 3502<br />

E-Mail: merzendorfer@biologie.<br />

uni- osnabrueck.de<br />

Internet: http://www.biologie.uniosnabrueck.de<br />

36<br />

Tierphysiologie<br />

<strong>AG</strong> Tierphysiologie<br />

Chitin-Biosynthese<br />

Chitin ist ein weit verbreitetes Polymer aus N-Acetylglucosamin-Einheiten, das für die chemisch/pharmazeutische<br />

Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnt. In der Natur findet<br />

sich dieses faserartige Molekül unter anderem in den Zellwänden von Pilzen und in mechanisch<br />

widerstandsfähigen Bioverbundstoffen wie den Panzern von Insekten. Chitin lässt sich<br />

aber auch in der peritrophischen Matrix im Verdauungstrakt von Invertebraten nachweisen.<br />

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Metabolismus von Chitin bei Pilzen und Insekten.<br />

Dabei untersuchen wir mit molekularbiologischen und biochemischen Methoden<br />

die verschiedenen Proteine, die für die Biosynthese, Modifizierung und Degradation von<br />

Chitin benötigt werden. Daneben interessieren wir uns für die Wirkmechanismen von Inhibitoren<br />

der Chitinsynthese, die als Fungizide und Insektizide breite Verwendung finden.<br />

Ein zentrales Enzym im<br />

Chitin-Metabolismus<br />

von Pilzen und Insekten<br />

ist die Chitinsynthase,<br />

eine membrangebunde -<br />

ne Glycosyltransferase,<br />

welche die Polymerisationsreaktion<br />

katalysiert.<br />

Nachdem wir die Chitinsynthase<br />

erstmalig aus<br />

Insekten biochemisch ge -<br />

rei nigt und charakterisiert<br />

haben, untersuchen<br />

wir nun ihre Struktur und<br />

Regulation. Letztere lässt<br />

sich nicht vollends verstehen,<br />

ohne intrazelluläre<br />

Prozesse zu berücksichtigen.<br />

Deswegen ana -<br />

ly sieren wir die Prozessierung<br />

und Sortierung<br />

relevanter Proteine in der<br />

Bäckerhefe, einem zellbiologischenModellorganismus,<br />

in dem Chitin<br />

für die Zellwand produziert<br />

wird. Die Chitinsynthese<br />

ist ferner ein Angriffspunkt<br />

für Fungizide<br />

und Insektizide, die im<br />

Pflanzenschutz oder bei der Behandlung von<br />

Infektionskrankheiten eingesetzt werden können.<br />

Wir untersuchen dabei vor allem die<br />

Gruppe der Benzoylphenyl-Harnstoffe, da bislang<br />

nicht bekannt ist, wie diese seit langem<br />

eingesetzten Insektizide genau wirken. Der<br />

rostbraune Mehlkäfer, Tribolium castaneum,<br />

dessen Genom komplett sequenziert ist, dient<br />

uns dabei als Modellsystem, wobei wir genomische<br />

und proteomische Untersuchungsansätze<br />

Abbildung (A) In der Abbildung ist eine knospende Hefezelle gezeigt, wobei die intrazelluläre<br />

Lokalisation einer Chitinsynthase (Chs3) mit Hilfe des grün-fluoreszierenden Proteins sichtbar<br />

gemacht wurde. Für ihre Aktivität am Knospenhals wird die regulatorische Untereinheit Chs4<br />

benötigt, die über CaaX-Prozessierung modifiziert wird. Abbildung (B) 2D-Gelektrophorese von<br />

Proteinen aus dem larvalen Mitteldarm von Tribolium castaneum zur Untersuchung der Veränderung<br />

des Mitteldarm-Proteoms nach Behandlung mit dem Insektizid Diflubenzuron.<br />

Abbildung (C) Homologie-basiertes Strukturmodell einer Chymotrypsin-ähnlichen Protease aus<br />

der Häutungsflüssigkeit von Tribolium castaneum. Das aktive Zentrum ist blau, die Spezifitätstasche<br />

rot, ein Oberflächen-Loop orange und eine Glycosylierungsstelle (Pfeil) grün eingefärbt.<br />

Wir stellen diese Proteine rekombinant in Insektenzellen her, um ihre Spezifität nach ortsgerichteter<br />

Mutagenese zu analysieren. Abbildung (D) Gefrierschnitt durch eine Tribolium-Larve.<br />

Die fixierten Schnitte wurden mit fluoreszierenden Farbstoffen gefärbt, um Zellkerne (blau),<br />

Aktinfilamente (rot) und Chitin-haltigen Strukturen (grün) darzustellen.<br />

verfolgen. Potenzielle Zielgene lassen sich in<br />

diesem Organismus zudem über RNA-Interferenz<br />

ausschalten, was die Analyse erheblich<br />

vereinfacht. Weitere Forschungsschwerpunkte<br />

in unserer Arbeitsgruppe sind die Analyse der<br />

funktionellen Vielfalt Chymotrypsin-ähnlicher<br />

Serinproteasen bei Insekten sowie die biologische<br />

Funktion der peritrophischen Matrix im<br />

Darm der Stechmücke Aedes aegypti.

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