AG Botanik - Fachbereich 5 Biologie - Universität Osnabrück
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Literaturauswahl<br />
Dupres, V., Alsteens, D., Wilk, S.,<br />
Hansen, B., Heinisch, J. J., and Dufrênes,<br />
Y. F. (2009) The yeast Wsc1<br />
cell surface sensor behaves like a<br />
nanospring in vivo. Nature Chem.<br />
Biol. 5, 857-862.<br />
Heinisch, J. J. (2008) Baker's yeast<br />
as a tool for the development of<br />
antifungal drugs which target cell<br />
integrity - an update. Expert Opin.<br />
Drug Discov. 3, 931-943.<br />
Schehl, B., Senn, T., Lachenmeier,<br />
D., Rodicio, R., and Heinisch, J. J.<br />
(2007) Contribution of the fermenting<br />
yeast strain to ethyl carbamate<br />
generation in stone fruit<br />
spirits. Appl. Microbiol. Biotechnol.<br />
74, 843-850.<br />
Köhli M., Buck S., Schmitz H. P.<br />
(2008) The function of two closely<br />
related Rho proteins is determin -<br />
ed by an atypical switch I region.<br />
J. Cell Sci. 121, 1065-1075.<br />
Lengeler J. W., Jahreis K. (2009)<br />
Bacterial PEP-dependent carbohydrate:<br />
phosphotransferase systems<br />
couple sensing and global<br />
control mechanisms. Contrib Microbiol.<br />
16:65-87.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Jürgen Heinisch<br />
Telefon+49 (0)541 969 2291<br />
(Sekretariat Frau Schmieding)<br />
E-Mail: heinisch@biologie.uniosnabrueck.de<br />
Internet: http://www.uniosnabrueck.de<br />
20<br />
Genetik<br />
<strong>AG</strong> Genetik<br />
Genetik pro- und eukaryotischer Modellorganismen<br />
Die Ge ne tik be fasst sich mit den Grund la gen der Ver er bung von Ei gen schaf ten, wie etwa<br />
die der mensch li chen Blut grup pen oder auch von Erb krank hei ten. Die mo der ne Mo le ku -<br />
lar ge ne tik um fasst da rü ber hi naus Be rei che wie die Klo nie rung ein zel ner Ge ne, die etwa<br />
für die bio tech no lo gi sche Her stel lung wich ti ger Pro te i ne wie In su lin, In ter fe ron oder<br />
Wachs tums hor mo nen in Bak te ri en und Pil zen ver wen det wer den kön nen. Als »klas si sche«<br />
Pro duk ti ons stät ten die nen da bei meist ent we der das Darm bak te ri um E. coli oder die Wein-,<br />
Bier- und Bä cker he fe Saccharomyces cerevisiae. Zur Vi ta min ge win nung wird auch der Fa -<br />
den pilz Ashbya gossypii ein ge setzt. Die <strong>AG</strong> Ge ne tik ver wen det al le drei Mo dell or ga nis men,<br />
um ei ner seits zu er for schen, wie sich Zel len tei len und da bei ihre Erb in for ma ti on feh ler -<br />
frei wei ter ge ben. An de rer seits un ter su chen wir, wie Zel len ihre Um ge bung wahr neh men<br />
und ihren Stoff wech sel den An for de run gen an pas sen. Da bei ste hen so ge nann te Sig nal -<br />
ket ten im Mit tel punkt, die z. B. in He fe zel len ganz ähn lich ab lau fen wie beim Men schen.<br />
Feh ler (durch Mu ta ti o nen) in ei nem sol chen In for ma ti ons fluss füh ren da bei häu fig zur<br />
Krebs ent ste hung. Durch ein ge nau es Ver ständ nis der zu grun de lie gen den Me cha nis men<br />
kom men wir der Ent wick lung von wir kungs vol len Me di ka men ten ei nen Schritt nä her. Da -<br />
rü ber hinaus un ter su chen wir den Auf bau der Zell wand von He fen als mög li chen An griffs -<br />
punkt zur Be kämp fung von Pilz krank hei ten, wie z.B. Candida-In fek ti o nen. Schließ lich er -<br />
ge ben sich aus un se ren Ar bei ten mit den ver schie den sten He fe ar ten auch di rek te An wen -<br />
dun gen für die Ver wen dung als Nah rungs- und Fut ter mit tel, so wie den Ein satz in der Weinbe<br />
rei tung und der Bio e tha nol pro duk ti on.<br />
So wie sich die klas si sche Ver er bungs leh re auf<br />
die von Gre gor Men del an Erb sen er forsch te<br />
Wei ter ga be von Ge nen auf die Nach kom men<br />
grün det, fußt die mo de rne Ge ne tik auf der Klo -<br />
nie rung (Iso lie rung) sol cher Ge ne auf klei nen<br />
DNA-Frag men ten. Dies ge lang zu erst mit Hil fe<br />
klei ner, ring för mi ger DNA-Mo le kü le, den Plas -<br />
mi den, so wie den zu ge hö ri gen Werk zeu gen,<br />
den Re strik ti ons en zy men und DNA-Li ga sen, im<br />
Darm bak te ri um Esche ri chia coli. Bak te ri en zel -<br />
len (Pro ka ry on ten) sind deut lich ein fa cher or -<br />
ga ni siert als etwa un se re mensch li chen Zel len,<br />
wo fast das ge sam te Erb ma te ri al in Form von<br />
Chro mo so men in ei nem Zell kern ein ge schlos -<br />
sen ist (Eu ka ry on ten).<br />
Wie bei den Bak te ri en han delt es sich auch<br />
bei der He fe Saccha ro my ces ce re vi si ae um ei -<br />
nen ein zel li gen Or ga nis mus. Al ler dings ver -<br />
mehrt er sich nicht durch Zwei tei lung, son dern<br />
durch Knos pung und ge hört zu den Eu ka ry on -<br />
ten, mit im Zell kern ein ge schlos se nen Chro mo -<br />
so men. Ei ne wei te re Ähn lich keit zwi schen He -<br />
fe und Mensch ist die Fä hig keit zur se xu el len<br />
Ver meh rung. La bor stäm me von S. ce re vi si ae<br />
ha ben Zel len mit zwei Paa rungs ty pen (»Mann«<br />
und »Frau«). Die se kann man kreu zen, wo raus<br />
je vier ha plo i de Nach kom men her vor ge hen. Ei -<br />
ne so ge nann te Te tra den a na ly se zeigt die Ver -<br />
er bung von Ei gen schaf ten nach den Men -<br />
del'schen Re geln, wie sie auch von der Erb se<br />
bis zum Men schen gel ten.<br />
In den letz ten zwei Jahr zehn ten hat sich die<br />
He fe S. ce re vi si ae zu ei nem zwei ten Stand bein<br />
der Mo le ku lar ge ne tik (ne ben E. coli) ent wi ckelt:<br />
Abbildung 1 Der Lebenszyklus der Wein-, Bier- und Bäckerhefe S. cerevisiae mit den verschiedenen Knospungsstadien<br />
(links), sowie das Ergebnis einer Tetradenanalyse (rechts).