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scientia halensis 2/2004<br />

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Interdisziplinäres Zentrum für Materialwissenschaften<br />

................................................................................<br />

Photonische Kristalle<br />

12<br />

Photonische Kristalle sind im (sub)-µm-<br />

Bereich periodisch strukturierte dielektrische<br />

Materialien. Solche periodischen<br />

Strukturen können Frequenzbereiche<br />

(Bandlücken) aufweisen, in denen sie kein<br />

Licht transmittieren. Photonische Kristalle<br />

kann man auch als Halbleiter für Licht<br />

bezeichnen.<br />

Solche photonischen Kristalle sind die Basis<br />

für vielfältige Anwendungen in der<br />

Optoelektronik. Sie werden in optischen<br />

Technologien, die die heutigen Informati-<br />

Abb. 3: Photonic Micropolis – Vision einer<br />

Kombination verschiedener auf photonischen<br />

Kristallen beruhender Komponenten<br />

(Joannopulos Research Group at MIT,<br />

http://ab-initio.mit.edu/photons/<br />

micropolis.html)<br />

onstechnologien ablösen werden, eine große<br />

Rolle spielen (s. Abb. 3).<br />

Am MPI für Mikrostrukturphysik werden<br />

in der Abteilung von Prof. Dr. Ulrich Gösele<br />

zweidimensionale Strukturen, bestehend<br />

aus gitterperiodisch angeordneten Poren<br />

im Ausgangsmaterial, z. B. einem Silizium-Wafer,<br />

mittels elektrochemischer Ätzverfahren<br />

hergestellt.<br />

Diese Strukturen können als Template zur<br />

Herstellung von Nanoröhren und Nanostäben,<br />

wie in dem Artikel auf Seite 24 erläutert,<br />

verwendet werden, stellen aber<br />

gleichzeitig photonische Kristalle dar. Eine<br />

wichtige Problemstellung ist die Optimierung<br />

der photonischen Bandlücke in zweidimensionalen<br />

Strukturen, bzw. die Konstruktion<br />

von dreidimensionalen photonischen<br />

Strukturen mit großer photonischer<br />

Bandlücke. In Zusammenarbeit mit<br />

Dr. Reinald Hillebrand (MPI für Mikrostrukturphysik)<br />

wurde eine dreidimensionale<br />

Struktur entwickelt (s. Abb. 4), die<br />

eine photonische Bandlücke von mehr als<br />

25 Prozent der Mittenfrequenz der Bandlücke<br />

aufweist.<br />

Diese Struktur kann aus den elektrochemisch<br />

hergestellten zweidimensionalen<br />

Strukturen erzeugt werden, indem senkrecht<br />

zu den geätzten Poren ein weiteres<br />

Porengitter mittels Ionenstrahlätzung erzeugt<br />

wird.<br />

Gerade dieses Beispiel zeigt die Zukunft<br />

des Gebietes Computational Nanosience:<br />

Abb.4: Design eines photonischen Kristalls<br />

basierend auf makroporösen Silizium<br />

das gezielte Konstruieren von Mikro- und<br />

Nanostrukturen mit bestimmten vorgegebenen<br />

Eigenschaften.<br />

■<br />

Der Autor, Jg. 1954, studierte von 1972 bis<br />

1977 Physik an der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg. Nach Promotion<br />

und Habilitation wurde er 1996 zu apl.<br />

Professor für Computational Physics ernannt.<br />

Er leitet das Zentrum für Computational<br />

Nanoscience. Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind Festkörpertheorie und<br />

Photonik.<br />

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