WISSENSCHAFTS JOURNAL
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scientia halensis 2/2004<br />
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editorial<br />
EDITORIAL<br />
Hans-Reiner Höche, Hartmut S. Leipner und Heinrich Graener<br />
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Mit diesem Heft der scientia halensis soll<br />
4 die für alle Beteiligten sehr erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
des Interdisziplinären Zentrums<br />
für Materialwissenschaften und des<br />
Fachbereichs Physik mit dem Max-Planck-<br />
Institut für Mikrostrukturphysik und dem<br />
Fraunhoferinstitut für Werkstoffmechanik<br />
einer breiten Öffentlichkeit schlaglichtartig<br />
vorgestellt werden. Die Auswahl der Einzelbeiträge<br />
orientiert sich an dem naturwissenschaftlichen<br />
Forschungsschwerpunkt<br />
Materialwissenschaften, wobei Nanostrukturen<br />
den »roten Faden« bei der Themenauswahl<br />
bilden.<br />
Für die Herstellung von nanostrukturierten<br />
Materialien gibt es eine riesige Auswahl<br />
von Verfahren und Methoden, die sich in<br />
zwei Strategien unterteilen lassen: einerseits<br />
das Herabskalieren zu immer kleineren<br />
geometrischen Abmessungen durch<br />
Nutzung von Formgebungsverfahren und<br />
andererseits die Herstellung von Materialien<br />
durch den gesteuerten Aufbau auf atomarer<br />
und molekularer Skala. Ziel dieser<br />
immer weitergehenden Miniaturisierung ist<br />
es beispielsweise in der Halbleiterindustrie,<br />
auf immer engerem Raum möglichst viel Information<br />
zu speichern bzw. bei geringem<br />
Energieaufwand immer größere Datenmengen<br />
zu verarbeiten. Darüber hinaus kann<br />
man durch die Begrenzung auf wenige Atome<br />
bzw. Moleküle physikalische Eigenschaften<br />
erzwingen, die das gleiche Material<br />
in makroskopischen Dimensionen nicht<br />
hat und physikalisch begründet auch nicht<br />
haben kann. Hier setzt die physikalische<br />
Grundlagenforschung an. Sie sucht gleichzeitig<br />
nach immer neuen Wegen der Herstellung<br />
von nanostrukturierten Materialien,<br />
der Verbesserung der analytischen Verfahren<br />
und der Modellierung der Materialsysteme<br />
mit Methoden der theoretischen<br />
Physik. Die Umsetzung in industrielle Verfahren<br />
führt zur sogenannten Nanotechnologie,<br />
die für sich genommen als Querschnittsdisziplin<br />
anzusehen ist, da sie<br />
schon jetzt in sehr vielen Bereichen zu<br />
spektakulären neuen Anwendungen geführt<br />
hat.<br />
Gerade in diesem Jahr, dem Jahr der Technik,<br />
wird allerorts das Potenzial der Nanotechnologie<br />
diskutiert. Es gibt nationale<br />
und internationale Programme zur Einführung<br />
und Entwicklung neuer Technologien.<br />
Am Standort Halle wird dem dadurch<br />
Rechnung getragen, dass im bis 2006 zu errichtenden<br />
dritten Gebäude des Technologie-<br />
und Gründerzentrums das Technikum<br />
für Nanostrukturierte Materialien eingerichtet<br />
wird, das den zentralen Teil des Interdisziplinären<br />
Zentrums für Materialwissenschaften<br />
bilden wird. Die fächerübergreifende<br />
Zusammenarbeit auf dem<br />
Gebiet der Nanostrukturen beschränkt sich<br />
aber nicht auf die oben genannten physikalisch<br />
orientierten Bereiche, sondern integriert<br />
auch Arbeitsrichtungen der Chemie<br />
und Ingenieurwissenschaften.<br />
Das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik<br />
und das Fraunhoferinstitut für<br />
Werkstoffmechanik werden ebenfalls im<br />
TGZ III Arbeitsgruppen etablieren. ■