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Ausgabe 7-2006 - Goethe-Universität

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15. November <strong>2006</strong> MAGAZIN17»Die Bedürfnisse sind so unterschiedlichwie die Leute selbst«Dr. Rolf Krischer, Leiter des Zentrums für Hochschulsport zu Inhalten, Zielen und Perspektiven der Angebotefür sporttreibende und sportinteressierte Studierende der Universität FrankfurtEin gesunder Geist wohnt in einemgesunden Körper. Ist das die Philosophiedes Hochschulsports oder eineabgedroschene Phrase?Dr. Rolf Krischer: Der Wahrheitsgehaltdieser Aussage ist aktueller denn je. ImAlltag wird das Maß an nötiger Bewegungnicht größer, sondern eher kleiner.Es fehlt an körperlichem Ausgleichund die wachsende Mobilität der Menschenschränkt das natürliche Bewegungsfeldimmer weiter ein. In ersterLinie wollen wir die Leute im Hochschulsportbewegen. Das ist aber nurder eine Teil. Es besteht gleichzeitig einBedarf in kommunikativen, sozialenund psychologischen Dimensionen.Was motiviert Studenten, nach einemTag an der Uni, abends die Kurse desHochschulsports zu besuchen?Sie wollen fit sein, fit werden undnatürlich Spaß am Sport haben. Unddann sind da die Bedürfnisse, die überdie rein körperlichen hinausgehen.Nach sozialen Kontakten und Austausch,was an einer Massenuniversität,wie der in Frankfurt, gar nicht soleicht möglich ist. In den Veranstaltungenkommt man ja kaum zu tiefgehendenGesprächen. Der Hochschulsportist eine Plattform, um sich überden eigenen Fachbereich hinaus austauschenzu können.Wie haben sich die Teilnehmerzahlenin den vergangenen Jahren entwickelt?Gemessen an den angemeldeten Kursplätzen,gibt es eine Steigerung auf fast9000 Teilnehmer pro Semester. Wirmüssen allerdings feststellen, dass derBedarf wesentlich größer ist. Wir sindin allen Kursen zu fast 100 Prozentausgelastet, aber durch die Anzahl derGut in Bewegung und viel Erfahrung: Der Sportwissenschaftler Dr. Rolf Krischer,58, ist seit 1983 Leiter des Zentrums für HochschulsportHallen limitiert.Nach welchen Kriterien werdenSportarten in das Sportprogrammaufgenommen?Der Hochschulsport ist eine Fortsetzungder persönlichen Sportsozialisationaus Schule und Verein. Wir habendas Ziel, zu lebensbegleitendem Sporttreibenzu motivieren und anzuregenund versuchen die Sportarten anzubieten,von denen wir glauben, dasssie alters- und freizeitgerecht sind. Dassind Breitensportarten genauso wieRandsportarten. Alle haben ihrenReiz. Die Bedürfnisse sind so unterschiedlichwie die Leute selbst.Welche Sportarten sind im vergangenenJahr dazu gekommen?Wasserball, Softtennis, Nordic Walking,Drachenboot, Tango Argentino,Orientierungslauf und House.Wenn Sie das Hochschulsportprogrammheute durchblättern, hättenSie gedacht, einmal Angebote wieBody-Conditioning, Nordic Walkingoder Ultimate Frisbee aufzunehmen?Sicher. Für den Hochschulsport ist dasauch gar keine neue Entwicklung. Wirhatten schon vor 30 Jahren etwas, waswir Sportbasar genannt haben. EineSpielwiese zum Experimentieren undAusprobieren neuer Spiel- und Sportformen.Wir verstehen uns schon immerals Plattform für innovative Sportarten.Ist das Bedürfnis an Sportangebotenmittlerweile ein anderes?Die Tendenz geht ganz klar hin zur Individualisierungund Fitnessorientierung.Da muss man sich nur unserFitnessprogramm und die Differenzierungenansehen. Und Musik spielt eineimmer wichtigere Rolle. Wir warenFoto: Gehrmannrevolutionär, als wir damals Skigymnastikmusikbegleitend angeboten haben.Heute läuft ohne Musik fast garnichts mehr.Gibt es Sportarten, bei denen es unmöglichist, sie mit in das Programmaufzunehmen?Natürlich können wir kein Skispringenanbieten. Und es gibt Exklusivsportarten,die das Budget übersteigen.Was ist, wenn Sie mitdem Finger schnippenund sich einenWunsch erfüllenkönnten?Ich bin Realist genug,um zu sagen,dass wir hier schonsehr gute Bedingungenhaben. Natürlich träumtman von einer Freizeitlandschaftmit Außenschwimmbad.Der ganze Outdoorbereich könnteweiter ausgebaut sein, um auch einspontanes Bewegungsangebot zu ermöglichen.Ein Skatepark, Basketballplätzeoder anderes und im Idealfalleine riesige Halle, mit einer Laufbahnauf der Empore und Fitnessbereich imInneren, wo Sportreiben nebeneinanderexistiert. Dazu Ruhe-, Entspannungs-und Kommunikationszonen.Stößt der Hochschulsport langsam andie Grenzen seiner Kapazitäten?Eigentlich tut er das schon lange. Wirhaben die finanziellen Grenzen mitden relativ geringen Teilnehmerbeträgenaufgefangen. Natürlich schwimmenwir nicht im Geld und könntenetwa die Geräteausstattung wesentlichverbessern, wenn uns mehr Mittel zurVerfügung stünden. Die Grenzen entstehendurch die Hallenkapazität. Dakönnten wir locker das Doppelte oderDreifache vertragen.Wie wird sich der Hochschulsport inZukunft entwickeln?Er wird nach wie vor ein Abbild derSportentwicklung sein. Wir versuchenneue Tendenzen und Bedürfnisse aufzugreifen.Dadurch, dass wir jedes halbeJahr das Programm neu gestaltenund durch Teilnehmerzählungenund Befragungeneinen gutenÜberblick bekommen,haben wir erste Indizien,was gefragt ist.Der Sport wird auchimmer mehr zu einemEvent mit Partycharakter.Wie wir das aufgreifenkönnen und gleichzeitigunserem Anspruch gerechtwerden, wird man sehen. Und mandarf nie vergessen: Hochschulsport istein relativ privilegierter Sport. Wer hatwährend der Ausbildung sonst schondie Möglichkeit, relativ kostengünstigein so vielfältiges Sportangebot wahrzunehmen.Die Fragen stellte Sebastian GehrmannIm Wintersemester-Programm des Zentrumsfür Hochschulsport finden sichknapp 100 Angebote aus unterschiedlichstenSportarten, von A wie Aerobic bis Zwie Zen-Meditation so wie Workshopsund Exkursionsangebote. Der Unkostenbeitragfür Standardkurse beträgt für Studierendefünf Euro pro Semester. Informationenbeim Zentrum für Hochschulsport,Ginnheimer Landstraße 39, oderunter http://web.uni-frankfurt.de/hochschulsport/Studierende entwickeln Kultur für die Zukunft«Hochschulwettbewerb »Quo vadis Kultur Rhein-Main«Welche Aufgaben kommen der Kulturin einer Region wie dem Rhein-Main-Gebiet zu? Was können Hochschulenund Studierende dazu beitragen?Eine innovative Perspektiveversucht das Frankfurter Kultur Komiteee.V. durch einen regionalenWettbewerb zu eröffnen; hier sollensich die Gestalter und Entscheidervon Morgen zu der Kultur der Zukunftim Rhein-Main-Gebiet äußern.Am Wettbewerb beteiligen sichbisher verbindlich: Städelschule,Hochschule für Musik und DarstellendeKunst, HfB - Business Schoolof Finance & Management, Akademiefür Marketing-Kommunikation, Hochschulefür Gestaltung Offenbach – undder Fachbereich Soziologie der Universität.Prof. Ursula Apitzsch wurde vomPräsidium als Ansprechpartnerin derUniversität benannt, und nimmt dieseFunktion gemeinsam mit Prof. Hans-Heino Ewers vom Institut für Jugendbuchforschungwahr.In zwei Phasen des Wettbewerbs entwickelnProjektgruppen zuerst ihrespezifische Sicht auf die regionale Kultur,wobei sie den Bereich dessen, wasunter »Kultur« verstanden wird, selbstfestlegen. Einzige Arbeitsempfehlung:vorhandene Untersuchungen undPlanungen für die Kulturpolitik derStädte, Gemeinden und der RegionRhein/Main sollten bei den Untersuchungenberücksichtigt werden. DieErgebnisse dieser Phase werden vonden Teilnehmern einer vom FrankfurterKultur Komitee (FRAKK) berufenenJury präsentiert und dann alsGrundlage für die zweite Phase zusammengefasst.In der zweiten Phaseerarbeiten die Wettbewerber ihre jeweiligenPläne für die kulturelle Entwicklungund Zukunft der Region. DasErgebnis wird in einer ausstellungsfähigenPräsentation zuerst der Jury,dann – in Form einer öffentlichenAusstellung – der Öffentlichkeit präsentiert.Die Projektgruppen setzen sich ausStudierenden und Professoren der teilnehmendenHochschulen zusammen;für die Universität hat sich die Projektgruppeunterdessen konstituiert. IhreArbeit ist vollkommen autonom. Ein»Projektrat« aus Mitgliedern allerGruppen leistet die erforderliche Koordinationder Teilnehmer untereinander.Der Wettbewerb erstreckt sichüber einen Zeitraum von etwa 18 Monatenund soll mit einer Ausstellungder konkurrierenden konzeptionellenAnsätze in visualisierter Form sowiemit der damit verbundenen Preisverleihungim Frühherbst 2007 enden;der Wettbewerb ist mit 20.000 Eurodotiert. Darüber hinaus erhalten dieteilnehmenden Hochschulen für ihreAufwendungen während des Wettbewerbseinen Kostenbeitrag von bis zu5.000 Euro.RADIO X mit Sendung fürdie UniversitätDer Wettbewerb wird medial von RA-DIO X, dem Stadtradio Frankfurt, 91.8fm, begleitet. Mehr als ein Jahrzehntnach den ersten Bemühungen um einStadtradio in Frankfurt und Offenbachging Radio X am 22. September 1997on air. Weit über 100 Gruppen und Initiativenaus Frankfurt, Offenbach undUmgebung und viele Redaktionen,Pools und Autoren gestalten mit zu-sammengenommen mehr als 1000Teilnehmern das vielseitige Programm,das von Themensendungen, Kulturprogrammen,Musikmagazinen überInformation, Service, Beratung zuFeatures, Hörspielen und Klangexperimentenreicht. Radio X ist ›NichtkommerziellerLokalfunk‹ (NKL) und finanziertsich ausschließlich aus Spendenund Mitgliedsbeiträgen sowie ausöffentlichen Fördermitteln. Im Rahmendes Studierendenwettbewerbs›Quo vadis Kultur Rhein-Main‹, wirdRadio X im Rahmen einer monatlichstattfindenden Radiosendung den teilnehmendenStudierenden der jeweiligenHochschulen die Möglichkeit geben,den Stand ihrer Projekte, Rechercheverfahrenund das eigene Selbstverständnisüber die KulturregionRhein-Main zu artikulieren und zu reflektieren;Sendetermin ist der jeweilszweite Freitag im Monat von 14 bis 15Uhr, 91.8 fm.Neu auf Radio X ist die Wissenschaftsredaktion›Axiom‹, die jeden drittenMittwoch im Monat von 14 bis 16 Uhrgesendet wird. Diese Sendung richtetsich direkt an Studierende und Promovierendeder Universität Frankfurt.Durch die Mitarbeit in dieser Redaktionkönnen erste Erfahrungen im BereichWissenschaftsjournalismus gemachtwerden und die eigenen Themenund Forschungsfragen vorgestelltwerden. In der Redaktion werden wissenschaftlicheThemen trans- und interdisziplinärbearbeitet und dabei versucht,ein Medium wie das Radio auchfür die Theoriebildung zu nutzen.Kontakt ist Felicia Herrschaft; E-Mail:F.Herrschaft@soz.uni-frankfurt.de.Felicia HerrschaftFrankfurter Kultur Komitee e.V.(FRAKK)Das Frankfurter Kultur Komitee e.V. wurde im März 2002 gegründet. Esfördert alle Bereiche von Kunst und Kultur. Zentrales Anliegen ist es, dieBedeutung von Frankfurt/Rhein-Main als kulturell reiche, internationaleund lebendige Region und damit auch als Wirtschaftsstandort zu stärken.Der Verein bietet als kommunikative Plattform Anregungen zur Optimierungder Kulturlandschaft, entwickelt kreative Ideen und vermittelt im täglichenProzess zwischen Kultur, Politik und Wirtschaft. Seine Mitgliedersind engagierte Bürger und Freunde der Region sowie Unternehmen, diesich durch besonderes gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein auszeichnen.Vorsitzender des Vorstands ist Prof. Manfred Pohl, das Kuratoriumleitet Dr. Rolf-E. Breuer, Beiratsvorsitzender ist Prof. Dr. Jean-ChristopheAmmann. Informationen: www.frakk.de.ANZEIGECampus Buchhandlung RiedbergPhysik · Mathematik · Chemie · PharmazieBiologie · Geowissenschaften · UnishopZeitschriften · SchreibwarenWir besorgen jedeslieferbare Buch – auch internationalinfo@sciencebookshop.deTelefon 069 / 57 00 25 33Max von Laue Str. 960438 FrankfurtMontag bis Freitag von 8 bis 17 Uhrim Biozentrum neben der Mensa

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