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Ausgabe 7-2006 - Goethe-Universität

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15. November <strong>2006</strong> MENSCHEN19Neu berufenAndreas FahrmeirSeit diesem Wintersemester istAndreas Fahrmeir, geboren 1969in Frankfurt am Main, Professorfür Neuere Geschichte mit Schwerpunkt19. Jahrhundert am FachbereichPhilosophie und Geschichtswissenschaften.Er studierte von 1988 bis 1994 ander Johann Wolfgang <strong>Goethe</strong>-UniversitätMittlere und Neuere Geschichte,Anglistik und Geschichte der Naturwissenschaften;unterbrochen 1991/92 ander McGill University. Bis 1997 promovierteer an der Universität Cambridge.Die Habilitation erfolgte 2001 in Frankfurtauf der Grundlage einer am DeutschenHistorischen Institut in Londonentstandenen Arbeit. Nach einer Tätigkeitals Berater bei McKinsey & Companytrat Andreas Fahrmeir im Herbst2002 ein Heisenberg-Stipendium derDFG an; 2004 folgte er dem Ruf auf ei-Neu berufenEveline WuttkeSeit 1. Oktober <strong>2006</strong> ist EvelineWuttke, Jahrgang 1960, Professurfür Wirtschaftspädagogik,insbesondere empirische Lehr-Lern-Forschung an der Universität Frankfurt.Zuvor hatte sie eine ›beinaheklassische‹ Wirtschaftspädagogen-Ausbildungabsolviert. Nach der kaufmännischenAusbildung und einer mehrjährigenTätigkeit als kaufmännischeAngestellte studierte sie von 1987 bis1992 Wirtschaftspädagogik an derUniversität Mannheim. Anschließendwar sie als wissenschaftliche Mitarbeiterinan der Universität Gießen tätig,wo sie 1998 auch promoviert wurde.Von dort aus wechselte sie an die Gutenberg-Universitätin Mainz. Wo siesich 2004 habiliLehrerausbildung, dasNeu berufenPeter LindnerIm RuhestandHans-Joachim LotzFoto: Hofmannne Professur für Europäische Geschichtean der Universität zu Köln.Seine Forschungsschwerpunkte liegenim Bereich der vergleichenden europäischenGeschichte des 18. bis frühen 20.Foto: Hofmanntierte habe. Das ›beinahe‹ bezieht sichdarauf, dass sie die zweite Phase derFoto: Privatdrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Arbeit zum Thema»Der ›Kolchoz-Archipel‹ im Privatisierungsprozess:Wege und Umwege derrussischen Landwirtschaft in die globaleMarktgesellschaft«. Peter LindnerJahrhunderts, wobei bislang die Entwicklungvon Migrationspolitik undNationalismus sowie die Sozialgeschichtevon Wirtschaftseliten im Mittelpunktstanden; dazu kommt ein besonderesInteresse an gegenwärtigenHerausforderungen des Fachs. Prof.Fahrmeir hat deutsch- und englischsprachigeMonographien vorgelegt undin international renommierten Zeitschriftenpubliziert.In Frankfurt möchte Andreas Fahrmeirdie große Tradition historischer Forschungum eine stärker internationalorientierte Dimension erweitern undeinen besonderen Beitrag zum Erfolgdes ›Frankfurter Modells‹ modularisierterStudiengänge leisten. Sein nächstesgrößeres Forschungsprojekt wird eineGeschichte Europas zwischen den Revolutionenvon 1789 und 1848 sein. URReferendariat, nicht absolvierte. DerGrund: aufgrund ihrer Berufstätigkeitwar sie nach Abschluss des Studiumnicht mehr ganz so jung war und verzichtetedaher darauf.Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondereauf dem Feld der Gestaltungund Evaluation innovativer Lehr-Lern-Arrangements; sie beschäftigtsich auch mit Fragestellungen, wieLehrende und Lernende in Lehr-Lern-Situationen interagieren, was dabeigelernt wird, welche Fehler im Lernprozessgemacht werden und wie ausdiesen gelernt wird. Als besondereHerausforderung in unmittelbarer Zukunftbetrachtet sie die Gestaltung desMasterstudiengangs Wirtschaftspädagogik.URProf. Peter Lindner lehrt undforscht seit Oktober <strong>2006</strong> am Institutfür Humangeographie desFachbereiches 11 Geowissenschaften/Geographieals Professor für AllgemeineWirtschaftsgeographie.Peter Lindner hat an den UniversitätenFreiburg, München und ErlangenGeographie, Wirtschaftswissenschaftenund Soziologie studiert. Er promovierte1998 mit einer Arbeit über›Räume und Regeln unternehmerischenHandelns‹ in der West Bank/Palästina und war bis <strong>2006</strong> wissenschaftlicherAssistent am Institut fürGeographie der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Rahmen eines Habilitandenstipendiumsder DeutschenForschungsgemeinschaft arbeitete er18 Monate in Moskau sowie im ländlichenRaum in Russland und habilitiertesich im Jahr <strong>2006</strong> an den NaturwissenschaftlichenFakultäten der Frieunterrichtetregelmäßig an der ›MoscowSchool of Social and EconomicSciences‹ in Moskau und war in denJahren 2003/04 Fellow am ›Programin Agrarian Studies‹ in Yale.Die Arbeitsschwerpunkte von Prof.Peter Lindner liegen im Bereich derwirtschafts- und sozialgeographischenTransformations- und Globalisierungsforschung.Im Vordergrund steht dabeidie Frage nach der Produktion und regionalunterschiedlichen Konfigurationvon Märkten, der stabilisierendenWirkung sozial-räumlicher Differenzierungenund der immer wieder neuauszuhandelnden Grenzen marktförmigerTauschbeziehungen. Die osteuropäischenTransformationsstaaten, indenen sich die Konstitution von Märktennoch immer in besonderer Weisein Bewegung befindet, werden für ihnauch weiterhin ein wichtiges Arbeitsgebietbleiben.URNeu berufenCornelia StorzSeit 1. Oktober <strong>2006</strong> ist CorneliaStorz, Jahrgang 1965, Professorinam Fachbereich Wirtschaftswissenschaftenin der Abteilung Marketing.Die Professur ist eine ungewöhnlicheKombination aus Wirtschaftswissenschaftenin einer Anwendung aufeine Region – ›Japanische Wirtschaft‹ –,in deren Rahmen sie sich auf zweiFachgebiete, Wirtschaftspolitik und Innovationsökonomik,konzentriert.Claudia Storz wechselt im Zuge derNeustrukturierung sogenannter ›kleinerFächer‹ zwischen Frankfurt,Gießen und Marburg nach Frankfurt.Hier bietet auch das im Aufbau befindlicheInterdisziplinäre Zentrum fürOstasienwissenschaften (IZO) Anknüpfungspunkte,um die Vielfalt an Organisationenin Frankfurt, die sich aus wissenschaftlicherund unternehmerischerPerspektive mit dem WirtschaftsraumOstasien befassen, zu beiderseitigemNutzen in Forschung und Lehre einzubinden.Bestehende Kooperationen sollenfortgesetzt und ausgebaut werdenund das. Japan- und ostasienbezogeneProfil des Fachbereichs geschärft werden.Der Forschungsschwerpunkt von ClaudiaStorz liegt auf der Genese und demWandel von Institutionen sowie demVergleich von Wirtschaftssystemen undberührt damit meist betriebs- undvolkswirtschaftliche Fragen; konkreteaktuelle Projekte beschäftigen sich etwamit dem deutschen und japanischenNeu berufenSusanne HeegSusanne Heeg ist seit Oktober<strong>2006</strong> als Professorin für GeographischeStadtforschung am Institutfür Humangeographie des Fachbereiches11, Geowissenschaften/Geographietätig.Susanne Heeg beendete 1992 ihr Studiumder Soziologie mit den SchwerpunktenIndustriesoziologie, StadtundRegionalforschung an der UniversitätFrankfurt. 1994 untersuchte sieals Stipendiatin des Landes Hessen denwirtschaftlichen Wandel und dieräumlich ungleiche Entwicklung inDeutschland und promovierte als wissenschaftlicheMitarbeiterin am LehrstuhlWirtschafts- und Sozialgeographieder Europa Universität Viadrinain Frankfurt (Oder) über Regionalreformenals Prozess staatlicher Restrukturierung.Anschließend war sie von2000 bis <strong>2006</strong> wissenschaftliche Assistentinam Arbeitsbereich Wirtschaftsgeographiedes Instituts für Geographiean der Universität Hamburg.<strong>2006</strong> schloss Susanne Heeg dort ihreHabilitationsschrift ›Property-led developmentin Boston: Stadtentwicklung,Immobilienwirtschaft und lokale Politik‹ab.Der Forschungsschwerpunkt von SusanneHeeg liegt im Überschneidungsbereichvon Stadtökonomie und -kultur.Besonderes Interesse kommt denFoto: PrivatInnovationssystem und der Genese vonCustomized Business Software undGame Software oder mit spezifischenFormen der Regulierung und ihrerDurchsetzung in der Wirtschafts- undUmweltpolitik. Eines ihrer Forschungszieleist es, der regionalen Dimensionin ökonomischen Zusammenhängenstärker Rechnung zu tragen; und einetheoretisch fundierte Schnittstelle vonden Wirtschafts- und Sozialwissenschaftenzu den Regionalwissenschaftenzu etablieren. Hierzu wurde vorrund zehn Jahren ein Workshop etabliert,der sich aus institutioneller Perspektivemit aktuellen Fragestellungenin Japan und Ostasien beschäftigt, undin Kooperation mit der jährlichen politikökonomischenTagung der EvangelischenAkademie Tutzing stattfindet. URBedingungen und Faktoren in derProduktion der gebauten Umwelt zu.Immobilienwirtschaftliche Themenwill sie aber nicht nur in der Forschung,sondern auch in der Lehreverfolgen, da die Immobilienwirtschaftein wichtiges Berufsfeld für GeographInnenund ist. Um den Austauschzwischen Immobilienwirtschaft undWissenschaft zu fördern, plant sie ab2008 jährlich stattfindende Sommeruniversitätenzum Thema ›GeographischeImmobilienforschung‹. Ziel ist es,Studierenden Einblick in immobilienwirtschaftlicheThemen zu gewährenals auch Experten neues Forschungswissenanzubieten.Foto: PrivatFoto: PrivatMit Ablauf des Sommersemesters<strong>2006</strong> wurde der AkademischeOberrat Dr. phil. Hans-Joachim Lotz nach über 40 Dienstjahrenin den Ruhestand versetzt. Er hatmehr als drei Jahrzehnte lang die Geschickedes Instituts für RomanischeSprachen und Literaturen der JohannWolfgang <strong>Goethe</strong>-Universität als Geschäftsführerwesentlich mitbestimmt,und er hat es stets hervorragend verstanden,die Frankfurter Romanistiküberzeugend und effizient zu vertreten.Noch während seines Studiums derRomanischen Philologie und der politischenWissenschaften wurde Hans-Joachim Lotz 1963 studentische Hilfskraftam damaligen Romanischen Seminarund 1968, nach der wissenschaftlichenPrüfung für das Lehramtan Gymnasien, Assistent bei Prof.Bambeck. Nach seiner Promotionwurde er zum Akademischen Rat, balddanach zum Akademischen Oberraternannt.In seiner Dissertation ›Die Genese desRealismus in der französischen Literarästhetik‹,die er mit summa cum laudeabschloss, weist Lotz nach, dass Begriffewie Realismus, Barock, Klassikoder Romantik nur dann wissenschaftlichrelevant sein können, wennsie genau definiert und historisch verankertsind; er wendet sich damit sowohlgegen die Verwendung solcherTermini als Wesensbegriffe als auchgegen die Tendenz, das geschichtlicheDenken aus der Literaturwissenschaftzu eskamotieren und durch eine vagabundierendeLiteraturkritik zu ersetzen.Der Realismus, die Darstellungvon Wirklichkeit in der Literatur, standenfortan im Zentrum des wissenschaftlichenInteresses von Hans-JoachimLotz. Er beschäftigte sich intensivmit Balzac, Stendhal und Flaubert, untersuchtedas Parisbild von Balzac undBaudelaire, ging dem Ursprung derRealismuskonzeption von FriedrichEngels bei Balzac nach und analysierteStendhals Spiegelmetapher mit Bezugauf Komödie und Roman. Alle seineArbeiten zeichnet eine grundsolideDokumentation aus und die Überzeugung,dass gute Literatur immer ihren›Sitz im Leben‹ habe.Hans-Joachim Lotz ist ein Vollromanist,der seinen Studierenden Seminarezur französischen, spanischen, italienischen,zur lateinamerikanischenund frankophonen Literatur angeboten,mit ihnen sprachwissenschaftlicheThemen bearbeitet und großes Gewichtauf die Landeskunde gelegt hat.Seine Seminare betrafen alle Kapitelder Literaturgeschichte, vom Mittelalterbis zur unmittelbaren Gegenwart,und sie bezogen sich auf alle literarischenGattungen.Man kann sich das Frankfurter RomanistischeInstitut ohne Hans-JoachimLotz eigentlich nicht vorstellen undseine Nachfolgerin oder sein Nachfolgerwird es nicht ganz leicht haben, inseine Fußstapfen zu treten. Mit ihmgeht eine Ära zu Ende. Möge ihm derRuhestand die Muße bescheren, seinenwissenschaftlichen Interessen ohneSorge um Strukturierung, Modularisierungoder Evaluierung zu frönen!Karsten Garscha

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