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DB Systemtechnik Leistungsreport 2009/2010 - Deutsche Bahn AG

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28<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

Neutralreiniger<br />

für Schienenfahrzeuge<br />

Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen unterliegen<br />

Schienenfahrzeuge im Regelbetrieb<br />

einer besonderen Verschmutzungsart,<br />

dem sogenannten Bremsstaub.<br />

Hierbei handelt es sich in erster Linie<br />

um bräunliches Eisenoxid, das aus dem<br />

metallischen Abrieb von Schienen und<br />

Bremsklötzen entsteht. Die Eisenoxide<br />

haften sehr stark an den Oberflächen<br />

der Fahrzeuge, weshalb die regelmäßige<br />

Entfernung in den Außenreinigungsanlagen<br />

(ARA) hohe Anforderungen an die<br />

eingesetzte Technologie stellt. Dabei<br />

kommen aggressive Reiniger auf Wirkbasis<br />

von Salz- und Phosphorsäure mit<br />

sehr niedrigem ph-Wert zum Einsatz; die<br />

Bautechnik der ARA ist säurefest ausgelegt,<br />

und ihre Abwasserbehandlungsanlagen<br />

verfügen über entsprechende Verfahrenstechnik.<br />

Beide Anforderungen<br />

setzen aufwendige, weil bahnspezifische<br />

Lösungen voraus.<br />

In der Region Baden-Württemberg wurden<br />

in den letzten Jahren Regio-Fahrzeuge<br />

zum Graffiti-Schutz mit sogenannten<br />

Permanent-Konservierern auf Polymerbasis<br />

beschichtet.<br />

Foto: <strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />

In einer Pilotuntersuchung wurde nachgewiesen,<br />

dass auf dieser Beschichtung<br />

die problematischen Eisenoxide auch<br />

erheblich leichter entfernbar sind, sodass<br />

der Einsatz neutraler (ph 7) Reiniger<br />

für solche Fahrzeuge dauerhaft<br />

möglich ist. Im Auftrag der <strong>DB</strong> Regio<br />

wurde daher eine neutral reinigende<br />

Anlage konzipiert und kostentechnisch<br />

veranschlagt. Der auf LCC-Basis erarbeitete<br />

Vergleich mit der konventionellen<br />

Lösung ergab deutliche Kosteneinsparungen<br />

bei Neubauprojekten von<br />

ARA. Dies erfolgt im Bereich des werkstofftechnischen<br />

Korrosionsschutzes<br />

ebenso wie durch Neutralisation der Abwässer<br />

sowie der zugehörigen baulichen<br />

Flächen in Nebengebäuden.<br />

Im laufenden Betrieb der Anlagen bedeutet<br />

dies die Einsparung von Kalkmilch<br />

und Verringerung des Volumens<br />

an Klärschlamm. Im Herbst <strong>2009</strong> fiel<br />

dann die Entscheidung zum Neubau der<br />

ARA Ulm als erste rein neutral reinigende<br />

Hochleistungsanlage. Die Inbetriebnahme<br />

der Anlage ist für 2012<br />

vorgesehen.

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