DB Systemtechnik Leistungsreport 2009/2010 - Deutsche Bahn AG
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Ingenieurdienstleistungen<br />
Neutralreiniger<br />
für Schienenfahrzeuge<br />
Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen unterliegen<br />
Schienenfahrzeuge im Regelbetrieb<br />
einer besonderen Verschmutzungsart,<br />
dem sogenannten Bremsstaub.<br />
Hierbei handelt es sich in erster Linie<br />
um bräunliches Eisenoxid, das aus dem<br />
metallischen Abrieb von Schienen und<br />
Bremsklötzen entsteht. Die Eisenoxide<br />
haften sehr stark an den Oberflächen<br />
der Fahrzeuge, weshalb die regelmäßige<br />
Entfernung in den Außenreinigungsanlagen<br />
(ARA) hohe Anforderungen an die<br />
eingesetzte Technologie stellt. Dabei<br />
kommen aggressive Reiniger auf Wirkbasis<br />
von Salz- und Phosphorsäure mit<br />
sehr niedrigem ph-Wert zum Einsatz; die<br />
Bautechnik der ARA ist säurefest ausgelegt,<br />
und ihre Abwasserbehandlungsanlagen<br />
verfügen über entsprechende Verfahrenstechnik.<br />
Beide Anforderungen<br />
setzen aufwendige, weil bahnspezifische<br />
Lösungen voraus.<br />
In der Region Baden-Württemberg wurden<br />
in den letzten Jahren Regio-Fahrzeuge<br />
zum Graffiti-Schutz mit sogenannten<br />
Permanent-Konservierern auf Polymerbasis<br />
beschichtet.<br />
Foto: <strong>DB</strong> <strong>Systemtechnik</strong><br />
In einer Pilotuntersuchung wurde nachgewiesen,<br />
dass auf dieser Beschichtung<br />
die problematischen Eisenoxide auch<br />
erheblich leichter entfernbar sind, sodass<br />
der Einsatz neutraler (ph 7) Reiniger<br />
für solche Fahrzeuge dauerhaft<br />
möglich ist. Im Auftrag der <strong>DB</strong> Regio<br />
wurde daher eine neutral reinigende<br />
Anlage konzipiert und kostentechnisch<br />
veranschlagt. Der auf LCC-Basis erarbeitete<br />
Vergleich mit der konventionellen<br />
Lösung ergab deutliche Kosteneinsparungen<br />
bei Neubauprojekten von<br />
ARA. Dies erfolgt im Bereich des werkstofftechnischen<br />
Korrosionsschutzes<br />
ebenso wie durch Neutralisation der Abwässer<br />
sowie der zugehörigen baulichen<br />
Flächen in Nebengebäuden.<br />
Im laufenden Betrieb der Anlagen bedeutet<br />
dies die Einsparung von Kalkmilch<br />
und Verringerung des Volumens<br />
an Klärschlamm. Im Herbst <strong>2009</strong> fiel<br />
dann die Entscheidung zum Neubau der<br />
ARA Ulm als erste rein neutral reinigende<br />
Hochleistungsanlage. Die Inbetriebnahme<br />
der Anlage ist für 2012<br />
vorgesehen.