Aufzeichnungen zweier Haslitaler : I. Chronik 1792-1821 ... - admin.ch
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26<br />
Franzosen in der Waadt<br />
etli<strong>ch</strong>ermaßen befriedigt sein, wurden (sie) jetzt erst aufgebra<strong>ch</strong>t,<br />
ihre Forderungen ho<strong>ch</strong> zu spannen, denn sie glaubten,<br />
weilen sie den englis<strong>ch</strong>en Ambasstdoren auf Begehren der<br />
Franzosen wegges<strong>ch</strong>ickt, so kennten sie ,etzt den Eidgnossen<br />
befehlen, was sie wollten; denn die Franzosen befahlen<br />
jetzt den Eidgenossen, alle emigrierten und deportierten<br />
Franzosen wegzus<strong>ch</strong>icken, wel<strong>ch</strong>es au<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ähe, Jetz fwngen<br />
die Franzosen an, die wels<strong>ch</strong>en Berner nnt aller Ma<strong>ch</strong>t<br />
geqen die theuts<strong>ch</strong>en zu verhetzen; au<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>ten sie die Stadt<br />
Beren mit Verräterey zu gewinnen. Diesers ges<strong>ch</strong>ah zu<br />
Ende des Jahrs 1797.<br />
Vom ?akr 1/98.<br />
Der fatal Zeitpunkt rückte je länger, je näher; die<br />
sieghaften Franzosen waren je länger, je unruwiger;<br />
fingen an, ihre Truppen gegen die Grenzen des S<strong>ch</strong>weitzerlandes<br />
anrücken zu lassen, sonderbar (besonders) gegen<br />
den Genfersee. Die wels<strong>ch</strong>en Berner, wel<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>on langst<br />
auf eine bequeme Zeit gewartet, um das Jo<strong>ch</strong> der Stadt<br />
Bern abzuwerfen, glaubten, daß es jetzt eben die re<strong>ch</strong>te<br />
Heit wäre, ihre s<strong>ch</strong>on längst gefaßte Resolution auszufuhren,<br />
qriffen s<strong>ch</strong>nell zu denen Wasen und verweben alle regierenden<br />
Landvögte in dem ganzen wels<strong>ch</strong>en Berngebiet,<br />
an der Zahl zwölf. Die Franken sumten si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t lange,<br />
namen also ohne den geringsten Widerstand das ganze<br />
Wels<strong>ch</strong>land ein und strömten wie eine Wasserflut bis gen<br />
Murten. Die Herren von Bern sahen dieses alles ni<strong>ch</strong>t<br />
gli<strong>ch</strong>giltig an, versamleten ihr Heer so ges<strong>ch</strong>wind sie immer<br />
mo<strong>ch</strong>ten, trafen alle Anstalten zu einer verzweifleten<br />
Gegenwehr. Es wurden beide Grenadier-, beide Musgetier-<br />
Eompagneien, au<strong>ch</strong> die Jeger und Kanonier s<strong>ch</strong>on im<br />
Jenner von Oberhasli abgerufen; und ob au<strong>ch</strong> d^<br />
Herren von Bern s<strong>ch</strong>on bitli<strong>ch</strong> die andren Kanton au<strong>ch</strong><br />
ersu<strong>ch</strong>ten, ihnen zu Hilfe zu ilen, ma<strong>ch</strong>ten selbige allerhand<br />
Einwendungen, als nemli<strong>ch</strong>: daß dieser Krieg nur<br />
die Berner angehe; weillen es nur etwas Streits zwis<strong>ch</strong>en<br />
den teuts<strong>ch</strong>en und wels<strong>ch</strong>en Bernern sey, greifen ste ni<strong>ch</strong>t<br />
zu denen Waffen; wenn aber die Franzosen die S<strong>ch</strong>weiz<br />
angreifen, alsdann werden sie au<strong>ch</strong> zu denen Waffen<br />
greifen. Dieses Kru<strong>ch</strong>ten die andren Stände zu emem