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Aufzeichnungen zweier Haslitaler : I. Chronik 1792-1821 ... - admin.ch

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30 Mißtrauen der Truppen. Erste Gefe<strong>ch</strong>te<br />

verhieten, denn die Unterhandlungen zwis<strong>ch</strong>en der Republik<br />

Frankri<strong>ch</strong> und der Stadt Bern waren no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gantz<br />

abgebro<strong>ch</strong>en und die Hoffnung zu der Wiederherstellung<br />

des Frydens no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gentzli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>wunden.<br />

Unsere Truppen^) standen zwis<strong>ch</strong>en diesen Dingen<br />

ruhwig bey dem Stedtli Murten und waren über den<br />

Verzug sehr misvergniegt; denn sie meinten, ihrer Haubtleuthen<br />

Sorgfeltigkeit (sei) Zagheit und For<strong>ch</strong>t, der Verzug<br />

aber — Verretterey und Fals<strong>ch</strong>heit. — Zwis<strong>ch</strong>en<br />

diesen Dingen neigte si<strong>ch</strong> der Wafenstilstand zum Ende.<br />

Die Franken ließen ihre Truppen in einer Na<strong>ch</strong>t gegen<br />

Freyburg und Solenturen vorrucken. Freyburg wurde<br />

mit lie<strong>ch</strong>ter Miehe erobret; bey Soloturen aber wäre<br />

das Gefe<strong>ch</strong>t etwas hartnekig; ni<strong>ch</strong>tsdestoweniger wurde<br />

Soloturen au<strong>ch</strong> erobret. Es stunde bey Soloturen ein<br />

Vatalion Oberlender, von Untersewen und Grindelwalt,<br />

wel<strong>ch</strong>e von dem Obrist Wurftenberger angefiert wurden;<br />

diese haben in dem Gefe<strong>ch</strong>t starck geliten. — Diese Begebenheit<br />

wäre für die Truppen, wel<strong>ch</strong>e bey Murten<br />

stunden, von großer Wi<strong>ch</strong>tigkeit, denn sie stunden in Gefar,<br />

daß sie me<strong>ch</strong>ten umringet werden von denen Franken,<br />

wel<strong>ch</strong>e bey Freyburg stunden. Jetz war gutter Rath deur,<br />

denn die Buren um Murten weigreten si<strong>ch</strong>, unsere Truppen<br />

abziehen zu lassen. Allein der Ents<strong>ch</strong>luß mußte s<strong>ch</strong>leinigft<br />

gefaßt sein, ob man abziehen oder si<strong>ch</strong> von denen Franken<br />

umringen lassen (wolle); allein sie verließen Murten und<br />

riterrierten bis Gimenen, zwey Stund von Murten. —<br />

Jetz wurde der Ruf der Verretterrei algemein; au<strong>ch</strong><br />

standen die Haubtleuth in greßter Gefar, ers<strong>ch</strong>ossen zu<br />

werden'). Denn die Lage auf dem Gimenenstutz, wo<br />

unsere Felker ihr Lager hatten, wäre von Natur sehr<br />

') Die von Oberhasli.<br />

2) Oberstleutnant von Wattenwyl s<strong>ch</strong>rieb am 3. März von<br />

Gümmenen an den Kriegsrat in Bern: Heute nehme die Unruhe<br />

unter seinen Truppen mä<strong>ch</strong>tig zu; sie brennen vor Begierde,<br />

gegen die Franzosen vorzurücken, aber die Sendung eines Parlamentärs<br />

zu General Brune erwecke den Glauben, sie werden<br />

si<strong>ch</strong> weiter zurückziehen müssen. „Der Ruf ist allgemein unter<br />

den Soldaten, daß man sie verkauft habe und daß keine Regierung<br />

mehr existiere." Ein großer Teil sei mit Gepäck- und<br />

Ges<strong>ch</strong>irrwagen und Pferden ohne Erlaubnis weggezogen. —<br />

Strickler, Akten I, Nr. 963.

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