zum Download - hundkatzepferd
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Seit 4 Wochen im neuen Eismeer: Neseyka<br />
Otter stellt sich als eine echte Herausforderung<br />
für den Tierpfleger dar. Die flinken<br />
Tiere zischen teilweise zwischen mir, der<br />
Tierärztin und dem dreiköpfigen NDR-<br />
Kamerateam hin und her. Zurzeit dreht der<br />
Fernsehsender fast täglich im Tierpark für<br />
die neue Staffel von Leopard, Seebär & Co.<br />
Somit muss die Impfung nicht nur zweckmäßig,<br />
sondern auch kameragerecht verlaufen.<br />
Bei unserem Rundgang zeigt mir<br />
die Tierärztin das neue Eismeer, das am 5.<br />
Juli 2012 seine Pforten geöffnet. Hier begegne<br />
ich der Wallrossdame Neseyka. Nach<br />
vielen Jahren hat Hamburgs Tierpark wieder<br />
sein Markenzeichen zurück. Antje, das<br />
bekannte Maskottchen des NDR, verstarb<br />
2003. Meine besondere Aufmerksamkeit<br />
galt allerdings den sanften Riesen von<br />
Hagenbeck. Seit 2006 besitzt der Zoo eine<br />
1000 m² große Freilaufhalle für seine Elefanten,<br />
die einer Tempelruine nachempfunden<br />
ist. Zusätzlich steht den zwölf<br />
Tieren im Tierpark eine 8000 m² große<br />
Außenanlage zur Verfügung.<br />
Im Gespräch mit<br />
Frau Dr. Adriane Prahl<br />
Was bedeutet es, als Tierärztin solch<br />
einen Patienten zu behandeln?<br />
Die Arbeit beruht vor allem auf gegenseitigem<br />
Vertrauen. Man muss sich auf die<br />
Pfleger, aber auch auf die Tiere verlassen<br />
können. Wenn ein Elefant nicht behandelt<br />
werden möchte, dann ist es schwierig oder<br />
auch gefährlich, ihn vom Gegenteil zu<br />
überzeugen. Das spielt vor allem bei uns,<br />
die die Elefanten in „direct contact“ halten,<br />
eine große Rolle. Bei 3,5 Tonnen ist es nun<br />
mal einfach gefährlich, <strong>zum</strong> Blutabnehmen<br />
fast «unter» dem Elefanten zu sitzen. Des<br />
Weiteren sind Elefanten sehr schlaue<br />
Pa tienten. «Mal eben» ein Medikament im<br />
Brötchen verstecken, läuft nicht. Sie fressen<br />
die ersten drei Brötchen ohne Medizin und<br />
spucken das präparierte gezielt wieder aus.<br />
Welche medizinischen Unterschiede<br />
bestehen bei einem Zootier zu einem<br />
Dickhäuter in freier Wildbahn?<br />
Zooelefanten werden oft deutlich älter als<br />
ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Ältere<br />
Elefanten leiden häufig unter typischen<br />
„Altersleiden“ wie z.B. Arthrose. Wir haben<br />
bei uns in der Gruppe eine ältere Kuh,<br />
„Mogli“, die Probleme mit den Gelenken<br />
hat. Als Tierarzt versucht man dann, Maßnahmen<br />
zu ergreifen, die dem alten Elefanten<br />
das Leben erleichtern. Das sind <strong>zum</strong><br />
einen Medikamente, aber auch Punkte wie<br />
Rationsgestaltung, Gewichtskontrollen und<br />
Gehegegestaltung (Sandflächen <strong>zum</strong> Ablegen,<br />
Bademöglichkeiten etc.) spielen eine<br />
große Rolle.<br />
Seit 2003 gibt es in Hagenbeck die First<br />
European Elephant Management School<br />
für Professionals aus der ganzen Welt.<br />
Worum geht es bzw. was ist für Tierärzte<br />
an dem Kurs interessant?<br />
Im theoretischen Teil wird ein Überblick<br />
über Themen wie Anatomie und Physiologie,<br />
relevante Krankheiten, Reproduktionsmedizin<br />
etc. vermittelt. Im praktischen<br />
Teil wird z.B. demonstriert, wie man bei<br />
einem Elefanten am besten Blut abnimmt,<br />
wie Fußpflege bei einem Elefanten aussieht,<br />
was ein „Trunk Wash“ ist oder wie<br />
eine Ultraschalluntersuchung bei einer Elefantenkuh<br />
durchgeführt wird.<br />
Der Kurs richtet sich vor allem an Kollegen,<br />
die in Tierparks oder Zoos Elefanten<br />
betreuen, aber <strong>zum</strong> Beispiel auch an Amtstierärzte,<br />
die z.B. Zirkusse kontrollieren<br />
und somit auch die dortige Haltung fachlich<br />
beurteilen müssen.<br />
> Vielen Dank Frau Dr. Prahl<br />
Viele Eindrücke habe ich erhalten<br />
und sehe auf meiner letzten Runde<br />
durch den Park glückliche Kindergesichter,<br />
die sich freuen dürfen,<br />
exotische Tiere in artgerechter<br />
Haltung bestaunen zu dürfen.<br />
Danke an den Tierpark Hagenbeck!<br />
Jahreskongress<br />
Düsseldorf 18.-21. Oktober 2012<br />
CCD Düsseldorf<br />
58. Jahreskongress<br />
der DGK-DVG<br />
Schwerpunktthema:<br />
„TIERARZT“ - DIE SCHNITTSTELLE<br />
ZWISCHEN ZÜCHTER UND TIERHALTER.<br />
„Sind Gesundheit und<br />
Krankheit genetisch vorbestimmt?“<br />
Verantwortlich:<br />
Dr. Jan-Gerd Kresken<br />
Tel. +49 (0203) 305375-0<br />
kresken@tierklinik-kaiserberg.de<br />
+ 58. VET-Messe<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
www.dgk-dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
Anmeldung/Information:<br />
CSM, Congress- & Seminarmanagement<br />
Industriestraße 35<br />
D-82194 Gröbenzell<br />
Tel.: +49 (0 81 42) 570 183<br />
Fax.: +49 (0 81 42) 5 47 35<br />
info@csm-congress.de<br />
<strong>hundkatzepferd</strong> 05|12 47