Mitteilungen Nr. 72 Dezember 2005 - Stiftung Rüttihubelbad
Mitteilungen Nr. 72 Dezember 2005 - Stiftung Rüttihubelbad
Mitteilungen Nr. 72 Dezember 2005 - Stiftung Rüttihubelbad
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erfahrungswerte der Meditation (Kurs 8)<br />
Agnes Hardorp<br />
In der Meditation findet man den Anschluss an die höheren<br />
Daseinsebenen. Wie mit einem Fahrstuhl, durch<br />
die eigene Konzentrationskraft angetrieben, fährt man<br />
dann weit oder weniger weit hoch. Das Bewusstseinsniveau<br />
so zu erhöhen, dass geistige Wesen Zugang dazu<br />
haben, dass man überhaupt für sie sichtbar wird in<br />
der geistigen Welt – darum geht es. Mit dieser Bewusstseinserhöhung<br />
findet gleichzeitig eine Vertiefung des<br />
Gefühls statt – man ist mehr bei sich, gefügter, in keiner<br />
Weise „abgehoben”, im Gegenteil. Sobald es einem<br />
einmal gelungen ist, diesen Kontakt zu schaffen, sucht<br />
man ihn immer wieder. Wenn es einem regelmässig<br />
gelingt, schaltet man sich auf einer anderen Ebene in<br />
das Weltgeschehen ein, man wird sozusagen höher<br />
oben eingeklinkt. Es können dann ganz andere Dinge<br />
ins Schicksal eingelenkt oder auch regelrecht, wie beim<br />
Chiroprakter „eingerenkt” werden, Krankheiten verhindert<br />
werden, Menschenbegegnungen herbei geführt<br />
werden, die lebensverändernd sind. Die Hierarchien<br />
haben durch unsere Bemühungen in ihre Richtung<br />
überhaupt erst die Möglichkeit, richtig einzuwirken.<br />
Wenn wir ihnen nicht im Wachbewusstsein entgegenarbeiten,<br />
müssen sie alles über den Schlaf bei uns bewirken,<br />
mit nicht nur positiven Folgen (siehe Rudolf Steiner<br />
„Was tut der Engel in unserem Astralleib?”, GA 182).<br />
Somit ist die Meditation die Ur-Salutogenese, wodurch<br />
unser Ich eine ganz neue Chance bekommt, in unsere<br />
Wesensglieder ordnend einzugreifen.<br />
Dadurch, dass der Wille vom tätigen Eingriff in den physischen<br />
und Ätherleib gehemmt wird – man sitzt still,<br />
bringt alle äußere Bewegung vollkommen zur Ruhe –<br />
dadurch kann man zunächst überhaupt klarer wahrnehmen,<br />
was sich alles auf der Bewusstseinsebene abspielt.<br />
Man lernt diese Ebene in ihrer Reinheit kennen, man<br />
lernt im Bewusstsein pur zu leben sozusagen, ohne<br />
dauernd durch den Kontakt zur Außenwelt abgelenkt<br />
zu werden. Irgendwann schafft man es dann, sich so zu<br />
sammeln und die Bewusstseinskräfte so zu steuern, bis<br />
alles durch das Nadelöhr des einen Konzentrationspunktes<br />
hindurch geht. Bekanntlich können richtig fokussierte<br />
Lichtstrahlen durch ein Prisma ein Feuer entzünden.<br />
Es gilt nun unser Bewusstsein zu diesem Prisma<br />
zu machen. Erst wenn man diesen Griff beherrscht,<br />
auch „Ich Griff” genannt, kann man das Bewusstsein<br />
steigern. Dieses steigert sich durch ein Hin- und Herpendeln<br />
(es kann auch ein blitzschnelles Pendeln sein)<br />
zwischen eigenem aktiven Bemühen, welches man als<br />
Denkwillen bezeichnen kann, und einem passiven Sich-<br />
Hingeben an die Geistesmächte, die nur darauf warten,<br />
helfend und führend einwirken zu dürfen. Diese<br />
Geistesmächte können sich regelrecht in einen hinein<br />
versenken, von oben nach unten in den Leib hinein, begleitet<br />
von einer unendlich gesteigerten Ruhe, von der<br />
man weiss, „das ist nicht meine eigene Ruhe sondern<br />
ihre”. Die Ruhe ist ja auch so etwas – man fühlt sich in<br />
ihr zum ersten Mal wirklich bei sich selbst angekommen,<br />
man ruht in sich, weiss aber gleichzeitig, dass es<br />
ein Fühlen ist dessen, was geistige Wesen durch einen<br />
hindurch fühlen. Diese tiefe Ruhe ist im Normalbewusstsein<br />
nicht möglich, wohl im Schlaf, aber da geschieht<br />
ja unbewusst, was es in der Meditation bewusst<br />
zu erreichen gilt.<br />
7