ETF-Magazin: "Was tun?" (Q1 2012) - Börse Frankfurt
ETF-Magazin: "Was tun?" (Q1 2012) - Börse Frankfurt
ETF-Magazin: "Was tun?" (Q1 2012) - Börse Frankfurt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgehend von einem Anker von 5967 Dax-Punkten,<br />
würde also ein Value at Risk (VaR) von 95 Prozent<br />
zu einem Stop-Loss-Wert von 5549 Punkten führen. Bei<br />
einem VaR von 90 Prozent läge der Stop-Loss einige<br />
Punkte höher bei 5690 Punkten. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass diese Stoppmarken bei gegebenen Marktverhältnissen<br />
unterschritten werden, beträgt bei einem<br />
VaR von 90 Prozent zehn Prozent. Beim VaR (95%) entspricht<br />
die Wahrscheinlichkeit fünf Prozent.<br />
Man spricht hier von 95 Prozent Konfidenzniveau.<br />
Die konventionell gewählten Konfidenzniveaus sind<br />
90 Prozent, 95 Prozent und 99 Prozent Das Konfidenzniveau<br />
ist ein Maß für die Investor-Risiko-Toleranz. Ist<br />
diese Toleranz x %, so ist es einfach, den Wert VaR(x %)<br />
zu berechnen. Die VaR(x %)-Methode hat auch den<br />
Vorteil, dass sie regelmässig entsprechend dem gewählten<br />
Zeithorizont kontolliert werden muss! Der Anker<br />
wandert dadurch wie bei einer Trailing-Stop-Order<br />
mit. Das ist in der Grafik rechts unten beschrieben.<br />
Der „wandernde“ Anker hat am 14. Oktober 2011 den<br />
Wert 5967 erreicht. Durch diese Technik wird die Stop-<br />
Loss-Konstruktion sehr flexibel und ist dadurch letztendlich<br />
die bessere Methode, um Depotpositionen abzusichern,<br />
als die Verwendung starrer Konstanten. Die<br />
Stop-Loss-Berechnungen anhand des Value-at-Risk<br />
dient als Werkzeug IV. Die Kombination dieser vier<br />
Werkzeuge zu einem liefert zuverlässige Hinweise auf<br />
Wendepunkte und ermöglicht die Definition sinnvoller<br />
Stop-Loss-Marken.<br />
Resümee. Die Schuldenkrise erzeugt Ereignisrisiken<br />
im Stakkato-Rhythmus. Allein im Jahr 2011 gab es in<br />
Europa 20 Treffen auf Ministerialebene. Der Einfluss<br />
dieser Treffen auf die Finanzmärkte führte an den <strong>Börse</strong>n<br />
zu dem Risk-on-/Risk-off-Phänomen, erkennbar<br />
am ständigen Rich<strong>tun</strong>gswelchsel, verbunden mit großen<br />
Tagesausschlägen. Ein starres Stop-Loss-System<br />
kann in solchen Phasen hohe Kosten bedeuten. Ein integriertes<br />
Stop-Loss-System hat eine höhere Chance,<br />
sich der gestiegenen Volatilität anzupassen und den<br />
Investor dennoch zuverlässig vor Verlusten zu schützen.<br />
DIeTer GIrMeS<br />
dieter@stats.ucl.ac.uk<br />
Dieter Girmes<br />
university College<br />
London<br />
Attraktives Muster<br />
Seit dem Crash im Juli 2011 bewegen sich die<br />
aktienmärkte in Deutschland, europa und den<br />
uSa unter starken Schwankungen seitwärts.<br />
Der Volatilitätsindex VDax schwingt nahezu im<br />
Gleichschritt mit – bei insgesamt sehr hohen<br />
Werten. Das macht einen ausbruch nach oben<br />
aus dem Seitwärtsmarkt sehr wahrscheinlich.<br />
%<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
Seitwärtsmärkte nach Crash<br />
indiziert, 10.8.2011 = 100<br />
10.8.2011 4.9. 29.9. 14.10.<br />
Quelle: Dieter Girmes<br />
Clevere Stop-Loss-technik<br />
abhängig von Volatilität des Marktes und risikobereitschaft<br />
des anlegers, ergeben sich verschiedene<br />
Stop-Loss-Marken. bei einem Value-at-<br />
risk von 90 Prozent hätte dementsprechend der<br />
Stop-Loss am 14. Oktober bei 5690 Dax-Punkten<br />
gelegen. bei einem Var von 95 Prozent hätte der<br />
Stop-Loss nur bei 5549 Punkten liegen müssen.<br />
Pkte Dax-Seitwärtsmarkt nach Crash<br />
6000<br />
5800<br />
5600<br />
5400<br />
5200<br />
5000<br />
Dax<br />
Quelle: Dieter Girmes<br />
Februar <strong>2012</strong><br />
Euro-Stoxx-50<br />
S&P-500<br />
Dax<br />
VaR (90 %)<br />
VaR (95 %)<br />
VaR (99 %)<br />
10.8.2011 4.9. 29.9. 14.10.<br />
37