Agenda 21 - Lexikon der Nachhaltigkeit
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Damit ist automatisch auch denjenigen Personen, die auf einen PKW zurückgreifen<br />
können, eine prinzipielle Wahlmöglichkeit eröffnet. So schafft nachhaltige Verkehrspolitik<br />
zusätzliche Optionen.<br />
Die überwiegende Hauptlast <strong>der</strong> motorisierten Mobilität im Personen- wie im Güterverkehr<br />
wird durch Individualverkehr, also mit Autos abgewickelt. Deshalb kann<br />
sich nachhaltige Verkehrspolitik nicht auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Alternativen zum Auto<br />
beschränken, son<strong>der</strong>n muss das Auto selbst in den Blick nehmen und dazu beitragen,<br />
dass es immer weniger Schäden verursacht.<br />
Wesentliche Ansatzpunkte sind zum einen <strong>der</strong> Automobilbau, <strong>der</strong> – gerade auch<br />
durch eine vielfältige Zulieferindustrie – in Nordrhein-Westfalen stark vertreten ist.<br />
Dort sind neue, kraftstoffsparende und umweltverträgliche Technologien gefragt.<br />
Zum an<strong>der</strong>en können auch die Verbraucher und Verkehrsteilnehmer viel zu einer<br />
nachhaltigen Mobilität beitragen, etwa durch stärkere Berücksichtigung ökologischer<br />
Belange beim Autokauf, aber auch durch eine umweltschonende Fahrweise. Durch<br />
steuerliche Anreize, intensivere Beratung und bessere Aufklärung kann die Verkehrspolitik<br />
hier för<strong>der</strong>nde Impulse geben.<br />
Mit seinem langen Engagement für ein leistungsfähiges Netz von Bahnen und<br />
Bussen hat Nordrhein-Westfalen erfolgreich auch umwelt- und stadtverträgliche<br />
Mobilität massiv geför<strong>der</strong>t. Mit dem Integralen Taktfahrplan des SPNV ist inzwischen<br />
landesweit eine hohe Bedienungsdichte und –qualität dauerhaft gesichert.<br />
Auch im innerstädtischen ÖPNV setzt das Land seine bewährte För<strong>der</strong>politik fort<br />
und passt sie auch neuen ökologischen Herausfor<strong>der</strong>ungen an, wie zuletzt mit <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umrüstung von Diesel-getriebenen Stadtbussen mit Partikelfiltern.<br />
Leitlinie für die Ausgestaltung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme sind effiziente<br />
Mittelverwendung, Sicherung hoher Qualität und Orientierung an den Kundenbedürfnissen.<br />
Nutzer des ÖPNV erwarten eine enge Vernetzung aller Nah- und Fernverkehrsangebote<br />
zu einem durchschaubaren, komfortablen und benutzerfreundlichen Gesamtsystem<br />
mit gutem Service. Dazu gehören auch transparente und einfache Preissysteme,<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Informations- und Vertriebsstandards und auch die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Verbraucher- und Fahrgastrechte.<br />
Mit den vielfältigen Initiativen zum „Neuen Nahverkehr in NRW“ hat das Land –<br />
gemeinsam mit Zweckverbänden und Verkehrsunternehmen – schon viele Fortschritte<br />
erreicht. Der aktuelle „Masterplan Qualität“ wie auch die Mo<strong>der</strong>nisierungsoffensive<br />
für Bahnhöfe sind wichtige Grundlagen, um die öffentlichen Verkehrsmittel als attraktiven<br />
Verkehrsträger und Alternative zum Auto weiter auszubauen.<br />
Auch im Güterverkehr muss eine nachhaltige Verkehrspolitik Optionen sichern und<br />
eine einseitige Abhängigkeit von <strong>der</strong> Straße vermeiden. Damit die Schiene in <strong>der</strong><br />
Konkurrenz eine faire Chance hat, braucht sie leistungsfähige Verbindungen – im<br />
Zuge <strong>der</strong> europäischen Einigung und <strong>der</strong> Globalisierung immer mehr auch grenzüberschreitend.<br />
Für viele Transporte ist das Binnenschiff eine intelligente Alternative zur Straße und<br />
ermöglicht große ökologische Vorteile. NRW ist mit 720 Kilometern Wasserstraßen<br />
und 120 Häfen das wichtigste Binnenschifffahrtsland in Deutschland. Damit das Binnenschiff<br />
im Wettbewerb echte Chancen hat, sind leistungsfähige Wasserstraßen<br />
und Hafenstandorte notwendig. Im Februar 2004 hat die Landesregierung das Wasserstraßenverkehrs-<br />
und Hafenkonzept beschlossen, das Möglichkeiten <strong>der</strong> Binnen-<br />
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