Agenda 21 - Lexikon der Nachhaltigkeit

Bericht der Landesregierung zur Agenda 21 NRW
Die wachsende Zahl älterer Menschen und die zunehmende Zahl chronischer Erkrankungen
machen Prävention und Gesundheitsförderung als eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe notwendiger denn je. NRW hat mit der Landesgesundheitskonferenz
eine Plattform für die Abstimmung und Zusammenarbeit aller wesentlichen
Akteure im Bereich der Gesundheitspolitik geschaffen.
Die Pflegepolitik steht angesichts des Alterungsprozesses der Gesamtbevölkerung
vor besonders gravierenden Problemen. Pflege ist als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
zu begreifen und zu organisieren. Die seit Jahren virulenten finanziellen Probleme
der sozialen Sicherungssysteme erfordern eine neue Balance zwischen den
Leistungen des Einzelnen und den Pflichten der Anderen zur solidarischen Finanzierung
der Pflegesysteme. Bei der Anpassung der landespolitischen Regelungen ist
die nordrhein-westfälische Sozialpolitik durch die Novellierung des Landespflegegesetzes
auf diesem Weg entscheidend vorangekommen.
In der Frauenpolitik hat NRW schon viel erreicht. Dennoch ist das Geschlechterverhältnis
noch vielfach geprägt von patriarchalischen Strukturen und geschlechtsspezifischen
Segmentierungen der Lebensbereiche. Exemplarisch für eine am
Grundsatz der Nachhaltigkeit ausgerichtete Frauenpolitik ist die Unterstützung einer
frauen- und mädchenspezifischen Infrastruktur. Mit Hilfe der Landesförderung verfügt
NRW dafür über ein dichtes Netz an Einrichtungen, Programmen und Angeboten.
Im Zentrum der Frauenpolitik stehen künftig u.a. Aktivitäten zur beruflichen
Frauenförderung und Maßnahmen, die die soziale und familiäre Infrastruktur verbessern.
Die Landesregierung wird ihre Aktivitäten zur beruflichen Frauenförderung und
ihre Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und familiären Infrastruktur fortführen.
Sie setzt sich zudem dafür ein, eine eigenständige soziale Absicherung für
Frauen unter angemessener Berücksichtigung der Familienarbeit sicherzustellen.
Bildung, Sport und Kultur
Bildung ist ein Schlüssel für eine zukunftsfähige demokratische Gesellschaft. Die
Teilhabe an Bildung ist zugleich ein Grundrecht für alle Menschen – unabhängig von
Einkommen, Geschlecht und sozialem Status. NRW begrüßt den Beschluss der
Vollversammlung der Vereinten Nationen, die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auszurufen und unterstützt die von der
Deutschen UNESCO-Kommission formulierten Maßnahmen zur Umsetzung der Dekade
in Deutschland.
Nordrhein-Westfalen verfügt heute schon über gute Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
für eine auf Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichtete Bildung.
So bietet NRW mit der 1998 begonnenen Kampagne „Umweltschule in Europa“ und
der 2003 anschließenden Kampagne „Agenda 21 in der Schule“, an der mehr als
250 Schulen aus 35 Kreisen und kreisfreien Städten beteiligt sind, allen Schulen einen
Rahmen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Auch in der außer-
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