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Ein Update Für 3,6 Millionen - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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<strong>Ein</strong>e interne Zeitschrift<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Limburg</strong><br />

Ausgabe 2/2004<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Update</strong><br />

für 3,6 <strong>Millionen</strong><br />

Seiten 2, 3 und 18<br />

Medizinische Klinik:<br />

Führungswechsel<br />

Seiten 4, 5 und 20<br />

Humanität kontra<br />

Gesundheitsökonomie?<br />

Seiten 8 bis 12<br />

Kampf gegen den Krebs:<br />

Viertes Symposium<br />

in <strong>Limburg</strong><br />

Seiten 12 und 13<br />

Schlaganfallprophylaxe<br />

aus der Sicht<br />

des Gefäßchirurgen<br />

Seiten 14, 15 und 20


Redaktion<br />

Nicola v. Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann,<br />

Frank Mellein<br />

V.i.S.d.P.: Horst Schneider<br />

Telefon-Nr. Redaktion und Anzeigenaquisition:<br />

N. v. Spee 0 64 31 / 292-4103, Fax 292-4118<br />

Gestaltung<br />

klein-druck steeden, Nicola von Spee<br />

Druck<br />

klein-druck steeden<br />

Herausgeber<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Auf dem Schafsberg<br />

65549 <strong>Limburg</strong><br />

Internet: http://www.st-vincenz.de<br />

Auflage<br />

3.000<br />

Die Beiträge geben die Meinungen der<br />

jeweiligen Verfasser wieder<br />

2<br />

* Letzte Meldung * Letzte Meldung * Letzte Meldung *<br />

Freude im Team: Nach intensiver Erarbeitung von Prozeßbeschreibungen,<br />

Arbeitsanweisungen und zahlreicher Hilfestellungen für<br />

die interne wie externe Logistik ist nun ein erster Erfolg zu verzeichnen:<br />

Die Zentralapotheke des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es wurde<br />

nach DIN EN ISO 9001:20000 zertifiziert. Lesen Sie Hintergründe<br />

auf den Seiten 6 und 7.<br />

Titelfoto: Genuß: Das neue Eis-Sortiment im Sommerangebot der <strong>Vincenz</strong>-Cafeteria<br />

- von kompetenter Seite getestet und für gut befunden!<br />

Seiten 2 und 3: Meilenstein: neue Räume in der operativen Intensivmedizin, der Neurologie<br />

und der Gastroenterologie<br />

Seiten 4 und 5: Abschied und Neubeginn: Führungswechsel<br />

an der Medizinischen Klinik<br />

Seiten 6 und 7: Auszeichnung: Zentralapotheke zertifiziert<br />

Seiten 8 bis 12: Plädoyer: <strong>Ein</strong> Interview mit dem neuen Ärztlichen Direktor<br />

Seiten 12 und 13: Engagement: Vierter Anti-Krebs-Kongreß in <strong>Limburg</strong><br />

Seiten 14 und 15: Vorbeugung: Schlaganfallprophylaxe aus der Sicht des Gefäßchirurgen<br />

Seiten 16 und 17: Ansturm: Volles Haus beim Tag der offenen Tür<br />

Seite 18: Logistik: Hintergrund zum technischen <strong>Update</strong> Intensivmedizin<br />

und Neurologie<br />

Seite 19: Erfolg: Examen an der Weiterbildungsstätte für Anästhesieund<br />

Intensivpflege<br />

Seite 20: Fortsetzung: Schlaganfallprophylaxe und neue Chefärzte<br />

Seite 21: Lebensart: Dr. Al-Issa als Belegarzt verabschiedet<br />

Seiten 22 und 23: Extravaganz: <strong>Vincenz</strong> als Forum für interessante<br />

Künstlerpersönlichkeiten<br />

Seite 24: Würde: Erste ökumenische Trauerfeier für<br />

nichtbestattungspflichtige Kinder<br />

Seite 25: Kochkunst: Kulinarisches im Angebot und als Rezept<br />

Seite 26: Internas: Personalnachrichten und <strong>Vincenz</strong>-Kinder<br />

Seite 27: Innovation: <strong>Ein</strong>mal ernsthaft, einmal zum Schmunzeln...<br />

Seite 28 u. folgende: Anzeigen<br />

Inhalt:<br />

Impressum:<br />

Meilenstein: Baul<br />

und technisches<br />

für 3,6 <strong>Millionen</strong><br />

„Die neuen <strong>Ein</strong>richtungen stärken die Bedeutung <strong>Limburg</strong>s<br />

als wichtiger Eckpfeiler der medizinischen Versorgung<br />

in der westlichen Region Mittelhessens“ – dieses<br />

<strong>St</strong>atement des stellvertretenden Regierungspräsidenten<br />

Hans-Otto Kneip brachte auf den Punkt, was<br />

bei der feierlichen <strong>Ein</strong>weihung, zunächst geladenen Gästen<br />

und Mitarbeitern sowie am Tag danach auch der<br />

Bevölkerung der Region präsentiert wurde: die neuen<br />

Räume der operativen Intensivmedizin, der Neurologie<br />

sowie der Ultraschallraum der Gastroenterologie wurden<br />

nach neunmonatiger Bauzeit eingeweiht und von<br />

Dompfarrer Karl Wagner und der stellvertretenden Dekanin<br />

Claudia Gierke-Heinrich gesegnet.<br />

H<br />

intergrund ist die Investition<br />

von 3,6 <strong>Millionen</strong><br />

Euro, an denen sich das Land<br />

Hessen mit drei <strong>Millionen</strong> beteiligt<br />

hatte. Der Vorsitzende<br />

des Verwaltungsrates, Erwin<br />

Reuhl, wertete dieses bauliche<br />

wie medizintechnische „<strong>Update</strong>“<br />

der Klinik als weiteren<br />

Meilenstein und wesentlichen<br />

Fortschritt in der Geschichte<br />

des Hauses. Umbau und Erweiterung<br />

der interdisziplinären<br />

Intensivstation machen<br />

den Löwenanteil der Sa-<br />

„Wir lassen Sie nicht im Regen<br />

stehen“ - diese bildnerische Assoziation<br />

im Präsent von Architekt<br />

Willi Hamm soll auch in Zukunft<br />

an die anspruchsvolle Kooperations-Leistung<br />

und die technischen<br />

Finessen des 3,6 <strong>Millionen</strong>-Umbaus<br />

erinnern. Im Bild<br />

v.l.n.r.: Landrat Dr. Manfred<br />

Fluck, der Chefarzt der Neurologischen<br />

Abteilung, Dr. Christoph<br />

Oberwittler, der Chefarzt der Abteilung<br />

für Anästhesie und intedisziplinäre<br />

Intensivmedizin, Dr.<br />

Wolfgang Meister, der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

Erwin Reuhl,<br />

Architekt Willi Hamm, der stellvertretendeRegierungsvizepräsident,<br />

Hans-Otto Kneip und der<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

Horst Schneider.<br />

nierung aus. Der Weg hierhin<br />

sei „unglaublich zäh, unglaublich<br />

schwierig und unglaublich<br />

teuer“ gewesen. Reuhl erinnerte<br />

in diesem Zusammenhang<br />

auch an den Ausgangspunkt<br />

dieser Überlegungen: Vor Jahren<br />

hatte eine junge Frau nach<br />

einem Autounfall bei Bad<br />

Camberg nach Bonn geflogen<br />

werden müssen, da weder im<br />

<strong>Vincenz</strong> noch in den Nachbarkrankenhäusern<br />

ein intensivmedizinisches<br />

Bett frei gewesen<br />

sei.


ches<br />

„<strong>Update</strong>“<br />

Euro<br />

Die Sanierung trage wichtigen<br />

Tätigkeitsfeldern innerhalb des<br />

interdisziplinären Konzeptes<br />

der Klinik Rechnung. Glückwünsche<br />

hierzu überbrachten<br />

auch Bürgermeister Martin<br />

Richard – „eine <strong>St</strong>ärkung des<br />

Wirtschaftsstandorts <strong>Limburg</strong>“<br />

– sowie Landrat Dr. Manfred<br />

Fluck: „Wir feiern hier die erfolgreiche<br />

Bewältigung<br />

großzügiger und wesentlicher<br />

Neuerungen zum Wohle der<br />

Menschen unseres Landkreises.“<br />

Modernste Medizintechnik<br />

sei hier gepaart mit atmosphärisch<br />

ansprechender Architektur.<br />

Es sei eine fürsorgliche<br />

Medizin, die hier von Menschen<br />

für Menschen individuell<br />

umgesetzt werde. Der Landrat<br />

dankte aus diesem Anlaß allen,<br />

die im Landkreis die effektive<br />

medizinische Rundumversorgung<br />

der Menschen garantieren.<br />

Heimische Kliniken hätten<br />

sich einen guten Ruf erworben:<br />

„Mit dieser Sanierung haben<br />

die Verantwortlichen im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag geleistet.“<br />

Diskutieren die neuen Möglichkeiten der Interdisziplinären Intensivstation: Verwaltungsratsvorsitzender Erwin<br />

Reuhl gemeinsam mit Chefarzt Dr. Wolfgang Meister und dem pflegerischen Leiter der <strong>St</strong>ation, Markus Hillenbrand,<br />

vor dem sog. Rotorest-Trauma-Bett. Dies ist ein Speziallagerungsbett zur Behandlung von schwersten<br />

Lungenschädigungen - man kann den Patienten um die Körperachse drehen, jeweils um 60 Grad. Hierdurch<br />

wird die Ventilation und Durchblutung der Lunge verbessert.<br />

Die Chefärzte der hauptsächlich<br />

betroffenen Abteilungen,<br />

Dr. Wolfgang Meister, Abteilung<br />

für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

und Dr. Christoph<br />

Oberwittler, Neurologie, skizzierten<br />

anlässlich des Festaktes<br />

Tätigkeitsschwerpunkte ihrer<br />

Abteilungen. Chefarzt Dr.<br />

Wolfgang Meister erinnerte an<br />

die räumlichen und numeri-<br />

schen Unzulänglichkeiten der<br />

alten <strong>St</strong>ation. Diese Situation<br />

sei durch die Vergrößerung und<br />

Aufteilung der chirurgischen<br />

Disziplinen mit der daraus re-<br />

„In der sich verändernden <strong>Krankenhaus</strong>landschaft werden<br />

nicht die Häuser überleben, die alles am billigsten machen,<br />

sondern diejenigen, die auch unter wirtschaftlichen<br />

Zwängen die besten Lösungen für den Patienten erbringen.<br />

Und da es sich um medizinische Leistungen handelt,<br />

sind hierfür in erster Linie gute Ärzte und Pflegepersonal<br />

und nicht Ökonomen notwendig.“<br />

Dr. Wolfgang Meister, Chefarzt Abteilung Anästhesie und interdisziplinäre<br />

Intensivmedizin<br />

sultierenden Ausweitung und<br />

Vergrößerung der operativen<br />

<strong>Ein</strong>griffe, der Auflösung der<br />

chirurgischen Wachstation sowie<br />

der Verschiebung der Alterspyramide<br />

mit vielen unfallchirurgischen<br />

Patienten noch<br />

verschärft worden. Die OP-Kapazität<br />

sei mangels pflegerischer<br />

Zahl, die Intensivstation<br />

mangels postoperativer Bettenkapazität<br />

die beiden Nadelöhre<br />

im Schwerpunktkrankenhaus<br />

der Region gewesen. Trotz der<br />

Hypothek eines Kompromisses<br />

zwischen den Wünschen der<br />

Fachkräfte einerseits und den<br />

realisierbaren Möglichkeiten<br />

andererseits habe man im gemeinsamen<br />

Brainstorming eine<br />

gut gelungene Lösung gefunden.<br />

Die Neukonzeptionierung des<br />

Aufwachraums hob der Chefarzt<br />

besonders hervor: „Auch<br />

hier ist mittels zentraler Überwachungseinheiten<br />

die postoperative<br />

zeitlich befristete<br />

lückenlose Überwachung der<br />

vitalen Funktionen des Patienten<br />

möglich.“ Der Aufenthalt<br />

unter Tageslicht vermittele früh<br />

den <strong>Ein</strong>druck der Normalität<br />

und führe unter adäquater<br />

Schmerztherapie zu einer Entspannung<br />

der Extrem-Situation<br />

Operation.<br />

Fortsetzung Seite 18<br />

„Der Herr selbst muß das Haus bauen; sonst arbeiten die<br />

Bauleute vergeblich. Der Herr selbst muß die <strong>St</strong>adt beschützen,<br />

sonst ist jede Wache umsonst (Psalm 127,1).<br />

Weil unser Handeln nichts nützt, wenn Gott nicht selbst<br />

mit Hand anlegt, weil unsere ganze <strong>Für</strong>sorge umsonst ist,<br />

wenn Gott nicht selbst mit am Krankenbett steht, deshalb<br />

erbitten wir heute den Segen unseres Herrn für diese Räume<br />

– für die Gesunden, die hier arbeiten, aber auch für<br />

die Kranken, damit sie wieder gesund werden.“<br />

Claudia Gierke-Heinrich, stellv. Dekanin des ev. Dekanats Runkel<br />

3


Entwickelte die gastroenterologische Endoskopie zu einer starken Leistungseinheit:<br />

Privat-Dozent Dr. Manfred Brodersen.<br />

M<br />

it dem Wechsel in der<br />

Leitungsspitze der<br />

Medizinischen Klinik mit<br />

dem Schwerpunkt Kardiologie<br />

und Gastroenterologie<br />

verliert das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> zwei langjährige,<br />

besonders verdiente<br />

Chefärzte: Privat-Dozent Dr.<br />

Manfred Brodersen und<br />

Prof. Dr. Helmut Neuss, die<br />

in den Ruhestand gehen. Beiden<br />

wird in weiten Kreisen<br />

der Bevölkerung wie auch<br />

aus Kreisen ihrer Fachkollegen<br />

hohe Anerkennung<br />

gezollt, beide zählen zu den<br />

„Pionieren“ des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es und brachten<br />

die mit Abstand größte<br />

Abteilung der Klinik aus<br />

zunächst fast provisorischen<br />

Bedingungen auf den<br />

neuesten <strong>St</strong>and der Medizin.<br />

Privat-Dozent Dr. Manfred<br />

Brodersen kam 1983 an das <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, kurz<br />

nachdem die Klinik in die Teilgebiete<br />

Kardiologie und Gastroenterologie<br />

aufgeteilt und<br />

ein kollegiales Leitungssystem<br />

etabliert wurde. Während Prof.<br />

Dr. Herbert Löllgen die<br />

Leitung der Kardiologie übernahm,<br />

wurde PD Dr. Brodersen<br />

das Management der Gastroenterologie<br />

der Klinik übertragen.<br />

Die erste wesentliche<br />

Neuerung unter seiner Führung<br />

war 1983 die <strong>Ein</strong>führung der<br />

abdominellen Sonographie (die<br />

Ultraschalluntersuchung der<br />

Bauchorgane) am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />

Dieses nicht-invasive, für den<br />

Patienten völlig ungefährliche<br />

4<br />

Abschied von<br />

Wegbereitern einer<br />

zukunftsorientierten<br />

Verfahren ist heute aus der<br />

täglichen Diagnostik nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Großen Wert legte der Chefarzt<br />

zudem auf den Ausbau der<br />

gastroenterologischen Endoskopie<br />

(Spiegelung der Bauchorgane),<br />

welche heute eine<br />

starke Leistungseinheit des<br />

Hauses darstellt. Der endoskopische<br />

„Gerätepark“<br />

wurde unter der Ägide Dr.<br />

Brodersens, der auch ärztlicher<br />

Leiter des Zentrallabors war,<br />

nahezu vollständig auf<br />

Videotechnik umgerüstet.<br />

Heute werden in der Medizinischen<br />

Klinik rund 4500<br />

sonographische Untersuchungen<br />

durchgeführt, die Zahl der<br />

endoskopischen Untersuchungen<br />

hat sich im Laufe der<br />

Jahre vervielfacht und beläuft<br />

sich auf annähernd 3000 per<br />

anno.<br />

Medizin<br />

Ehemalige Chefärzte der<br />

Medizinischen Klinik legten sicheres<br />

Fundament für die größte Abteilung<br />

der Klinik<br />

Etablierte mit viel Engagement und klinischem Weitblick die Herzkatheter-Diagnostik<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Prof. Dr. Helmut Neuss.<br />

Insider attestieren dem auch<br />

durch sein soziales Engagement<br />

hochgeschätzten Mediziner<br />

intensives Bemühen um<br />

einvernehmliche Lösungen im<br />

Spagat der Interessenabwägungen<br />

einer großen Abteilung<br />

sowie besonderes Engagement<br />

für Zusammenarbeit, Zusammenhalt<br />

und Sicherung der<br />

Medizinischen Klinik. Somit<br />

ist dem langjährigen Chefarzt<br />

auch die Sicherstellung einer<br />

breiten Versorgung für internistische<br />

Patienten am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> zu danken. Zu besonderem<br />

Dank sind ihm auch<br />

viele Medizin-<strong>St</strong>udenten und<br />

junge Ärzte verpflichtet, für<br />

deren Förderung er sich über<br />

21 Jahre hinweg konsequent<br />

eingesetzt hat.<br />

Wegbereiter einer neuen medizinischen<br />

Ära am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

war auch Prof. Dr. Helmut<br />

Neuss, der 1986 als Nachfolger<br />

von Prof. Dr. Löllgen zum<br />

Leiter der Kardiologie ernannt<br />

wurde. Er war es, der unter<br />

zunächst sehr provisorischen<br />

Bedingungen zielgerichtet und<br />

mit großem Sachverstand die<br />

Elektrophysiologie und die Koronarangiographie<br />

an der <strong>Limburg</strong>er<br />

Klinik etablierte - medizinische<br />

bedeutende Verfahren,<br />

welche aufgrund ihrer hohen<br />

klinischen Aussagefähigkeit<br />

und ihrer patientenschonenden<br />

Methodik für die heutige Diagnostik<br />

unverzichtbar sind. Mit<br />

großem Engagement richtete er<br />

1997 das Herzkatheterlabor ein<br />

und leistete somit neben der<br />

Gewährleistung eines breiten<br />

internistischen Spektrums<br />

einen unverzichtbaren Beitrag<br />

für die kardiologische Versorgung<br />

der Patienten im<br />

Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg.<br />

Bis dato war diese Untersuchungstechnik<br />

in Kooperation<br />

mit der Kerckhoff-Klinik<br />

in Bad Nauheim durchgeführt<br />

worden, heute ist sie am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> etabliert. Nahezu alle<br />

Katheteruntersuchungen und<br />

auch die meisten Coronardilatationen<br />

(Aufweitung der<br />

Herzkranzgefäße) können nun<br />

vor Ort vorgenommen werden.<br />

Neben der Diagnostik sind<br />

heute auch therapeutische <strong>Ein</strong>griffe<br />

am Reizbildungs- und<br />

Leitungssystem des Herzens<br />

möglich.<br />

Besondere Verdienste hat sich<br />

Prof. Neuss ebenso hinsichtlich<br />

Fortsetzung nächste Seite


Das <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es erfährt eine<br />

weitere personelle <strong>St</strong>ärkung<br />

aus sehr renommierten medizinischen<br />

Zentren: Professor<br />

Dr. Jörg Kreuzer, Oberarzt<br />

der Medizinischen Universitätsklinik<br />

Heidelberg,<br />

und Privat-Dozent Dr. Erhard<br />

G. Siegel, Oberarzt des<br />

Klinikums der <strong>St</strong>adt Ludwigshafen,<br />

werden die neuen<br />

Chefärzte der Medizinischen<br />

Klinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />

Das hohe Niveau der Abteilung<br />

wird somit durch die<br />

Nachfolge ausgewiesener<br />

Experten im Bereich der Inneren<br />

Medizin gesichert.<br />

Professor Kreuzer und PD<br />

Dr. Siegel treten ab dem 1<br />

Juni bzw. dem 1.Juli die<br />

Nachfolger der langjährigen<br />

Chefärzte Prof. Dr. Helmut<br />

Neuss (Kardiologie) und<br />

Privatdozent Dr. Manfred<br />

Brodersen (Gastroenterologie)<br />

an.<br />

rofessor Kreuzer studierte<br />

P<br />

an den Universitäten Göttingen,<br />

Würzburg und Köln,<br />

wo er auch promovierte. Im<br />

Neue Führungsspitze der Medizinischen Klinik: Privat-Dozent Dr. Erhard G. Siegel (links) und Prof. Dr. Jörg<br />

Kreuzer (rechts) mit dem Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, Horst Schneider.<br />

ger Oberarzt der Heidelberger<br />

Kardiologischen Klinik. Er war<br />

Hohes Niveau zuletzt Leiter der Intensivstation<br />

und verantwortlich für das<br />

Herzkatheterlabor. Die Abtei-<br />

der Medizinischen lung Kardiologie der Universitätsklinik<br />

Heidelberg ist eines<br />

der größten kardiologischen<br />

Zentren Deutschlands mit einer<br />

Klinik gesichert ausgesprochen hohen Fallzahl<br />

Rahmen seiner Doktorarbeit<br />

mit dem Titel: „Myokardprotektion<br />

während perkutaner<br />

transluminaler Koronarangioplastie<br />

(PTCA) durch gleich-<br />

Neue Chefärzte aus renommierten<br />

medizinischen Zentren<br />

an Herzkatheteruntersuchungen.<br />

Prof. Kreuzer konnte so<br />

außerordentlich große Erfahrung<br />

bei der Durchführung aller<br />

Arten von Herzkatheterunzeitige<br />

intrakoronare Perfusi- Ausbildung begann er an der Anfang der 90er Jahre war Dr. tersuchungen und speziellen<br />

on“ untersuchte er eine neue Universität Düsseldorf und Kreuzer als <strong>St</strong>ipendiat der Behandlungstechniken erwer-<br />

Methode zum Schutz des setzte sie dann in der Abteilung Deutschen Forschungsgemeinben. Die Behandlung auch sehr<br />

Herzmuskels während der Bal- für Kardiologie, Pulmologie schaft zwei Jahre in der Abtei- komplexer Verengungen der<br />

londehnung von Blutgefäßen und Angiologie der Univerlung für Kardiologie der Uni- Herzkranzgefäße gehört zu sei-<br />

am Herzen. Seine klinische sitätsklinik Heidelberg fort versity of California Los Angenen Schwerpunkten.<br />

Fortsetzung von Seite 4<br />

les, USA tätig. Zurück in Heidelberg<br />

setzte er seine For-<br />

Besonders intensiv beschäftigte<br />

er sich in dieser Zeit auch mit<br />

der Weiterentwicklung der Inneren Intensivstation sowie des Aufschung zur Entstehung des der Behandlung von Patienten<br />

baus der interdisziplinären Schlaganfallakutstation 1998 erworben, Herzinfarktes fort und habili- mit Herzinfarkt. Dabei legte<br />

für deren <strong>Ein</strong>richtung er sich besonders einsetzte. Auf dieser <strong>St</strong>atierte sich 1997 an der Univer- Professor Kreuzer größten<br />

tion können heute in Zusammenarbeit mit der Neurologischen sitätsklinik Heidelberg im Fach Wert sowohl auf die beste<br />

Abteilung Patienten mit akuten cerebralen Durchblutungsstörungen Innere Medizin. Neben seiner Akutbehandlung im Herzkathe-<br />

nach modernstem medizinischen <strong>St</strong>andard behandelt und eng- Mitgliedschaft in der Arzneiterlabor, als auch auf die optimaschig<br />

überwacht werden. So hat das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> als Schwermittelkommission der Klinik male Therapie nach dem Herzpunktkrankenhaus<br />

der Region den zwei ehemaligen Chefärzten ist er Mitglied des Arbeitskreiinfarkt. Die in Heidelberg ge-<br />

besonders für ihren zielgerichteten klinischen Weitblick zu danken: ses „Ethisches Konsil“, in dem wonnen umfangreichen Erfah-<br />

Beide haben die <strong>St</strong>römungen der Zeit mit ihren jeweils fachspezi- durch Kirchenvertreter, Psyrungen werden jetzt im Vinfischen<br />

medizinischen Notwendigkeiten frühzeitig erkannt und der chologen, Juristen und Ärzte cenz <strong>Krankenhaus</strong> eingesetzt<br />

Medizinischen Klinik als einer der Säulen des Hauses ein sicheres ethische Aspekte der Therapie- werden, um die Behandlung<br />

Fundament gechaffen. Durch ihr Engagement wurde das <strong>Vincenz</strong> entscheidungen bei schwerst- von Herzpatienten noch weiter<br />

vorrausschauend in richtiges Fahrwasser geleitet - eine glückliche kranken Patienten besprochen zu verbessern.<br />

und zukunftsweisende Positionierung, für welche ihnen das Haus werden<br />

zu großem Dank verpflichtet ist! Professor Kreuzer ist langjähri- Fortsetzung Seite 20<br />

5


Zufrieden mit dem Ergebnis intensiver Prozeßoptimierung: Klaus<br />

Schmidt, Leiter der Zentralapotheke, und Martina Weich, Referentin für<br />

Qualitätsmanagement.<br />

6<br />

Von Martina Weich<br />

Über ein Jahr lang wurde in<br />

der Zentralapotheke des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es ein<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

aufgebaut. Nach intensiver Erarbeitung<br />

von Prozessbeschreibungen,<br />

Arbeitsanweisungen<br />

und vielfältigen Plänen, die eine<br />

deutliche Hilfestellung für<br />

die interne und externe Logistik<br />

darstellen, konnte jetzt ein<br />

erster Erfolg verzeichnet werden:<br />

die Zentralapotheke des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

wurde nach DIN EN ISO<br />

9001:2000 zertifiziert.<br />

Das besondere Augenmerk bei<br />

der <strong>Ein</strong>führung der ISO-Normen<br />

liegt auf der Ermittlung<br />

und Verbesserung der Kundenzufriedenheit<br />

sowie der ständigen<br />

Verbesserung der Dienstleistung.<br />

Die in diesem Zuge<br />

durchgeführte Kundenbefragung<br />

brachte sehr gute Ergebnisse<br />

für die Apotheke - diese<br />

wollen die Verantwortlichen<br />

weiterhin aufrechterhalten und<br />

verbessern.<br />

<strong>Ein</strong> wesentlicher Schwerpunkt<br />

der qualitätssichernden Maßnahmen<br />

lag auch auf der Optimierung<br />

der internen Prozesse,<br />

wie beispielsweise der Kommissionierung,<br />

die einen<br />

Hauptbestandteil der täglichen<br />

Arbeit der Mitarbeiter in der<br />

Apotheke ausmacht. Neben der<br />

Versorgung der Kunden mit industriell<br />

hergestellten Medikamenten<br />

stellt die Apotheke<br />

auch eigene Arzneimittel her.<br />

An die Herstellung von Arzneimitteln<br />

sind besonders hohe<br />

Auflagen geknüpft. Es sind<br />

spezielle Labore und Gerätschaften<br />

sowie speziell ausgebildetes<br />

Personal für die Herstellung<br />

von Zytostatika (Substanzen<br />

zur chemotherapeutischen<br />

Behandlung) notwendig.<br />

Gerade im Bereich der Zytostatikaherstellung<br />

müssen die<br />

notwendigen Abläufe optimal<br />

Perfektes Zusammenspiel: Höchste Qualitätsansprüche werden bei der<br />

Herstellung von Zytostatika erfüllt – nur ein Aspekt im Rahmen des<br />

Zertifikations-Projekts.<br />

Qualitätssich<br />

und ausgefei<br />

Logistik<br />

aufeinander abgestimmt sein,<br />

um so ein qualitativ hochwertiges<br />

Arzneimittel herzustellen<br />

und gleichzeitig einen optimalen<br />

Schutz für das Personal zu<br />

gewährleisten.<br />

Neben den apothekenspezifischen<br />

Abläufen werden auch<br />

unterstützende Leistungen anderer<br />

Bereiche betrachtet, da<br />

diese mit die Grundlage für die<br />

eigentliche Dienstleistungserbringung<br />

der Apotheke bilden.<br />

Beispielhaft sei die Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Hol- und Bringedienst<br />

sowie der technischen<br />

Erfolgreiche Zertifizierung der<br />

Zentralapotheke des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

und hygienischen Abteilung<br />

mit der Apotheke erwähnt.<br />

Die Zentralapotheke versorgt<br />

neben den Betriebsstätten der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> 18 weitere Kunden<br />

mit Arzneimitteln, darunter<br />

Rehabilitationskliniken, Fachkliniken<br />

und Krankenhäuser.<br />

Gemeinsam mit 13 weiteren<br />

<strong>Krankenhaus</strong>apotheken ist die<br />

Abteilung Mitglied in der<br />

<strong>Ein</strong>kaufsgemeinschaft<br />

Medina. Die Arzneimittelversorgung<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

wird durch<br />

einen<br />

ausgefeil-<br />

ten Logistikprozess koordiniert,<br />

der im Zuge der qualitätssichernden<br />

Maßnahmen weiter<br />

optimiert wurde. Hierdurch<br />

sollen langfristig wesentliche<br />

Synergieeffekte zwischen Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit erzielt<br />

werden.<br />

Unter der Leitung von Chefapotheker<br />

Klaus Schmidt sorgen<br />

derzeit 23 Mitarbeiter, darunter<br />

drei Apothekerinnen, sechs<br />

Pharmazeutisch- Technische<br />

Assistentinnen, sieben Pharmazeutisch-KaufmännischeAssistentinnen,<br />

zwei weitere Mitarbeiter<br />

sowie vier Auszubildende<br />

für einen sicheren und funktionellen<br />

Ablauf in der Versorgung<br />

und Herstellung von Medikamenten<br />

zum Wohle des<br />

Patienten.<br />

Die <strong>Ein</strong>führung und Begleitung<br />

des Qualitätsmanagementsystems<br />

erfolgte durch Martina<br />

Weich (Referentin für Qualitätsmanagement),<br />

Frau Wolf<br />

(Firma QUMsult) sowie<br />

durch die Projektteamgruppe,<br />

die<br />

bei der<br />

wöchentlichen


ung<br />

te<br />

<strong>Ein</strong> ausgefeilter Kommissionierungsprozeß ist Hauptbestandteil der täglichen Arbeit der Mitarbeiter der Apotheke<br />

und für eine schnelle wie optimale Versorgung mit Arzneimitteln unverzichtbar.<br />

QM–Sitzung mit viel Eifer dabei<br />

war. In der Projektteamgruppe<br />

engagierten sich verschiedene<br />

Vertreterinnen der<br />

einzelnen Berufsgruppen: die<br />

Apothekerin Martina Kroneisen,<br />

die Pharmazeutisch-Kaufmännischen<br />

Assistentinnen Petra<br />

Asmaci und Vanessa Heid-<br />

ger sowie Diana Witkowski,<br />

Pharmazeutisch-Technische<br />

Assistentin und Qualitätsbeauftragte<br />

der Zentralapotheke.<br />

Qualitätsmanagement ist jedoch<br />

nur möglich, wenn alle<br />

Mitarbeiter sich aktiv bei der<br />

<strong>Ein</strong>führung beteiligen - dieses<br />

Grundprinzip wurde von allen<br />

Mitarbeitern in die Tat umgesetzt.<br />

Bei der externen Prüfung<br />

durch die Firma NIScert konnte<br />

bewiesen werden, dass die<br />

Prozesse auch funktionell und<br />

wirksam ablaufen und die Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen<br />

in der Zentralapotheke ein eingespieltes<br />

Team sind.<br />

Qualitätsmanagement ist nur dann möglich, wenn sich alle Mitarbeiter<br />

bei der <strong>Ein</strong>führung engagiert beteiligen: dieses Prinzip wurde von allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentralapotheke realisiert – ein<br />

eingespieltes Team.<br />

7


8<br />

„Medizin ist kein te<br />

Geschäftsführer Horst Schneider mit dem neuen „ÄD-Team“: Dr. Klaus<br />

Peter Schalk (Mitte) und seinem <strong>St</strong>ellvertreter PD Dr. Udo A. Heuschen.<br />

Neue Ärztliche Direktion am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong> steht unter neuer ärztlicher<br />

Führung: Dr. Klaus Peter Schalk, Chefarzt der Abteilung Hämatologie<br />

und internistische Onkologie, wurde auf Vorschlag der Chefarztkonferenz<br />

vom Verwaltungsrat zum neuen Ärztlichen Direktor<br />

ernannt, zu seinem <strong>St</strong>ellvertreter wurde der Chefarzt der Abteilung<br />

für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, PD. Dr. Udo A.<br />

Heuschen berufen (wir berichteten). Dr. Schalk, bisher stellvertretender<br />

Ärztlicher Direktor, tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Matthias<br />

Volk an.<br />

Auch dem neuen ÄD-Team wird es obliegen, die 433-Betten-Klinik<br />

durch schwieriges Fahrwasser zu führen. Neue Impulse, aber<br />

auch Fortführung der bisherigen Ausrichtung haben sich Dr.<br />

Schalk und PD. Dr. Heuschen hierfür auf die Fahnen geschrieben.<br />

Hierzu zählen innovative Entwicklungskonzepte für die medizinische<br />

Versorgung, damit verbunden die weitere Optimierung des<br />

medizinischen Angebots für die Menschen der Region sowie eine<br />

stärkere Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen.<br />

Dr. Klaus Peter Schalk ist neben seiner Tätigkeit als Chefarzt mit<br />

dem Schwerpunkt Innere Medizin stellvertretender Vorsitzender<br />

der Hessischen Krebsgesellschaft und im Vorstand des Vereins<br />

Hospiz-Dienste <strong>Limburg</strong>. Dr. Udo A. Heuschen ist seit 2002<br />

Chefarzt an der <strong>Limburg</strong>er Klinik und hat sich vor wenigen Wochen<br />

an der Heidelberger Karl-Ruprechts-Universität habilitiert.<br />

Reparaturb<br />

Der neue Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

Dr. Klaus Peter Schalk, hat sich angesichts<br />

der Ökonomie-Diskussionen im Gesundheitswesen<br />

entschieden für eine Rückbesinnung<br />

auf die menschlichen Aspekte der Medizin ausgesprochen.<br />

Die Komplexität innerhalb der medizinischen<br />

Fachgebiete sei mit wirtschaftlichen Aspekten<br />

allein nicht zu fassen. In einem Interview mit<br />

unserer Zeitung äußerte sich der Chefarzt der Abteilung<br />

Hämatologie/Internistische Onkologie, der<br />

auch stellvertretender Vorsitzender der Hessischen<br />

<strong>Ein</strong>e dreijährige Amtszeit als<br />

Ärztlicher Direktor liegt vor<br />

Ihnen – ein Amt in schwieriger<br />

Zeit, aber auch eine<br />

Chance, Zeichen zu setzen,<br />

Schwerpunkte festzulegen.<br />

Welche besonderen Akzente<br />

möchten Sie setzen?<br />

In einer Zeit, in der die ökonomische<br />

Seite eigentlich komplett<br />

im Vordergrund steht,<br />

möchte ich ein mir nahestehendes<br />

Thema wieder ins Blickfeld<br />

rücken, nämlich die Medizin.<br />

Vor lauter Diskussionen<br />

über Wirtschaftlichkeit, DRG-<br />

<strong>Ein</strong>führung, Arbeitszeitregelungsgesetz<br />

und all diesen Fakten<br />

wird vergessen, dass wir<br />

hier Menschen behandeln wollen<br />

und auch sollen. Es ist mir<br />

wichtig, gerade die menschliche<br />

Seite der Krankheit wieder<br />

in den Focus der Diskussion zu<br />

stellen.<br />

Der Patient kommt nicht wie<br />

ein Auto zum TÜV oder in eine<br />

Werkstatt, wo Ersatzteile<br />

ausgetauscht werden, sondern<br />

wir haben es mit der Biologie<br />

zu tun in der Medizin. Das ist<br />

wesentlich komplexer. Viele<br />

Dinge, die heute unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten abgehan-<br />

delt werden sollen, sind darunter<br />

gar nicht zu fassen.<br />

Sie selbst arbeiten in einem<br />

besonders hochsensiblen Bereich,<br />

der viel Zeit für den<br />

Patienten und in gleichem<br />

Maße <strong>Ein</strong>fühlsamkeit erfordert<br />

– sind Sie angesichts der<br />

aktuellen gesundheitspolitischen<br />

Diskussionen dennoch<br />

optimistisch, dass dies nach<br />

wie vor leistbar ist? Gibt es<br />

auch für individuelle Modelle<br />

doch noch Perspektiven?<br />

Wenn ich diesen Optimismus<br />

nicht besäße, müsste ich eigentlich<br />

zu Hause bleiben.<br />

Denn wenn man die Abrechnungsmodalitäten<br />

gerade im<br />

DRG-System betrachtet, wird<br />

man sehen, dass im Bereich<br />

der Hämatologie und der Onkologie<br />

erhebliche <strong>Ein</strong>brüche<br />

in der Kostenerstattung anstehen.<br />

Viele Krankheitsbilder aus<br />

dem Krebsbereich sind in den<br />

DRG`s nicht gut abgebildet.<br />

Auch hier gehen Gesetzgeber<br />

und Kostenträger eigentlich davon<br />

aus, dass wir wie in einem<br />

Reparaturbetrieb eine einzige<br />

Sache bei diesem Patienten zu<br />

erledigen hätten. Tumorpatien-


hnischer<br />

trieb!“<br />

Krebsgesellschaft ist und dem Vorstand des Vereins<br />

Hospiz-Dienste <strong>Limburg</strong> angehört, über die<br />

Vereinbarkeit von Humanität und Ökonomie im<br />

<strong>Krankenhaus</strong>betrieb. Trotz sich zuspitzender gesundheitspolitischer<br />

Begleitumstände wird Scheuklappenmedizin<br />

am Schwerpunktkrankenhaus der<br />

Region auch weiterhin keine Chance haben: Der<br />

neue Ärztliche Direktor brach eine Lanze für die<br />

<strong>St</strong>ärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Das Interview im<br />

Wortlaut:<br />

ten sind dagegen in hohem<br />

Maße multimorbide. Die<br />

Krankheiten verlaufen in der<br />

Tat selten so, wie sie im Lehrbuch<br />

beschrieben sind, sondern<br />

individuell unterschiedlich.<br />

Dies erfordert auch, dass wir<br />

unter Umständen wesentlich<br />

längere Verweildauern im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> haben. Wir können<br />

gerade bei Tumorpatienten<br />

die zusätzlichen Probleme<br />

nicht außer Acht lassen.<br />

Es wird sicherlich auch für den<br />

Patienten unangenehm sein,<br />

wenn er beim endoskopisch<br />

tätigen Internisten aufgenommen,<br />

ein Tumor im Magen-<br />

Darmtrakt festgestellt und er<br />

anschließend entlassen wird, zu<br />

einem späteren Zeitpunkt wiederrum<br />

bei den Chirurgen aufgenommen<br />

werden muß, dort<br />

operiert, wieder entlassen wird,<br />

um dann endlich eine Chemotherapie<br />

in meinem Bereich zu<br />

erhalten.<br />

Aber die Abrechnungsbedingungen<br />

zwingen uns zu einem<br />

solchen Verhalten. Viel angenehmer<br />

wäre es für den Patienten,<br />

er könnte dies alles innerhalb<br />

eines Aufenthalts erledigen.<br />

Sie haben die interdisziplinäre<br />

Behandlung angesprochen<br />

– am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> gibt es mittlerweile<br />

drei Arbeitskreise,<br />

die es auch niedergelassenen<br />

Medizinern ermöglichen,<br />

Symptome und Therapien<br />

bei hochdifferenzierten<br />

Krankheitsbildern unter jeweils<br />

unterschiedlichen Fragestellungen<br />

und Blickwinkeln<br />

zu beleuchten: Im Arbeitskreis<br />

Gefäßmedizin, im<br />

Brustzentrum und in dem<br />

von Ihnen geleiteten Tumorboard.<br />

Wird interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit immer<br />

mehr zum Markenzeichen<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> oder ist dies<br />

der Ausweg aus der beschriebenen<br />

Zuspitzung?<br />

Die interdisziplinären Arbeitskreise<br />

haben einen hohen <strong>St</strong>ellenwert<br />

in unserem Haus, weil<br />

nur hierüber gewährleistet<br />

wird, dass Patienten mit komplexen<br />

Krankheitsbildern einer<br />

„Der Patient kommt<br />

nicht wie ein Auto<br />

zum TÜV oder in eine<br />

Werkstatt zum<br />

Austausch von Ersatzteilen.<br />

In der<br />

Medizin hat man es<br />

mit der Biologie zu<br />

tun - ein wesentlich<br />

komplexeres Feld...“<br />

adäquaten Therapie zugeführt<br />

werden können. Mein spezielles<br />

Fach, die Onkologie, ist<br />

schon immer ein interdisziplinäres<br />

Fach gewesen. Schon<br />

seit Beginn meiner Tätigkeit<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> vor mehr als<br />

zehn Jahren habe ich die Zusammenarbeit<br />

mit den anderen<br />

Fachkollegen gesucht. Inzwischen<br />

haben auch andere Disziplinen<br />

erkannt, dass es Sinn<br />

macht, sich mit den Kollegen<br />

zusammenzusetzen und das<br />

Der neue Ärztlicher Direktor<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> über die Vereinbarkeit<br />

von Humanität und Ökonomie<br />

im <strong>Krankenhaus</strong>betrieb<br />

Problem des Patienten interdisziplinär<br />

zu besprechen und damit<br />

ein besseres Ergebnis zu<br />

erzielen.<br />

Es wird sicherlich auch nicht<br />

bei diesen drei Arbeitskreisen<br />

bleiben. Ich gehe davon aus,<br />

dass mit der Besetzung von<br />

Kardiologie und Gastroenterologie<br />

künftig noch weitere Arbeitskreise<br />

etabliert werden,<br />

um unsere <strong>St</strong>andards noch weiter<br />

zu entwickeln und eine<br />

noch bessere Versorgung der<br />

Patienten zu gewährleisten.<br />

Wie begegnen Sie ganz persönlich<br />

in dieser schwierigen<br />

Situation dem Zwiespalt zwischen<br />

einer eigentlich individuell<br />

begründeten Verpflichtung<br />

zum Helfen und den<br />

Aspekten, denen heute das<br />

Wirtschaftsunternehmen<br />

<strong>Krankenhaus</strong> Rechnung tragen<br />

muß?<br />

Das ist eine schwierig zu beantwortende<br />

Frage. Wir haben<br />

im Moment das Problem, dass<br />

wir zwar unter DRG-Bedingungen<br />

anfangen zu denken,<br />

aber noch nicht recht wissen:<br />

Wie wird am Ende der Erlös<br />

sein. So können wir derzeit nur<br />

erahnen, dass das, was wir derzeit<br />

tun, möglicherweise keine<br />

Kostendeckung hat. Ich hoffe,<br />

dass wir bis Mitte des Jahres<br />

mehr Aufschluß darüber haben,<br />

was nun tatsächlich machbar<br />

ist. <strong>Ein</strong>e Möglichkeit besteht<br />

darin, dass wir Teile unserer<br />

Tätigkeit in den ambulanten<br />

Sektor verlagern. Hierzu bedarf<br />

es aber mehr „Men-Power“.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

9


Fortsetzung von Seite 9<br />

Wir können zwar stationären<br />

Aufenthalt abkürzen oder unter<br />

Umständen auch vermeiden,<br />

aber im ambulanten Bereich<br />

besteht natürlich auch eine personalintensive<br />

Tätigkeit.<br />

Wie definieren Sie für sich<br />

ganz persönlich Humanität<br />

oder Menschlichkeit in der<br />

Medizin?<br />

10<br />

le diagnostischen oder therapeutischen<br />

Maßnahmen, dies<br />

bedeutet aber auch eine Verpflichtung<br />

für den Patienten,<br />

an diesem Prozeß teilzunehmen.<br />

Diese Aufklärung muß sehr individuell<br />

gestaltet werden. Man<br />

darf sich beispielsweise nicht<br />

darauf zurückziehen, dass man<br />

dem Patienten alle Aufklärung<br />

bietet und er dann am Ende<br />

selbst und allein entscheidet.<br />

Plädiert für die Rückbesinnung auf menschliche Aspekte in der Medizin:<br />

Chefarzt Dr. Klaus Peter Schalk.<br />

Dies ist ein sehr weites Feld.<br />

Zum einen heißt es, dass ich<br />

dem Patienten gerecht werden<br />

muß. Dass ich ihn nicht als<br />

Objekt medizinischer Behandlung<br />

sehe, sondern dass ich ihn<br />

als Menschen betrachte - als<br />

mündigen Menschen, der <strong>Ein</strong>fluß<br />

auf seine Erkrankung und<br />

die damit verbundene Diagnostik<br />

und Therapie nehmen<br />

kann und nehmen soll. Dies<br />

bedeutet für den Arzt eine umfangreiche<br />

Aufklärung über al-<br />

Denn der Patient ist im Allgemeinen<br />

zu wenig biologisch<br />

vorgebildet – ein Manko, das<br />

mich immer wieder erschreckt.<br />

Jeder weiß, wie sein Auto<br />

funktioniert und kann hochkomplizierte<br />

elektronische<br />

Geräte erklären, aber von der<br />

banalen Biologie wissen die<br />

meisten am wenigsten. Wir<br />

müssen den Patienten also<br />

auch führen – auch das ist meines<br />

Erachtens Aufgabe einer<br />

humanen, menschlichen Pati-<br />

Humane Medizin<br />

Gesundheitsök<br />

entenbetreuung: dem Patienten<br />

Behandlungsvorschläge zu machen.<br />

Menschlichkeit und Humanität<br />

hat aber auch eine weitere<br />

Ausdehnung auf den Bereich,<br />

in dem der Patient unter Umständen<br />

nicht mehr entscheiden<br />

kann und wir in Abstimmung<br />

mit den Angehörigen für ihn<br />

Entscheidungen treffen. Auch<br />

hier müssen wir den mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten respektieren.<br />

Ich persönlich würde aber eine<br />

aktive <strong>St</strong>erbehilfe als in hohem<br />

Maße inhuman und unmenschlich<br />

ansehen. Wir haben heute<br />

durch die moderne Medizin so<br />

viele Möglichkeiten, auch Leiden<br />

erträglich zu machen, so<br />

dass der Patient auch in aussichtslosen<br />

Situationen die<br />

Möglichkeit hat, mit einigermaßen<br />

Lebensqualität, mit gar<br />

keinen oder nur geringen<br />

Schmerzen seinem Lebensende<br />

getrost entgegenzusehen.<br />

Wird es unter Ihrer Ägide<br />

die <strong>Ein</strong>richtung einer schon<br />

lange von verschiedener Seite<br />

geforderten Ethik-Kommission<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

geben?<br />

Ich bin nicht unbedingt ein<br />

Freund von Kommissionen.<br />

Das macht die Entscheidungen<br />

nicht einfacher, sondern oft<br />

schwieriger. Wir müssen im<br />

medizinischen Tagesgeschäft<br />

häufig ad hoc entscheiden. Ob<br />

nun die <strong>Ein</strong>berufung einer<br />

Ethik-Kommission – und mag<br />

es auch noch so schnell gehen<br />

– dann der richtige Weg ist,<br />

glaube ich nicht.<br />

Wir leben in einer Gesellschaft,<br />

in der alles juristisch einwandfrei<br />

abgesichert sein muß. Ob<br />

das gut so ist, wage ich zu bezweifeln.<br />

Wenn wir Entscheidungen<br />

über oder für den<br />

Patienten treffen,<br />

dann ist es<br />

mit<br />

Sicherheit heute nicht mehr so,<br />

dass dies der Chef allein tut.<br />

Wir verstehen uns als Team –<br />

ein Behandlungsteam, bestehend<br />

aus Pflegekräften, Assistenzpersonal,<br />

medizinischen<br />

wie auch anderen Fachgruppen.<br />

Hinzu kommt die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

mit den anderen Fachkollegen.<br />

Wenn also Entscheidungen zu<br />

treffen sind, so sind dies in den<br />

allerwenigsten Fällen einsame<br />

Entscheidungen eines <strong>Ein</strong>zelnen,<br />

vielmehr wird dies im<br />

Team diskutiert. Kommissionsmitglieder<br />

dagegen müssten<br />

sich in die Sachlage erst einarbeiten<br />

- sie mögen vielleicht<br />

eine abgewogene Lösung finden,<br />

aber ob es immer die richtige<br />

ist, wage ich zu bezweifeln.<br />

Man kann aber offensichtlich<br />

zusammenfassend sagen,<br />

dass trotz all der schwierigen<br />

Begleitumstände Hypokrates<br />

in der Medizin durchaus<br />

noch eine Chance hat. Wo<br />

aber geht Medizin nach Ihrer<br />

Ansicht langfristig hin,<br />

wie sehen Sie die medizinische<br />

Ausrichtung der Zukunft?<br />

Die Medizin wird auf der einen<br />

Seite von fortschreitender<br />

Technisierung geprägt sein.<br />

Durch immer größere Kenntnisse<br />

im molekulargenetischen<br />

Bereich werden wir immer<br />

mehr Möglichkeiten haben, auf<br />

Krankheitsprozesse <strong>Ein</strong>fluß zu<br />

nehmen. Das menschliche<br />

Genom ist ja weitgehendentschlüsselt<br />

und damit


contra<br />

nomie?<br />

kommen wir den Krankheitsursachen<br />

– seien es angeborene<br />

oder erworbene Krankheiten –<br />

immer näher. <strong>Ein</strong>es Tages werden<br />

wir Krankheitsprozesse auf<br />

molekularer Ebene beschreiben<br />

und auf dieser Ebene dann<br />

auch <strong>Ein</strong>fluß nehmen können.<br />

Ärzte werden künftig also sehr<br />

wissenschaftlich an Krankheitsprozesse<br />

herangehen. Aber<br />

wir brauchen auf der anderen<br />

Seite auch diejenigen Ärzte,<br />

welche die Basisversorgung<br />

betreiben. Es bedarf einer<br />

Kombination zwischen labormäßig<br />

ausgerichteten Medizinern<br />

und denjenigen Ärzten,<br />

die elementare medizinische<br />

Arbeit leisten. Unter Umständen<br />

müssen wir hierfür unser<br />

Personal gerade im ärztlichen<br />

Bereich mehr und mehr aufstocken.<br />

Dies wird angesichts<br />

evidenter Nachwuchsprobleme<br />

schwierig sein.<br />

Wie lässt sich dieses Problem<br />

für das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> speziell<br />

auffangen? Was kann man<br />

tun, um das Haus für gut<br />

ausgebildeten Nachwuchs attraktiv<br />

zu machen?<br />

Wir sind seit<br />

Jahren<br />

„Leistungseinschränkungen ja, aber nicht zu Lasten der wirklich Kranken. Keine Rundumversorgung, aber<br />

auch kein <strong>St</strong>andartprogramm“ - der neue Ärztliche Direktor erwartet vom Gesetzgeber eine differenziertere<br />

„Sanierung“ des Gesundheitswesens...<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Gießen<br />

und müssen künftig diesem<br />

Anspruch gerechter werden.<br />

Wir haben schon die letzten<br />

Jahre <strong>St</strong>udentenausbildung betrieben,<br />

dies sicher auch auf<br />

hohem Niveau. Aber wir müssen<br />

das eigene Personal mehr<br />

in die Pflicht nehmen. Ich habe<br />

schon damit begonnen, einmal<br />

monatlich eine Klinikfortbildung<br />

zu etablieren, die dann<br />

als Pflichtveranstaltung für alle<br />

ärztlichen Mitarbeiter anzusehen<br />

ist. Natürlich ist einmal im<br />

Monat zu wenig, aber der<br />

Dienstplan lässt wöchentliche<br />

Maßnahmen<br />

nicht zu, hierzu<br />

reicht der Personalschlüssel<br />

nicht. Zudem<br />

müssen wir<br />

uns künftig noch<br />

mehr an multicentrischen<br />

<strong>St</strong>udien<br />

beteiligen.<br />

Darüber hinaus sollten<br />

wir Fortbildungsveranstaltungenanbieten,<br />

innerhalb derer beispielsweise<br />

am Samstagvormittag<br />

einzelne Krankheitsbilder<br />

umfassend dargestellt<br />

werden - auch<br />

niedergelassene Kollegen<br />

sollten hierzu eingeladen wer-<br />

den. Durch Verordnungen ist<br />

eine Fortbildungspflicht verbindlich<br />

festgeschrieben, so<br />

dass also auch von dieser Seite<br />

ein Bedürfnis besteht, diesem<br />

Anspruch gerecht zu werden<br />

und entsprechende Veranstaltungen<br />

anzubieten. Dabei sollten<br />

wir nicht nur auf unsere eigenen<br />

Kräfte zurückgreifen,<br />

sondern selbstverständlich auch<br />

Wissenschaftlicher aus diversen<br />

Universitäten einladen, um<br />

solche Themen zu bearbeiten.<br />

Angesichts der aktuellen Diskussionen<br />

haben viele Angst,<br />

dass individuelle medizinische<br />

Betreuung wie gerade<br />

von Ihnen skizziert nur noch<br />

im Lehrbuch möglich ist.<br />

Werden Qualität und individuelles<br />

Bemühen um den Patienten<br />

dennoch belohnt, gibt<br />

es innerhalb der Abrechnungsdiskussionen<br />

doch noch<br />

Nischen für das Eigentliche<br />

medizinischen Handelns?<br />

Zunächst muß man einmal definieren:<br />

Was ist überhaupt<br />

Qualität. Qualität wird heute<br />

sehr häufig über den <strong>St</strong>andard<br />

definiert. Kriterien, die eigentlich<br />

in der Wirtschaft entwickelt<br />

wurden, nämlich die<br />

Zertifizierungen von irgendwelchen<br />

Produktionsabläufen,<br />

werden blindlings auf die Medizin<br />

oder die Patientenbetreuung<br />

übertragen. Dies halte ich<br />

für unsinnig. Mit der Zertifizierung<br />

ist m.E. nach nur ein Teilaspekt<br />

der Qualitätssicherung<br />

tatsächlich machbar. Mit irgendeinem<br />

<strong>St</strong>andard allein ist<br />

der Patient nicht wirklich gut<br />

versorgt. Es muß eine wirklich<br />

individuelle Lösung gefunden<br />

werden.<br />

Zudem wird beispielsweise in<br />

der Wirtschaft lediglich der<br />

Ablauf zertifiziert, nicht das<br />

Ergebnis. Die Endkontrolle findet<br />

beim Verbraucher statt. So<br />

etwas können wir uns in der<br />

Medizin wahrhaftig nicht leisten.<br />

Wir müssen ergebnisorientiert<br />

arbeiten. Das heißt, wir<br />

müssen uns an jedem Punkt<br />

der Patientenbetreuung Rechenschaft<br />

geben: Ist das, was<br />

wir machen richtig und sinnvoll,<br />

oder müssen wir andere<br />

Wege beschreiten? Müssen wir<br />

unter Umständen das Therapieregime<br />

oder den diagnostischen<br />

Weg ändern, um zu einem<br />

guten Ergebnis zu kommen,<br />

das dann tatsächlich<br />

„Qualität“ für den Patienten<br />

bedeutet.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

11


Fortsetzung von Seite 11<br />

Viele befürchten, kompetente<br />

medizinische Versorgung<br />

künftig nur noch in Verbindung<br />

mit einem gut gefüllten<br />

Geldbeutel zu bekommen?<br />

Ganz so ist es nicht. Allerdings<br />

müssen wir uns im Gesundheitswesen<br />

langfristig Gedanken<br />

machen, wie es auf Dauer<br />

bezahlbar ist und welche Leistungen<br />

von der Gemeinschaft<br />

übernommen werden können.<br />

Wir können uns sicher keine<br />

Rundumversorgung mehr leisten.<br />

Es wird Leistungseinschränkungen<br />

geben müssen,<br />

die allerdings möglichst nicht<br />

zu Lasten der wirklich Kranken<br />

erfolgen dürfen. Banale<br />

Erkrankungen wie Schnupfen<br />

oder Erkältung sind keine Er-<br />

krankungen, die einen intensiven<br />

Arztkontakt erfordern. <strong>Ein</strong><br />

unbehandelter Schnupfen dauert<br />

eben 14 Tage, mit Behandlung<br />

zwei Wochen...<br />

Man muß unterscheiden: Was<br />

sind ernsthafte Gesundheitsstörungen,<br />

was eine Banalität.<br />

Dieser Differenzierung muß<br />

der Gesetzgeber so Rechnung<br />

tragen, dass ernsthafte Erkrankungen<br />

auch künftig auf hohem<br />

Niveau – eben individuell<br />

und nicht nach irgendeinem<br />

<strong>St</strong>andardprogramm - versorgt<br />

werden.<br />

Damit sind wir wieder ganz<br />

nah an Ihrem ureigenen Arbeitsfeld<br />

– hierzu eine ganz<br />

persönliche Frage: wie wird<br />

man damit fertig, wenn man<br />

tagtäglich mit diesen ganz<br />

gravierenden, schwerwiegenden<br />

und oft auch aussichtslosen<br />

Krankheitsbildern konfrontiert<br />

wird?<br />

12<br />

Das ist relativ einfach zu beantworten:<br />

Wenn man als Arzt<br />

diesen Beruf ergreift, sind wir<br />

dem hypokratischen Eid verpflichtet.<br />

Das heißt, wir wollen<br />

Leiden lindern und – wenn es<br />

geht – heilen. Tatsache ist aber,<br />

dass wir viele Krankheiten<br />

mehr oder minder gut kontrollieren,<br />

aber vieles nicht heilen<br />

können. Das <strong>St</strong>erben aber wird<br />

von unserer modernen Gesellschaft<br />

systematisch ausgeklammert.<br />

Wir leben alle, als ginge<br />

es jeden Tag 100 Jahre so weiter.<br />

Allenfalls wird zugestanden,<br />

dass Leben könne, wie<br />

von einem Lichtschalter umgelegt,<br />

plötzlich vorbei sein.<br />

Dem ist nun wahrhaftig nicht<br />

so. Leben braucht Zeit, zu entstehen,<br />

und Leben braucht<br />

auch Zeit, um zu enden. Wenn<br />

„Leben braucht Zeit<br />

zu entstehen<br />

und Zeit,<br />

um zu enden“<br />

wir im Bereich der Onkologie<br />

nun heute immer noch nicht<br />

viele Patienten heilen können –<br />

wobei wir selbstverständlich<br />

auch in Bereichen wie den<br />

akuten Leukämien oder dem<br />

Lymphknotenkrebs viele Patienten<br />

heute heilen können –,<br />

so kann ich doch durch meine<br />

Tätigkeit den Patienten ihre<br />

Krankheit erleichtern. Ich kann<br />

sehr viel für ihre Lebensqualität<br />

tun und ich kann auch unter<br />

Umständen dabei helfen,<br />

ihr Leben zu verlängern. Gerade<br />

war die Witwe eines verstorbenen<br />

Patienten bei mir:<br />

Sie wollte sich bedanken, dass<br />

ihrem Mann durch unsere Therapien<br />

noch einmal ein Jahr an<br />

Leben geschenkt wurde. Wenn<br />

man einen solchen Dank empfangen<br />

kann, dann gibt dies eine<br />

Menge Bestätigung dafür,<br />

dass man in diesem Beruf das<br />

Richtige tut.<br />

Das Gespräch führte Nicola von Spee<br />

Wohnten der Eröffnung des vierten Internationalen Anti-Krebs-Symposiums<br />

bei: <strong>Limburg</strong>s Erster <strong>St</strong>adtrat Dr. Heinrich Richard und der Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, Horst Schneider.<br />

Engagement für<br />

Es war der Abschluß, wenn nicht gar die Krönung eines<br />

dreijährigen Zyklus: Das vierte „International Symposium<br />

on Target Volume Definition in Radiation Oncology“,<br />

das nun bereits zum vierten Mal in <strong>Limburg</strong> stattfand.<br />

Denn erstmals weltweit konnten auf dem Kongreß die<br />

neuesten Erkenntnisse über das Lymphsystem dreidimensional<br />

und anhand der aktuellsten Daten wissenschaftlicher<br />

Forschung der Fachwelt vorgestellt werden –<br />

eine Weltpremiere in <strong>Limburg</strong>! Die Zusammenfassung<br />

dieses interdisziplinären wissenschaftlichen <strong>St</strong>atus Quo<br />

in der Krebsforschung stellte der Organisator des Kongresses,<br />

Prof. Dr. Dr. Ion-Christian Chiricuta, in Form eines<br />

Fachkompendiums vor, das auch als CD-Rom erhältlich<br />

ist. Unterstützung erfuhr der Chefarzt des Instituts<br />

für <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

hierbei durch Prof. Dr. Anders Brahme und Sharif Qatarneh<br />

vom Karolynska Institut <strong>St</strong>ockholm.


50 Wissenschaftler aus elf Ländern nahmen am <strong>Limburg</strong>er Symposium<br />

teil. Insgesamt haben bislang rund 500 Radioonkologen und Medizinpysiker<br />

aus 23 Ländern an dem Kongresszyklus teilgenommen.<br />

Referierte beim „International Symposium of target volume“: Prof. Dr.<br />

Ramon M. Cabanas, der Entdecker der Sentinel-Node-Procedure vom<br />

Department of Surgery am Victory Hospital New York (rechts).<br />

innovative Therapie-Methoden<br />

I<br />

hre gemeinsame Beschreibung<br />

des Lymphsystems<br />

anhand der aktuellsten Daten<br />

ermöglicht künftig eine wesentlich<br />

gezieltere Diagnostik -<br />

Fachleute bescheinigen dieser<br />

Arbeit bahnbrechend neue Erkenntnisse<br />

über die Topographie<br />

der Lymphknoten im<br />

menschlichen Körper: „Wir<br />

müssen nun nicht mehr nach<br />

der <strong>St</strong>ecknadel im Heuhaufen<br />

suchen...“, so ein Kongressteilnehmer.<br />

Anhand der sog. Sentinel-Node-Procedure<br />

lässt sich<br />

zudem ein Primärtumor perfekt<br />

definieren. Prof. Chiricuta:<br />

in derTumor-Forschung<br />

„Die Methode ist so genau,<br />

dass man einzelne Tumorzellen<br />

suchen kann.“ Als besondere<br />

Ehre bezeichnete es der Organisator<br />

des Kongresses, dass<br />

der Entdecker dieser Methode,<br />

Prof. Dr. Ramon M. Cabanas<br />

(New York), erneut am <strong>Limburg</strong>er<br />

Symposium teilnahm.<br />

Die im Rahmen des Kongres-<br />

ses vermittelten grundlegend<br />

neuen Erkenntnisse von der<br />

Angiogenese über die Anatomie,<br />

die Entwicklung der lymphatischen<br />

Gefäßbildung bis<br />

hin zur klinischen Anwendung<br />

waren Grundlage für intensive<br />

wissenschaftliche Diskussionen,<br />

welche auch elementare<br />

Konsequenzen für therapeutische<br />

Maßnahmen nach sich<br />

ziehen werden. Thematisiert<br />

wurden die Lymphabflusswege<br />

der Haut, des gynäkologischen<br />

und des HNO-Bereichs, sowie<br />

von Lunge, Brust, Rectum und<br />

Prostata. Rund 70 Wissenschaftler<br />

aus elf Ländern nahmen<br />

an dem Kongreß teil, eine<br />

Klinik aus Klagenfurth entsandte<br />

gleich alle Ärzte einer<br />

Krönung eines<br />

mehrjährigen Zyklus:<br />

Der vierte Internationale Kongreß<br />

im Kampf gegen den Krebs<br />

Die vielschichtigen Themen des<br />

Kongresses waren Grundlage für<br />

intensive wissenschaftliche Diskussionen<br />

- nicht nur beim internationalen<br />

Publikum, sondern<br />

auch unter den ärztlichen Mitarbeitern<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Abteilung zum <strong>Limburg</strong>er<br />

Symposium.<br />

Ausgewiesene internationale<br />

Experten stellten in <strong>Limburg</strong><br />

diverse investigative Therapie-<br />

Methoden vor. Hierzu zählen<br />

zu den o.g. Experten auch die<br />

japanischen Professoren Gen<br />

Murakami (Saporro) und Kazuyoshi<br />

Suga (Ube), Priv.-Doz.<br />

Dr. J. Schirren, Direktor der<br />

Thoraxchirurgie an den Horst-<br />

Schmitt-Kliniken Wiesbaden,<br />

Prof. Dr. J. Werner, Direktor<br />

der HNO-Klinik der Universität<br />

Marburg, sowie Priv.-<br />

Doz. Friedhelm F. Wawroschek<br />

(Oldenburg). Unterstüt-<br />

zung erfuhr der Prof. Chiricuta<br />

in diesem Jahr auch durch den<br />

Chefarzt der Abteilung Allgemein-,<br />

Gefäß- und Visceralchirurgie<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

Priv.-Doz. Dr. Udo<br />

A. Heuschen, und dessen Frau<br />

Dr. Gundi Heuschen, die beide<br />

an der Universität Heidelberg<br />

sowie am Deutschen Krebsforschungsinstitut<br />

in Forschungsprojekten<br />

zur Tumor-Therapie<br />

involviert sind.<br />

Prof. Chiricuta: „Mit diesem<br />

Kongreß möchte das Institut<br />

für <strong>St</strong>rahlentherapie erneut demonstrieren,<br />

wie dringlich die<br />

Notwendigkeit eines Paradigmen-Wechsels<br />

in der Tumorbehandlung<br />

ist - ganz gleich, ob<br />

es sich um lokale Behandlungsformen<br />

(Chirurgie oder<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie) oder um systemische<br />

Therapieformen<br />

(Chemo- und Hormontherapie)<br />

handelt.“ In wissenschaftlichen<br />

Fachkreisen wirbt das Team<br />

des Instituts für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

schon seit langem für innovative<br />

Methoden in der<br />

Krebstherapie. Insgesamt nahmen<br />

rund 500 Radioonkologen<br />

und Medizinphysiker aus 23<br />

Ländern bislang an den Veranstaltungen<br />

in <strong>Limburg</strong> teil. sp<br />

13


Von Dr. Malte Gerbig<br />

Chirurg und Gefäßchirurg,<br />

Oberarzt der Abteilung<br />

Allgemein,-Gefäß, und<br />

Visceralchirurgie<br />

In Deutschland erleiden<br />

im Jahr etwa 250.000<br />

Menschen einen Schlaganfall<br />

und mit 100.000<br />

Todesfällen stellt diese Erkrankung<br />

in den westlichen<br />

Industrienationen<br />

die dritthäufigste Todesursache<br />

dar. Nach wie<br />

vor ist der Verlauf und<br />

die Behandlung des<br />

Schlaganfalls trotz aller<br />

Errungenschaften in der<br />

Medizin (zum Beispiel<br />

spezielle Schlaganfallstationen,<br />

sogenannte „<strong>St</strong>roke<br />

Units“) unbefriedigend,<br />

denn 50-80 Prozent<br />

der betroffenen Patienten<br />

werden Pflegefälle. Damit<br />

kommt der Prophylaxe<br />

des Schlaganfalls eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

E<br />

twa 80 Prozent der<br />

Schlaganfälle sind durch<br />

eine Durchblutungsstörung bedingt.<br />

In etwa 400.00 Fällen,<br />

also 15-20 Prozent liegt eine<br />

hochgradige Verengung der<br />

hirnversorgenden Blutgefäße<br />

vor (v.a. die Arteria carotis interna,<br />

innere Halsschlagader).<br />

Diese Verengung (<strong>St</strong>enose) bewirkt,<br />

dass entweder die<br />

Durchblutung vermindert ist<br />

oder dass kleine Partikel aus<br />

den Ablagerungen im Bereich<br />

der Verengung vom Blutstrom<br />

mitgerissen werden (sogenannte<br />

Embolien), die im Gehirn<br />

kleinste Gefäße verschliessen<br />

können. Damit kann vorübergehend<br />

oder auch endgültig eine<br />

Minderdurchblutung entstehen.<br />

Die Folgen sind neurologische<br />

Ausfallerscheinungen<br />

bis zum manifesten Schlaganfall.<br />

Symptome können sich z.B. in<br />

Sprachstörungen, vorübergehendenLähmungserscheinungen<br />

an Armen und Beinen,<br />

Sehstörungen und Schluckstörungen<br />

zeigen. Diese kön-<br />

14<br />

Dem Schlaganfall<br />

rechtzeitig<br />

nen nur einige Minuten bis<br />

<strong>St</strong>unden andauern und dann<br />

wieder verschwinden (TIA,<br />

sog. transitorische ischämische<br />

Attacken), oder sich auch zu<br />

einem manifesten Schlaganfall<br />

mit bleibenden neurologischen<br />

Ausfällen ausbilden.<br />

<strong>Ein</strong>deutig bewiesen ist, dass<br />

die Beseitigung von hochgradigen<br />

Verengungen der Halsschlagader<br />

die wirksamste Prophylaxe<br />

gegen einen Schlaganfall<br />

darstellt. Weitere wichtige<br />

Maßnahmen zur Schlaganfallvermeidung<br />

bei symptomfreien<br />

Patienten ist die Senkung und<br />

Behandlung der Risikofaktoren,<br />

die zu den Ablagerungen<br />

in den Gefäßen führen können<br />

, also Bluthochdruck, Diabetes<br />

Mellitus, Fettstoffwechsel-<br />

Schlaganfallprophylaxe<br />

aus der Sicht des<br />

Gefäßchirurgen<br />

Röntgenbild (DSA) einer hochgradigen <strong>Ein</strong>engung der Halsschlagader<br />

und Bild des ausgeschälten Kalkzylinders (rechts)<br />

störungen,Herzrhythmusstörungen und Nikotinkonsum.<br />

Große europäische (ECST)<br />

und amerikanische (NASCET)<br />

<strong>St</strong>udien haben nachweisen<br />

können, dass die operative<br />

Therapie der symptomatischen<br />

Patienten ( d.h. diese hatten bereits<br />

neurologische Ausfallserscheinungen<br />

sowie eine hochgradige<br />

Verengung der Halsschlagader,<br />

in mehr als 70 Prozent<br />

verschlossen) deutlich<br />

bessere Ergebnisse aufwies, als<br />

die alleinige medikamentöse<br />

Behandlung dieser Patienten.<br />

Damit sind sich auch die wissenschaftlichen<br />

Experten aus<br />

verschiedenen Fachgebieten einig,<br />

dass diese Patienten operiert<br />

werden sollten.<br />

Anders sieht es bei den sogenannten<br />

asymptomatischen Patienten<br />

aus, also in den Fällen,<br />

in denen eine hochgradige Verengung<br />

der Halsschlagader bekannt<br />

ist, aber noch keine neurologischen<br />

Symptome aufgetreten<br />

sind. In den USA werden<br />

auch diese Patienten zu et-<br />

Das längs eröffnete Gefäß mit eingelegtem Shunt (a). Verschluß<br />

des gereinigten Gefäßes durch Aufbringen eines Patches (b - d).


zuvorkommen...<br />

wa 90 Prozent prophylaktisch<br />

operiert, während in Europa<br />

nur etwa 50 Prozent der Experten<br />

zu einer solchen Operation<br />

raten und eher eine medikamentöse<br />

Prophylaxe empfehlen.<br />

Diagnostik<br />

Aber auch hier weisen <strong>St</strong>udien<br />

auf einen Vorteil der operativen<br />

Prophylaxe hin. Aus gefäßchirurgischer<br />

Sicht wird eine operative<br />

Therapie bei symptomatischen<br />

Carotisstenosen mit einem<br />

<strong>St</strong>enosegrad von mehr als<br />

70 Prozent und bei asymptomatischen<br />

<strong>St</strong>enosen von mehr<br />

als 90 Prozent empfohlen. Dabei<br />

muß aber klar sein, dass<br />

bereits vorhandene Lähmungen<br />

und Ausfallserscheinungen<br />

durch die Operation nicht rückgängig<br />

gemacht werden können,<br />

sondern nur dem Auftreten<br />

weiterer Symptome vorgebeugt<br />

werden kann.<br />

Die Verengung der Halsschlagader<br />

lässt sich mittlerweile ausgezeichnet<br />

mit dem Ultraschall<br />

(Sonographie) darstellen. Die<br />

Duplexsonographie misst den<br />

Verengungsgrad der Arterie,<br />

man kann die Form und in<br />

manchen Fällen auch die Art<br />

des Plaques (das ist die schollenartige<br />

Ablagerung im Gefäß)<br />

zeigen sowie die Geschwindigkeit<br />

des Blutes im<br />

Bereich der Verengung messen<br />

(je enger desto schneller) und<br />

daraus Schlüsse auf den Verengungsgrad<br />

ziehen. Die weitere<br />

Diagnostik besteht aus der Angiographie<br />

(DSA, Kontrastmitteldarstellung<br />

der Gefäße) oder<br />

einer Kernspinuntersuchung.<br />

Häufig ist auch noch ein CT<br />

des Schädels erforderlich.<br />

Außerdem muß eine neurologische<br />

Untersuchung erfolgen,<br />

um zu beweisen, dass die<br />

Symptome auch mit der Verengung<br />

der Halsschlagader im<br />

Zusammenhang stehen und<br />

nicht etwa eine andere Ursache<br />

haben.<br />

Operation<br />

Bei der Operation wird am<br />

Hals eine etwa zwölf bis 15<br />

cm lange Incision durchgeführt,<br />

die Halsschlagader wird<br />

freigelegt mit ihrer Aufteilung<br />

in die äußere und innere<br />

Schlagader. Von Interesse ist<br />

primär immer nur die Carotis<br />

interna (innere Schlagader).<br />

Man muß die Gefäße abklemmen,<br />

dann wird das Gefäß<br />

längs eröffnet. Normalerweise<br />

reicht die Durchblutung des<br />

Gehirns über die anderen hirnversorgenden<br />

Gefäße aus, so<br />

das das Abklemmen des zu<br />

operierenden Gefäßes keine<br />

Rolle spielt. Durch eine spezielle<br />

Messung der Hirndurchblutung<br />

während der Operation<br />

durch den Narkosearzt kann<br />

aber eine Funktionsminderung<br />

entdeckt werden. In diesen Fällen<br />

wird während der Klemm-<br />

Zahlreiche Nerven verlaufen mit dem Gefäß und müssen geschont werden<br />

(Abb. oben).<br />

Das Ausschälen der Kalkablagerungen aus dem Gefäß (Abb. unten).<br />

phase ein sogenannter Shunt<br />

(das ist ein vorübergehende<br />

künstlicher Bypass) eingelegt,<br />

der die weitere Blutversorgung<br />

des Gehirns aufrechterhält.<br />

Nun folgt das Ausschälen der<br />

Ablagerungen. Dabei muss<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

die gesäuberte Fläche glatt und<br />

ohne Rückstände ist. Das gesäuberte<br />

Gefäß wird nun wieder<br />

mit einem sogenannten<br />

Patch (Kunsstoff-Flicken) und<br />

sehr feinen Nähten verschlossen.<br />

Dabei muss aufgrund der<br />

feinen <strong>St</strong>rukturen eine Lupenbrille<br />

und ein spezielles Mikroinstrumentarium<br />

benutzt werden.<br />

Fortsetzung Seite 20<br />

15


16<br />

Rund 1200 Menschen<br />

informierten sich über<br />

das bauliche und<br />

medizintechnische<br />

<strong>Update</strong><br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>!<br />

Großer Besuch<br />

beim Tag der<br />

G<br />

roßer Andrang beim Tag der offenen Tür im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>: Rund 1200 Menschen nutzten die Möglichkeit,<br />

sich über das neueste bauliche und medizintechnische <strong>Update</strong><br />

am Schwerpunktkrankenhaus der Region zu informieren. In<br />

der Abteilung Neurologie sowie auf der Interdisziplinären Intensivstation<br />

standen Ärzte und Mitarbeiter für Informationen und<br />

Fragen rund um ihren Fachbereich zur Verfügung – ein Angebot,<br />

das gern angenommen wurde. <strong>St</strong>ark frequentiert wurden die<br />

Fachvorträge des Chefarztes der Abteilung<br />

Neurologie, Dr. Christoph Oberwittler, der<br />

zum Thema Schlaganfallprävention referierte.<br />

Schlange standen die Besucher auch<br />

bei den diversen Untersuchungen, die kostenfrei<br />

angeboten wurden: Sonographie<br />

von Leber und Niere sowie Ultraschall<br />

der Halsgefäße, die Bestimmung von Risikofaktoren<br />

wie Bluthochdruck, Blutzucker<br />

und Blutfetten. Mitarbeiter des<br />

Ernährungsteams gaben begleitend Tipps<br />

zur gesunden Ernährung.<br />

Im Bereich der operativen Intensivmedizin<br />

waren die Besucher vor allem von<br />

der angenehmen Atmosphäre sowie der<br />

hochpräzisen Medizintechnik fasziniert.<br />

Dr. Michael Nieter, Oberarzt der Abtei-


eransturm<br />

offenen Tür<br />

lung für Anästhesie, informierte über die Durchführung<br />

einer Punktionstracheostomie (den sog.<br />

Luftröhrenschnitt), der leitende Notarzt Dr. Oliver<br />

Schellein überzeugte die zahlreichen Zuhörer<br />

eindringlich, wie unentbehrlich im Notfall<br />

sofortige erste Hilfe gerade auch von Laien<br />

sein kann: Sein Reanimationstraining für Laien<br />

stieß auf großes Interesse der Besucher.<br />

Hintergrund des Tages der offenen Tür war<br />

eine Investition von 3,6 <strong>Millionen</strong> Euro, mit<br />

welcher drei neuralgische Arbeitsbereiche des<br />

Hauses - eben die Innere Intensivmedizin,<br />

die Neurologie sowie der Ultraschallraum<br />

der Gastroenterologie - sowohl räumlich,<br />

als auch bezüglich ihrer Ausstattung weiter<br />

optimiert wurden. Neben den engagierten<br />

Mitarbeitern zeigte sich auch der Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH, Horst Schneider, äußerst zufrieden:<br />

„Wir sind dankbar, den Bürgern der<br />

Region einen weiteren Meilenstein im<br />

Blick auf ein optimiertes Angebot für unsere<br />

Patienten und verbesserte Funktionalität<br />

medizinischer Abläufe vorstellen zu<br />

dürfen.“<br />

Modernste Medizintechnik,<br />

Fachvorträge und<br />

Schlaganfallprävention<br />

stießen auf großes<br />

Interesse<br />

17


Fortsetzung von Seite 3<br />

„Intensivmedizin macht keinen<br />

Patienten gesund. Nur wenn<br />

der Patient in der Lage ist,<br />

nach entsprechender Zeit seine<br />

vitalen Funktionen selbst wieder<br />

zu übernehmen, kann er<br />

weiterhin ein eigenständiges,<br />

selbstbestimmtes Leben führen.<br />

Medicus curat, natura sanat“,<br />

betonte der langjährige Mediziner.<br />

Es mache keinen Sinn,<br />

sterbende Patienten mit incurablen<br />

Leiden auf eine Intensivstation<br />

zu verbringen, nur damit<br />

man nach außen hin alles<br />

getan habe. In diesem Spannungsfeld<br />

zwischen juristischer<br />

18<br />

schen Funktionsräume implizierende<br />

Investition wertete der<br />

Chefarzt der Neurologie, Dr.<br />

Christoph Oberwittler, als Be-<br />

„Die Anästhesie-Abteilung besteht aus einer altgedienten<br />

Mannschaft mit entsprechend erfahrenen Ärzten wie Pflegerschaft,<br />

von denen ca. 80 Prozent eine zweijährige Zusatzausbildung<br />

für Anästhesie und Intensivpflege besitzen.<br />

Ich hoffe, daß das <strong>Krankenhaus</strong> weiß, welches große<br />

menschliche Potential hier der Klinik zur Verfügung steht.<br />

In Zeiten des absehbaren Ärztemangels ist man gut geraten,<br />

diese men-power an das Haus zu binden, auch wenn<br />

die finanziellen Probleme den Wind von vorn kommen<br />

lassen.“<br />

Dr. Wolfgang Meister, Chefarzt Abteilung Anästhesie und interdisziplinäre<br />

Intensivmedizin<br />

Hilfspflicht und operativer<br />

Möglichkeiten sprach sich der<br />

Chefarzt ausdrücklich für die<br />

<strong>Ein</strong>richtung einer Ethik-Kommission<br />

aus, die mit Patienten<br />

respektive Angehörigen eine<br />

allseits tragbare Lösung herausarbeiten<br />

könne. Dr. Meister:<br />

„In jedem Fall muß der Patienten<br />

aber weiterhin die Gewissheit<br />

haben, dass die Ärzte mit<br />

seinem <strong>Ein</strong>verständnis alles<br />

tun, was ihm nützt und nicht,<br />

was für die Gesellschaft oder<br />

die Ökonomie gut ist.“ Dies<br />

kann nach Ansicht des Chefarztes<br />

auch den Verzicht auf<br />

weitere intensive Therapie bedeuten<br />

– dann nämlich, wenn<br />

diese nicht mehr bestmögliche<br />

Hilfe, sondern Verlängerung<br />

des <strong>St</strong>erbens bedeute.<br />

Die den Umbau der neurologi-<br />

stätigung und Weiterentwicklung<br />

der Entscheidung des Verwaltungsrates,<br />

die Neurologische<br />

Abteilung von einer Beleg-<br />

in eine Hauptabteilung<br />

umzuwandeln:: „Die neuen<br />

Räume bringen diese <strong>Ein</strong>richtung<br />

nun zu einem äußeren<br />

Abschluß.“ Nachdem die Neurologie<br />

bereits 1970 durch Dr.<br />

Foto-Impression vom neuen<br />

Arbeitsalltag auf der interdisziplinären<br />

Intensivstation.<br />

Beer am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> etabliert<br />

worden sei, habe diese Disziplin<br />

sich spätestens in den 90er<br />

Jahren sowohl in den diagnostischen,<br />

als auch in den therapeutischen<br />

Möglichkeiten stark<br />

gewandelt und weiterentwickelt.<br />

Sowohl die Wissenschaft, als<br />

auch die praktische Arbeit in<br />

den Kliniken hätten sich in<br />

Grundlagenforschung und klinischen<br />

<strong>St</strong>udien stark dem<br />

Schlaganfall zugewandt. Hieraus<br />

resultierend seien<br />

schnelle interdisziplinäre<br />

Diagnostik der Ursachen<br />

frühe Therapie, welche die<br />

Pathophysiologie des Gehirns<br />

berücksichtige<br />

Vermeidung von Komplikationen<br />

frühe neurophysiologische<br />

orientierende Behandlung<br />

sekundäre Prophylaxe (Medikamente,Gefäßrekonstruktion)<br />

Rehabilitation<br />

Ausgefeilte Logistik und technische Raffinesse<br />

elementare Forderungen für die<br />

Schlaganfalltherapie.<br />

In enger Zusammenarbeit mit<br />

der Kardiologie erfülle die<br />

Neurologie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> diese Forderungen,<br />

konstatierte Dr. Oberwittler<br />

und verwies auf den stetigen<br />

Anstieg der Patientenzahlen<br />

der Neurologie in den letzten<br />

fünf Jahren von einigen<br />

Hundert in 1998 auf 1650 im<br />

vergangenen Jahr. Zudem betonte<br />

der Neurologe die Bedeutung<br />

der Prävention.<br />

Die neuen Räumlichkeiten ermöglichten<br />

nun eine Verbesserung<br />

und Ausweitung der neurologischenFunktionsdiagnostik<br />

und der ambulanten Behandlungen.<br />

Seinen Dank an<br />

die öffentliche Hand sowie an<br />

„Die technischen Möglichkeiten<br />

der Intensivmedizin<br />

– gerne als inhumane<br />

Apparate-Medizin abqualifiziert<br />

– sind nicht<br />

der Zweck, sondern die<br />

Mittel zum Zweck, nämlich<br />

temporär die vitalen<br />

Funktionen zu unterstützen,<br />

bzw. zu ersetzen.“<br />

Dr. Wolfgang Meister, Chefarzt<br />

Abteilung Anästhesie und interdisziplinäre<br />

Intensivmedizin<br />

Verwaltungsrat und Geschäftsführung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> für<br />

diese „weitsichtige Entscheidung“<br />

und die Unterstützung<br />

für dieses Projekt verband der<br />

Mediziner mit besonderem<br />

Lob für die hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit dem Leiter<br />

der Technischen Abteilung, Ulrich<br />

Haßler, dem Architekten<br />

Willi Hamm und den Bauleitern.<br />

sp<br />

„<strong>Ein</strong> schwieriges Untenehmen“ - konstatierte Architekt Willi Hamm im Rückblick auf<br />

Umbau und Optimierung des <strong>Millionen</strong>projekts am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Der <strong>Ein</strong>bau in die vorhandene<br />

Bausubstanz habe höchste Anforderungen an Planer und ausführende Firmen<br />

gestellt. Angesichts der fertigen Räume könne man nur erahnen, was sich alles an Elektrotrassen,<br />

Brandmelde- und Lüftungsanlagen sowie medizintechnischen Installationen<br />

unter den abgehängten Decken verberge: „Nur sorgfältigste Abstimmung aller technischen<br />

Gewerke in Planungs- und Ausführungsphase konnte hier zum Erfolg führen“,<br />

meinte Hamm und dankte allen beteiligten Fachfirmen, insbesondere den Ingenieurbüros<br />

Scheithauer und Dörflinger.


<strong>Ein</strong> Werkzeugkoffer voll Wissen ...<br />

Von Hartmut Hautzel<br />

Sechs Krankenschwestern<br />

und Krankenpfleger aus<br />

dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

haben zusammen<br />

mit weiteren dreizehn<br />

Teilnehmern aus sechs<br />

Kliniken der Region (Klinikum<br />

Wetzlar, Dill-Klinik<br />

Dillenburg, Hessenklinik<br />

Weilburg, Klinikum Weilmünster,<br />

<strong>Krankenhaus</strong><br />

der Barmherzigen Brüder<br />

Montabaur und DRK-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> Diez) nach<br />

zweijähriger Weiterbildungszeit<br />

die Prüfung für<br />

die Fachkrankenpflege in<br />

der Anästhesie und Intensivpflege<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte<br />

für Anästhesie<br />

und Intensivpflege am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

besteht seit 1971. Seither ist<br />

diese Schule als eine der ersten<br />

Weiterbildungsstätten in Hessen<br />

Garant dafür, dass in den<br />

sich schnell entwickelnden<br />

Spezialbereichen der Anästhesie<br />

und Intensivmedizin Fachkrankenpflegepersonal<br />

nach<br />

dem neuesten <strong>St</strong>and des pflegerischen<br />

Wissens und der Medizin<br />

in der Region weitergebildet<br />

wird. Die konstant hohe<br />

Teilnehmerzahl der sieben kooperierenden<br />

Kliniken bestätigt<br />

die hohe Akzeptanz der „<strong>Limburg</strong>er<br />

Schule“.<br />

Der Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH, Horst Schneider,<br />

hob in Anwesenheit von Kliniksvertretern<br />

und der leitenden<br />

Medizinalbeamtin Frau Dr.<br />

med. Zielinski-Bülte vom Regierungspräsidium<br />

Gießen die<br />

Bedeutung einer soliden Weiterbildung<br />

hervor.<br />

<strong>St</strong>illstand in der beruflichen<br />

Weiterbildung bedeute Rück-<br />

schritt. Trotz Zeiten knapper finanzieller<br />

Ressourcen bei<br />

gleichzeitig wachsenden Qualitätsansprüchen<br />

sei eine solide<br />

Weiterbildung für die Zukunft<br />

des Gesundheitswesens unerläßlich.<br />

Gegenstand der Weiterbildung<br />

ist vor allem die Pflege der Patienten<br />

auf den Intensivstationen<br />

und der Anästhesie. Die<br />

Teilnehmer müssen in der La-<br />

ge sein, komplizierte Zusammenhänge<br />

zu erkennen, Pflegemaßnahmen<br />

und -techniken<br />

dieser schwerstkranken und<br />

verletzten Patienten eigenständig<br />

zu planen, durchzuführen,<br />

zu dokumentieren und zu bewerten.<br />

Darüber hinaus werden<br />

ihnen Schlüsselqualifikationen<br />

vermittelt, um bei Maßnahmen<br />

von Diagnostik und Therapie<br />

bis hin zu Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

und Beatmungstherapie<br />

professionell im<br />

therapeutischen Team mitzuwirken.<br />

Der ärztliche Leiter der <strong>Ein</strong>richtung,<br />

Dr.Wolfgang Meister,<br />

Weiterbildungsstätte für<br />

Anästhesie und Intensivpflege:<br />

Erfolgreiche Weiterbildung<br />

und der pflegerische Leiter der<br />

Weiterbildungsstätte, Hartmut<br />

Hautzel, bedankten sich für die<br />

hervorragenden Leistungen der<br />

beteiligten Dozenten aus den<br />

verschiedenen Fachbereichen<br />

für das Gesamtgelingen des<br />

Lehrgangs.<br />

Es sei von großer Bedeutung,<br />

auf die Fachkompetenz der<br />

Dozenten aus den speziellen<br />

medizinischen Fachbereichen<br />

sowie den Sparten Recht, Betriebswirtschaft,<br />

Psychologie,<br />

Soziologie, Pädagogik und<br />

Pharmakologie zurückgreifen<br />

zu können. Neben dem theoretischen<br />

Teil der Weiterbildung<br />

für Teilnehmer<br />

aus sieben Kliniken<br />

Haben nach einer zweijährigen Weiterbildungsphase die Prüfung für die Fachkrankenpflege in der Anästhesie<br />

und Intensivpflege erfolgreich abgeschlossen: 19 Krankenschwestern und –pfleger aus dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und<br />

sechs weiteren Kliniken der Region, hier im Bild mit Vertretern von Klinikleitung und Regierungspräsidium.<br />

besitzt der Wissenstransfer zur<br />

Praxis einen hohen <strong>St</strong>ellenwert,<br />

welcher federführend durch<br />

Holger Kremer und Klaus-Dieter<br />

Heep durchgeführt wurde.<br />

Pflegedirektor Helmut Petri<br />

dankte ebenfalls allen Anwesenden<br />

dafür, dass nach Beendigung<br />

der Weiterbildung der<br />

Werkzeugkoffer mit Wissen<br />

gefüllt sei und die neuen Fachkräfte<br />

für künftige Anforderungen<br />

in ihren Arbeitsbereichen<br />

solide qualifiziert seien. Anschließend<br />

wurden die erfolgreichen<br />

Teilnehmer in einer Feierstunde<br />

für ihre Leistungen geehrt.<br />

19


Fortsetzung von Seite 15<br />

In die Wunde wird eine Drainage eingelegt, die nach zwei Tagen<br />

entfernt werden kann. Die Haut wird entweder<br />

geklammert oder genäht, die Narbe ist nach<br />

einem halben Jahr kaum noch zu sehen.<br />

Der Patient wird für eine Nacht auf<br />

der Intensivstation beobachtet<br />

und kann dann wieder auf die<br />

Normalstation verlegt werden.<br />

Normalerweise fühlt<br />

sich der Patient nach der<br />

Operation nur wenig<br />

eingeschränkt, er kann<br />

sich frei bewegen, die<br />

postoperativen<br />

Schmerzen sind im<br />

Vergleich zu anderen<br />

Operationen nur<br />

wenig ausgeprägt.<br />

Nach vier bis fünf<br />

Tagen kann der Patient<br />

entlassen werden.<br />

Vorher erfolgt<br />

nochmals eine Duplexsonographie<br />

zur<br />

Kontrolle sowie möglichst<br />

eine neurologische<br />

Kontrolluntersuchung.<br />

Risiken<br />

Es darf nicht verschwiegen werden,<br />

dass es bei der Operation auch zu Komplikationen<br />

kommen kann. Der folgenschwerste<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Privat-Dozent Dr. Erhard G. Siegel ist derzeit als gastroenterologischer<br />

Oberarzt und Leiter des Diabetes- und <strong>St</strong>offwechselzentrums<br />

des Klinikums Ludwigshafen tätig. Hier sind die Gastroenterologie,<br />

die gastroenterologische Onkologie, Hepatologie, Infektiologie<br />

sowie Diabetologie und <strong>St</strong>offwechselkrankheiten seine medizinischen<br />

Schwerpunkte. Nach dem <strong>St</strong>udium der Humanmedizin an<br />

den Universitäten Heidelberg, Tübingen und Göttingen promovierte<br />

er als <strong>St</strong>ipendiat der Universität Göttingen zum Thema „Isolierung<br />

und Charakterisierung des humanen Pankreastin“. PD Dr.<br />

Siegel setzte seine internistische Ausbildung an der Medizinischen<br />

Universitätsklinik Klinik Kiel fort. Hier qualifizierte er sich als Gastroenterologe<br />

und auch als Diabetologe. Im Jahre 2000 wechselte<br />

er als gastroenterologischer Oberarzt an die Medizinische Klink C<br />

am Klinikum Ludwigshafen, einem europäischen Referenzzentrum<br />

für interventionelle Gastroenterologie. Im Jahr 2001 habilitierte er<br />

an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Im selben Jahr wurde<br />

er am Ludwigshafener Klinikum u.a. Ärztlicher Leiter des Diabetes-<br />

und Adipositaszentrums.<br />

Während dieser Tätigkeit erarbeitete der 40jährige in enger Kooperation<br />

mit der Pflege ein Modellprojekt zur Verbesserung der Versorgung<br />

der stationär behandelten Diabetiker (30 Prozent aller Patienten<br />

im <strong>Krankenhaus</strong> haben - meist als Nebendiagnose - einen<br />

Diabetes mellitus). Hiermit konnte eine effizientere Behandlung<br />

20<br />

Zwischenfall ist sicherlich der Schlaganfall während oder nach<br />

der Operation, also genau das, was man mit der<br />

Operation eigentlich vermeiden möchte. Dieses<br />

Risiko läßt sich nie komplett ausschalten,<br />

es sollte aber möglichst maximal<br />

bei drei Prozent bei asymptomatischen<br />

und fünf Prozent bei symptomatischen<br />

<strong>St</strong>enosen liegen.<br />

(Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gefäßchirurgie)<br />

Diese Zahlen stellen<br />

auch international die<br />

Voraussetzungen für<br />

eine qualitativ hochwertigeCarotischirurgie<br />

dar. Weitere Komplikationen<br />

sind Verletzungen<br />

von Nerven<br />

im Operationsgebiet<br />

(z.B. der Zungennerv),<br />

Nachblutungen und<br />

Wundheilungsstörungen<br />

.Insgesamt treten diese<br />

Komplikationen glücklicherweise<br />

nur selten auf.<br />

Zusammenfassend lässt sich<br />

sagen, dass die Carotischirurgie<br />

in einem chirurgischen Zentrum<br />

mit dafür ausgebildeten Gefäßchirurgen<br />

eine sichere Form der Prophylaxe<br />

des Schlaganfalls darstellt.<br />

mit verbesserter <strong>St</strong>offwechseleinstellung und eine signifikante Verkürzung<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>verweildauer der Patienten durch die Optimierung<br />

medizinischer Abläufe erzielt werden. Zudem wirkte PD<br />

Dr. Siegel entscheidend beim Auf- und Ausbau einer integrierten<br />

Versorgung aller Diabetes-Typen vom Hausarzt über die Schwerpunktpraxen<br />

bis zur Klinik mit.<br />

Ferner baute der Internist eine große Ambulanz zur Behandlung<br />

des diabetischen Fußes sowie eine diabetologisch-gefäßchirurgische<br />

Schwerpunktstation auf. Seine intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie führten zum Aufbau einer<br />

interdisziplinären Behandlungsstation mit gastroenterologisch-viszeralchirurgischem<br />

Schwerpunkt. Fachleute bescheinigen dieser<br />

Organisationsform Vorbildfunktion für ein modernes Behandlungskonzept,<br />

das in den nächsten Jahren die <strong>Krankenhaus</strong>landschaft bestimmen<br />

wird.<br />

Auch PD Dr. Siegel ist Mitglied der Arzneimittelkommission und<br />

betreut diverse Forschungsprojekte und klinische <strong>St</strong>udien; federführend<br />

war er an der Organisation überregionaler Symposien und<br />

Patientenveranstaltungen beteiligt. Zudem ist er im Vorstand verschiedener<br />

Kommissionen und gehört u.a. dem Bundesvorstand<br />

des Berufsverbandes Deutscher Diabetologen an. Beide Mediziner<br />

engagieren sich außerordentlich in der Fortbildung in diversen Bereichen<br />

der Inneren Medizin und üben Gutachterfunktionen für<br />

wissenschaftliche Fachzeitschriften aus. Beide sind zudem Autoren<br />

zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.


<strong>Ein</strong><br />

Kinderarzt<br />

aus<br />

Leidenschaft<br />

E<br />

r ist jemand, dem man<br />

die Verwirklichung seines<br />

Lebensmottos abnimmt: „Man<br />

muß seinen Beruf mit Liebe<br />

ausüben, sonst macht es keinen<br />

Sinn.“ Dr. Hamed Al-Issa,<br />

Facharzt für Kinderheilkunde<br />

und seit über zehn Jahren Belegarzt<br />

an der Kinderfachabteilung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

ist bei seinen kleinen<br />

Patienten und deren Eltern vor<br />

allem für seine freundlich-gelassene,<br />

beruhigende Art bekannt.<br />

Und so dankte der Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Horst<br />

Schneider, dem Pädiater bei<br />

seinem Abschied von der <strong>Limburg</strong>er<br />

Klinik vor allem für seine<br />

„liebenswerte, immer<br />

freundliche und ausgeglichene<br />

Lebensart“, welche sowohl den<br />

Mitarbeitern als auch den <strong>Vincenz</strong>-Kindern<br />

stets in guter Erinnerung<br />

bleiben werde.<br />

Dr. Al-Issa beendete die Tätigkeit<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit dem<br />

Erreichen seines 65. Lebensjahres<br />

auf eigenen Wunsch, um<br />

durch die Entlastung von diesen<br />

Aufgaben sowohl für seine<br />

Praxis in Diez, als auch für seine<br />

Familie mehr Zeit zu haben.<br />

1993 war er in der Funktion<br />

des Belegarztes Nachfolger des<br />

schwer erkrankten Kinderarztes<br />

Dr. Reinhold Fett geworden,<br />

der diese Tätigkeit von 1978<br />

Will sich in Zukunft verstärkt seiner Diezer Praxis, vor allem aber seinen Enkelkindern widmen: Dr. Hahmed<br />

Al-Issa, langjähriger Belegarzt der Kinderfachabteilung.<br />

bis 1993 am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ausgeübt<br />

hatte.<br />

Die Tätigkeit als Kinderarzt<br />

war dem gebürtigen Iraker ein<br />

Herzensanliegen: Schon mit 18<br />

Jahren hatte er beschlossen,<br />

Kinderarzt zu werden. Nach einem<br />

Medizinstudium in Marburg,<br />

Hamburg und Saar-<br />

brücken gab es schon zu Beginn<br />

seiner beruflichen Tätigkeit<br />

in der Entbindungsabteilung<br />

der Universitäts-Frauenklinik<br />

Freiburg<br />

Berührungspunkte zu Kindern.<br />

Als er nach seiner Medizinalassistenten-Zeit<br />

am Kinderkrankenhaus<br />

Seehospiz auf<br />

Norderney „endlich“ eine<br />

Tätigkeit in der Kinderheilkunde<br />

fand, war dies gleichzeitig<br />

Anregung für seine Doktorarbeit.<br />

Dort vornehmlich mit Allergien,<br />

Asthma und Hauterkrankungen<br />

in der Pädiatrie<br />

konfrontiert, wurde eine besondere<br />

Form der Diagnose bei allergischer<br />

Bronchitis und Asthma<br />

bronchiale bei Kindern<br />

Thema seiner Promotion.<br />

Die Beschäftigung mit dieser<br />

Thematik konnte Dr. Al-Issa in<br />

seiner anschließenden Tätigkeit<br />

am Kreiskrankenhaus der Grafschaft<br />

Moers, einem Akademischen<br />

Lehrkrankenhaus der<br />

Universität Bonn, mit dem<br />

Schwerpunkt der Immunisierung<br />

vertiefen. 1976 ging er<br />

Dr. Hamed Al-Issa<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

als Belegarzt verabschiedet<br />

mit seiner deutschen Frau<br />

zurück in seine irakische Heimat,<br />

um in Bagdad seinen Beruf<br />

auszuüben. Nach acht Monaten<br />

kehrte er jedoch zurück<br />

nach Deutschland und arbeitete<br />

zunächst im <strong>Krankenhaus</strong> Rüsselsheim,<br />

wo er eng mit den<br />

pädiatrischen Abteilungen der<br />

Universitätskliniken Mainz und<br />

Wiesbaden zusammenarbeitete.<br />

Seit 1980 betreibt Dr. Al-Issa<br />

eine Praxis für Kinderheilkunde<br />

in Diez.<br />

Seine Zeit am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, wo<br />

er seit 1993 mit den kinderärztlichen<br />

Partnern Dr. Aloys Putze<br />

(bis 1997), Dr. Matthias Petrig<br />

und <strong>St</strong>ephan Plum als Belegarzt<br />

die Kinderfachabteilung<br />

betreute, war zwar von diver-<br />

sen Umzügen, aber gleichzeitig<br />

auch von einer konsequenten<br />

Weiterentwicklung dieser Abteilung<br />

begleitet: Nachdem die<br />

„Kifa“ zunächst vom sechsten<br />

in den dritten <strong>St</strong>ock und dann<br />

in den Keller umziehen musste,<br />

fand sie 2001 im siebten<br />

<strong>St</strong>ock endlich ein bleibendes<br />

Zuhause. Durch phantasievolle<br />

Ausgestaltung, aber auch medizintechnische<br />

Optimierung ist<br />

die Abteilung mit ihren 16 Betten<br />

nunmehr Garant für eine<br />

breitgefächerte fachspezifische<br />

Versorgung der Kinder der Region.<br />

Während all dieser Zeit war<br />

für Dr. Al-Issa neben kompetenter<br />

medizinischer Betreuung<br />

vor allem auch die gute Beziehung<br />

zwischen Arzt und Patient,<br />

aber auch eine gute Zusammenarbeit<br />

mit Mitarbeitern<br />

und <strong>Krankenhaus</strong>leitung wichtig.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

überbrachte Geschäftsführer<br />

Horst Schneider dem scheidenden<br />

Belegarzt die besten Wünsche<br />

für die Weiterführung der<br />

Diezer Praxis, vor allem auch<br />

für die „neue Freizeit“, welche<br />

Dr. Al-Issa seiner Familie, insbesondere<br />

seinen vier Enkelkindern<br />

widmen will!<br />

sp<br />

21


Präsentierte komplizierte Gestaltungstechniken im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, die auch den Schwerpunkt ihrer Galerie darstellen:<br />

Galeristin Kirsten Zabel-Leutheuser.<br />

K<br />

ünstler-Persönlichkeiten -<br />

so ließe sich die Präsentation<br />

der Ausstellung der Galerie<br />

auf der Treppe im Foyer<br />

des <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es thematisieren.<br />

Galeristin Kirsten Zabel-Leuthäuser<br />

zeigte Werke von sechs<br />

verschiedenen Künstlern: Simon<br />

Dittrich, MARA (Maria<br />

Schmitt-Leibinger), Monika<br />

Dawidowski, Friedlinde Tietzke<br />

und Yoshi Takahashi, sowie<br />

ein Unikat von Johanna Wolff<br />

in Acryl.<br />

Besonders beeindruckten die in<br />

den komplizierten Techniken<br />

der Radierung, der Seriegraphie<br />

und der Farbradierung gestalteten<br />

Bilder – Gestaltungsformen,<br />

die auch den künstlerischen<br />

Schwerpunkt der „Galerie<br />

auf der Treppe“ darstellen.<br />

So leiten beispielsweise MA-<br />

RA`s Kompositionen in ausdrucksvollen<br />

Farben in das<br />

emotionale Reich der Phantasie:<br />

Zauberbilder mit mystischen<br />

Zeichen könnten die Patienten<br />

zumindest zeitweise<br />

von ihren Sorgen ablenken, in<br />

22<br />

eine Welt der Träume entführen,<br />

meinte Kirsten Zabel-<br />

Leutheuser, die ihre Exponate<br />

gerade für die Präsentation im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> besonders sorgfältig<br />

gewählt hatte Viele Menschen<br />

fühlten sich von der positiven<br />

Energie gerade dieser<br />

Seriegraphien besonders angezogen.<br />

Sie sind in vielen Farben<br />

gedruckt, so dass intensive<br />

Leuchtkraft und Dynamik entstehen.<br />

Jedes Blatt ist zudem<br />

handüberarbeitet.<br />

Faszinierend auch die „Frau“<br />

von Monika Dawidowski, einer<br />

international bekannten<br />

Künstlerin, die auch Dozentin<br />

an der Würzburger Fachhochschule<br />

für Gestaltung ist. Anmut,<br />

Charme und Eleganz, ja,<br />

auch einen Hauch Extravaganz<br />

hat die Künstlerin ihrer Lady<br />

mit auf den Weg gegeben. Ihr<br />

zur Seite hat die Galeristin Italien-Radierungen<br />

von Simon<br />

Dittrich gestellt. Auch er international<br />

bekannt, ein brillanter<br />

Zeichner, „ein Poet der Linie“,<br />

wie ihn seine Galeristin charakterisiert.<br />

Dittrich entziehe<br />

sich der bequemen <strong>Ein</strong>ordnung<br />

in eine der modischen Kunstrichtungen<br />

der Gegenwart – lineares<br />

Gestalten stelle er in<br />

den Mittelpunkt seiner Arbeit.<br />

Seine Werke zeugten von einer<br />

kaum überschaubaren Fülle<br />

neuer Formen. Von unglaublicher<br />

Phantasie beflügelt, erschließe<br />

er dem Betrachter eine<br />

poetische Welt des Abenteuers<br />

und des Märchenhaften: „Der<br />

Zauber seines Linienspiegels<br />

verwandelt die Welt!,“ meint<br />

seine Galeristin...<br />

Anregend auch die Arbeit des<br />

bereits verstorbenen Yoshi<br />

Takahashi, eines japanischen<br />

Künstlers, den die Liebe zu<br />

Paul Klee nach Deutschland<br />

geführt hat. Diese künstlerische<br />

Vorliebe ist auch seinem „<strong>St</strong>illeben“<br />

durchaus nachzuvollziehen.<br />

Naturalistisch-heimatverbunden<br />

dagegen die Arbeiten der<br />

Friedlinde Tietze, deren Landschaftsbilder<br />

in Öl Ruhe und<br />

<strong>St</strong>ille vermitteln , aber auch im<br />

Alltäglichen das Besondere sehen.<br />

Alles in allem ein interes-<br />

Eleganz,<br />

Extravaganz<br />

und viel<br />

Phantasie<br />

Interessantes<br />

Künstlerspektrum der<br />

Galerie auf der Treppe<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

santes künstlerisches Spektrum,<br />

das bestens geeignet war, dem<br />

besonderen Anliegen „Kunst<br />

im <strong>Krankenhaus</strong>“ gerecht zu<br />

werden... sp


W<br />

Von Dieter Fluck<br />

er die <strong>Ein</strong>gangshalle<br />

des <strong>St</strong>.-<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

betritt, blickt auf eine<br />

Reihe von Bildern, die von<br />

einem großen Künstler des 20.<br />

Jahrhundert stammen. Wassily<br />

Kandinsky, der in Moskau,<br />

München, Dessau und Paris<br />

wirkte, ist bekannt für geometrische<br />

Formen und bunte Farben,<br />

mit denen er versuchte, eine<br />

„schwebende Räumlichkeit“<br />

zu erzeugen. Der Betrachter<br />

rätselt über die Bedeutung der<br />

abstrakten Darstellungen, deren<br />

Ergründung ihm überlassen<br />

bleibt.<br />

<strong>Ein</strong> paar Meter weiter an einer<br />

anderen Wand hängen farbenfrohe<br />

Bilder, die Landschaften<br />

und Häuser zeigen. <strong>Ein</strong>e<br />

schwarze Lokomotive rollt<br />

durch die grüne Wiese; es<br />

könnte ein <strong>St</strong>ückchen Heimat<br />

darstellen, so, wie sie früher<br />

einmal war. Der Betrachter<br />

muss schon zwei Mal hinschauen:<br />

auch das ist Kandinsky<br />

- sehr gegenständlich. Der<br />

1866 in Moskau geborene Maler<br />

hat sie 1910 und früher in<br />

Murnau und in anderen Orten<br />

<strong>Ein</strong> typisches Bild von Kandinsky. Der Vorsitzende des Förderkreises, André Kramm, weist auf die bunten geometrischen<br />

Formen hin. Rechts der Erste <strong>St</strong>adtrat Dr. Heinrich Richard, links Hans-Joachim Krämer, der die<br />

Ausstellung konzipiert hat. Fotos: Fluck<br />

gemalt - vor dem Übergang<br />

zur Abstraktion.<br />

Freilich sind das alles keine<br />

Originale, die hier hängen, die<br />

wären unbezahlbar. Es sind<br />

Drucke, die der <strong>Limburg</strong>er<br />

Hans-Joachim Krämer vom<br />

„Förderkreis Bildende Kunst“<br />

eigens für die Reihe „Kunst im<br />

<strong>Krankenhaus</strong>“ zusammengestellt<br />

hat. Der Vorsitzende André<br />

Kramm machte die zur<br />

Eröffnung gekommenen Besucher<br />

mit Kandinsky bekannt,<br />

überbrachte zugleich die Grüße<br />

des Verwaltungsrates und<br />

konnte unter den interessierten<br />

Gästen <strong>St</strong>adtverordnetenvorsteher<br />

Kurt van der Burg und den<br />

Ersten <strong>St</strong>adtrat, Dr. Heirnrich<br />

Richard, willkommen heißen.<br />

Kandinsky hatte Jura studiert<br />

und wurde zunächst Dozent an<br />

der juristischen Fakultät in<br />

Moskau. Mit 30 Jahren, nach<br />

dem Besuch einer Ausstellung<br />

von Clauce Monet, entschied<br />

er sich für die Malerei, die er<br />

fortan als „Lustarbeit“ verspürte<br />

und der „Zwangsarbeit“ seines<br />

erlernten Berufes vorzog.<br />

Er trat in eine Malschule in<br />

München ein, gründete 1901<br />

die Künstlergruppe „Phalanx“<br />

und 1911 mit Franz Marc den<br />

„Blauen Reiter“. Kandinsky<br />

sieht sich als Begründer der<br />

abstrakten Malerei. 1914 und<br />

1933 musste er Deutschland<br />

verlassen. Zu Beginn des Ersten<br />

Weltkrieges galt er als<br />

„unerwünschter Ausländer“,<br />

später erklärten ihn die Nazis<br />

als „entartet“. 1922 hatte ihn<br />

Walter Gropius an das Bauhaus<br />

in Weimar, später Dessau,<br />

berufen. 1944, als die Alliierten<br />

in der Normandie landeten, erkrankte<br />

Kandinsky und starb<br />

mit 78 Jahren in Frankreich.<br />

Wassily Kandinsky hat im<br />

zweiten Teil seiner Schrift<br />

1911 veröffentlichten Schrift<br />

„Das geistige in der Kunst“ die<br />

„Wirkung der Farbe auf Physis<br />

und Psyche“ beschrieben und<br />

stellt eine direkte <strong>Ein</strong>wirkung<br />

der Farbe auf die Seele fest.<br />

Diese Wirkung ist von den Initiatoren<br />

im <strong>St</strong>.-<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

durchaus gewollt.<br />

André Kramm erläuterte die<br />

„Formen- und Farbensprache“<br />

Vom Gegenständlichen zu<br />

geometrischen Formen<br />

und der Sprache der Farben<br />

- Kandinsky im <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Ein</strong> gegenständliches Werk. So<br />

hatte Kandinsky vor 95 Jahren<br />

gemalt, bevor er zu den geometrischen<br />

Formen überging.<br />

des Künstlers, der warme und<br />

kalte Farben definiert, beispielsweise<br />

dem dunklen Blau<br />

eine beruhigende Wirkung zuspricht<br />

und vermittelt, dass eine<br />

Form die Farbe beeinflusst.<br />

Zum Beispiel verstärke sich<br />

der Charakter einer „spitzen<br />

Farbe“ wie Gelb in der spitzen<br />

Form eines Dreiecks. Daneben<br />

gibt es eine Reihe weiterer Anregungen<br />

für den Betrachter,<br />

bis zum 19. Juli bei Kandinsky<br />

auf die Suche nach Kompositionen<br />

von Formen, Farben<br />

und deren Wirkung zu gehen.<br />

23


„Niemand ist zu klein oder zu krank,<br />

zu behindert oder zu früh gestorben...“<br />

„Es ist so wichtig, daß es<br />

so etwas jetzt auch hier<br />

bei uns gibt“ – diese Meinung<br />

hören der katholische<br />

Klinikseelsorger am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

Pater Josef Da Via SAC<br />

und seine evangelische<br />

Kollegin Pfarrerin Gabriele<br />

Göbel häufig in Gesprächen<br />

mit Eltern, deren<br />

Kind in der Schwangerschaft<br />

mit weniger als<br />

500g Gewicht verstarb<br />

und nun bestattet wurde.<br />

In der gemeinsamen Feier<br />

und Beisetzung finde<br />

ihre Trauer und die Anerkennung<br />

ihres Kindes als<br />

Mensch nun würdigen<br />

Ausdruck. Daß ihr Kind<br />

wie andere verstorbene<br />

Menschen auch bestattet<br />

würde und sie das Grab<br />

besuchen könnten, sei im<br />

Blick auf einen gelingenden<br />

Trauerprozeß für Eltern<br />

und Geschwister<br />

nicht zu überschätzen,<br />

stellen die Seelsorger fest.<br />

M<br />

it dieser neuen Bestattungsform<br />

wurde die<br />

frühere Praxis abgelöst, nach<br />

welcher der Leichnam dieser<br />

Kinder, für deren Bestattung<br />

rechtlich niemand verantwortlich<br />

ist, zusammen mit<br />

menschlichem Gewebe aus<br />

Operationen als Klinikmüll<br />

entsorgt wurde. „Die Menschenwürde<br />

kommt im Grundgesetz<br />

und im christlichen<br />

Menschenbild von Anfang an<br />

jedem Menschen zu. Dazu<br />

gehört auch die Bestattung der<br />

Verstorbenen, selbst wenn sie<br />

sehr klein sind und rechtlich<br />

niemand in der Pflicht ist“ –<br />

diese Überzeugung vertritt der<br />

Arbeitskreis „Kindergrabmal“.<br />

Zur Zeit gelingt die humanistische<br />

Initiative durch viele ehrenamtliche<br />

Dienstleistungen<br />

24<br />

Die erste Trauerfeier für fehl- oder totgeborene Kinder auf dem <strong>Limburg</strong>er Friedhof gestalteten die beiden Klinikseelsorger<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, Pfarrerin Gabriele Göbel und Pater Josef da Via SAC. Mit im<br />

Bild die Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte, Heike Markgraf.<br />

und auf Spendenbasis: Das Pathologische<br />

Institut am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Limburg</strong><br />

bewahrt die fehlgeborenen<br />

oder totgeborenen Föten auf<br />

und versendet im Namen der<br />

Klinikseelsorge die persönli-<br />

chen <strong>Ein</strong>ladungen zur Trauerfeier<br />

an die Eltern. Die Lebenshilfe<br />

<strong>Limburg</strong>-Diez stellt<br />

den kleinen Sarg her. Das Bestattungsinstitut<br />

Jakob Ehmann<br />

übernimmt den Transport der<br />

Föten zur Kremation und sorgt<br />

gemeinsam mit der städtischen<br />

Friedhofsverwaltung für den<br />

äußeren Rahmen der Trauerfeier.<br />

Anke Leukefeld begleitet als<br />

Organistin den Gottesdienst.<br />

Der Arbeitskreis „Kindergrabmal“<br />

spendet Blumen und Kerzen.<br />

Beide Kirchen stellen mit<br />

den Klinikseelsorgerinnen und<br />

Klinikseelsorgern speziell qualifiziertes<br />

Personal für die seel-<br />

Erste Ökumenische Trauerfeier für<br />

nichtbestattungspflichtige Kinder<br />

sorgerliche Begleitung von Eltern<br />

in der akuten Situation einer<br />

Fehlgeburt oder Totgeburt<br />

und für die Trauerfeier zur Verfügung.<br />

Die Landschaftsarchitektin<br />

Sabine Kraus berät den<br />

Arbeitskreis zur Anlage der<br />

Grabfläche. Die Klinikleitung<br />

der <strong>St</strong>.-<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

fungiert als Vertragspartner<br />

der <strong>St</strong>adt <strong>Limburg</strong><br />

für die Bereitstellung des<br />

Grabfeldes und verwaltet die<br />

Spenden. Diese kommen daher<br />

voll und ganz dem Projekt zugute.<br />

Die benachbarten Kliniken in<br />

Diez und Weilburg sowie<br />

hauptamtliche und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen im Umfeld<br />

der katholischen Familienbildungsstätte<br />

in Hadamar<br />

gehören mit zum Arbeitskreis,<br />

der die Grabstätte für die nichtbestattungspflichtigen<br />

Kinder<br />

initiiert hat. Angesichts solchen<br />

Engagements konstatieren Pater<br />

Da Via und Pfarrerin Göbel:<br />

„Was hier geschieht, bewegt<br />

die Menschen in der Region.<br />

Viele sind aus eigener<br />

leidvoller Erfahrung zur Unterstützung<br />

bereit.“<br />

Die beiden Seelsorger leiteten<br />

Fortsetzung nächste Seite


Fortsetzung von Seite 24<br />

die erste Trauerfeier in diesem<br />

Jahr, bei der auf dem <strong>Limburg</strong>er<br />

Friedhof fehlgeborene und<br />

totgeborene Kinder beigesetzt<br />

wurden. Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der gynäkologischen<br />

Kliniken im Raum <strong>Limburg</strong><br />

sowie Ehrenamtliche des<br />

Arbeitskreises „Kindergrabmal“<br />

nahmen daran teil, zündeten<br />

Kerzen für die Kinder an<br />

oder beteten für sie und ihre<br />

Familien. Kindern, deren Eltern<br />

dies wünschten, wurde namentlich<br />

gedacht, für alle Kinder<br />

gemeinsam wurde eine<br />

Kerze entzündet. „Dies machen<br />

wir als als Symbol dafür,<br />

daß Gott jedes Kind kennt,<br />

liebt und sein vergängliches<br />

Lebenslicht in seinem unvergänglichen<br />

Licht bewahrt. Niemand<br />

ist zu klein, zu krank, zu<br />

behindert oder zu früh gestorben,<br />

um nicht von Gott zu seiner<br />

Ehre geschaffen zu sein“,<br />

sagte Pfarrerin Göbel. Der<br />

Schmerz der Eltern um ihre in<br />

der Schwangerschaft verstorbenen<br />

Kinder sei genauso angemessen<br />

wie der anderer Eltern<br />

beim Tod eines Kindes. Diese<br />

Trauer ernstzunehmen sei Aufgabe<br />

der Seelsorge ebenso wie<br />

der Geburtskliniken und der<br />

Öffentlichkeit. Am neu eingerichteten<br />

Grabfeld wurde die<br />

Urne mit der Asche der Kinder<br />

bestattet.<br />

Spendenkonto: <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, „Aktion<br />

Kindergrabmal“, Kontonummer 20<br />

396, BLZ 511 500 18, Kreissparkasse<br />

<strong>Limburg</strong>.<br />

* Kurz notiert *<br />

Diät für Dünne: 3,67 <strong>Millionen</strong><br />

Menschen fühlen sich mit einem<br />

zu niedrigen Körpergewicht nicht<br />

wohl in ihrer Haut und benötigen<br />

ebenso wie die 40 <strong>Millionen</strong><br />

Übergewichtigen in Deutschland<br />

eine Diät. Das Deutsche Institut<br />

für Ernährungsmedizin und Diätetik<br />

(D.I.E.T.) gibt daher eine<br />

Broschüre über das Zunehmen<br />

heraus, die jetzt aufgrund der<br />

starken Nachfrage bereits in der<br />

zweiten Auflage erscheint. Interessenten<br />

erhalten die Broschüre<br />

kostenlos gegen <strong>Ein</strong>sendung eines<br />

mit 1,53 Euro frankierten<br />

DIN-A5 Rückumschlages bei<br />

DIET, Kennwort: Zunehmen, Kurbrunnenstraße<br />

5, 520 66 Bad Aachen.<br />

Tel.Beratung werktags von<br />

9 bis 15 Uhr unter 0241 / 96 10<br />

95 66.<br />

Bewegter Abschied vom Team des Diakonievereins<br />

- von nun an bieten <strong>Vincenz</strong> und Diakonie<br />

in jeweils eigener Regie Menues für Senioren<br />

an.<br />

Neu im <strong>Vincenz</strong>:<br />

Das Menue für Senioren<br />

25<br />

Jahre lang hat die<br />

Küche des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es die <strong>Limburg</strong>er<br />

Senioren in Kooperation mit<br />

dem Diakonieverein für <strong>Limburg</strong><br />

und Umgebung regelmäßig<br />

mit Essen versorgt. Seit<br />

dem 1. Mai 2004 produziert<br />

der Verein die Menüs für die<br />

<strong>Ein</strong>richtung „Essen auf Rädern“<br />

in der hauseigenen<br />

Küche des Wichernstiftes in eigener<br />

Regie.<br />

Aus diesem Anlaß dankten<br />

Dietmar Kempf sowie die<br />

Küchenmitarbeiter des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

dem Diakonie-Team<br />

für die harmonische<br />

Zusammenarbeit (Foto).<br />

Da in all diesen Jahren die belieferten<br />

Senioren nicht mit<br />

Lob für das tägliche Mahl aus<br />

der <strong>Vincenz</strong>-Küche sparten,<br />

bietet der Küchenchef vom<br />

Schafsberg nun in der Cafeteria<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es die<br />

Möglichkeit, nicht von solch<br />

liebgewonnenen Gewohnheiten<br />

abzulassen: Täglich stehen dort<br />

in der Zeit zwischen 11.30 und<br />

14 Uhr mindestens drei verschiedene<br />

Menüs mit Suppe<br />

und Dessert zur Auswahl. Gern<br />

werden die Menüs in Zusammenstellung<br />

sowie Portionsgröße<br />

an die speziellen Wünsche<br />

der Senioren angepasst<br />

und werden auch zum Mitneh-<br />

men angeboten. Die <strong>Vincenz</strong>-<br />

Cafeteria liegt im Erdgeschoß<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es unmittelbar<br />

neben dem Haupteingang und<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

ist bequem über einen Aufzug<br />

zu erreichen. <strong>Ein</strong> weiterer Aufzug<br />

befindet sich neben der<br />

Bushaltestelle der <strong>St</strong>adtlinie.<br />

Raffinierte Geflügel-Päckchen<br />

1 gr. <strong>St</strong>ange Lauch (200 g)<br />

2 schnittfeste Tomaten (200 g)<br />

2 g mittelgroße Äpfel (250 g)<br />

1 ½ TL Pflanzenöl (8 g)<br />

2 EL gehackte Petersilie<br />

1 TL gehackter Thymian<br />

1 TL Curry<br />

4 Putenschnitzel (je 100 g)<br />

4 <strong>St</strong>ücke doppelt gefaltetes Butterbrotpapier<br />

oder Alufolie (je 25 cm x 30 cm)<br />

40 g Edamer Käse, 30 % Fett i. Tr.<br />

Zubereitung:<br />

Vorbereiteten Lauch in dünne Scheiben schneiden. Gehäutete Tomaten<br />

und vorbereitete Äpfel fein würfeln. Lauch in 1 TL Öl bei geringer<br />

Hitze 3 bis 4 Minuten dünsten. Äpfel, Petersilie, Thymian und Curry<br />

zugeben, weitere 2 bis 3 Minuten dünsten.<br />

Schnitzel waschen, trocknen, pfeffern und sparsam salzen. Lauch und<br />

Tomaten vermischen. Butterbrotpapier mit ½ TL Öl sparsam einfetten.<br />

Gemüse gleichmäßig darauf verteilen. Jeweils mit einem Schnitzel<br />

belegen.<br />

Päckchen fest verschließen und in eine feuerfeste Form legen.<br />

Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad (Gas: <strong>St</strong>ufe 3) 30 bis 35 Minuten<br />

garen.<br />

Käse in kleine Würfel schneiden. Päckchen aufreißen. Käse auf den<br />

Schnitzeln gleichmäßig verteilen und zerlaufen lassen.<br />

Hierzu passt Vollkornreis und Salat.<br />

Vorbereitungszeit: 25 Minuten<br />

25


personalnachrichten:<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME: EINSATZORT: EINTRITT:<br />

Benn, Olav <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.04.2004<br />

Constantin, Silke Krankenpflegeschule 01.04.2004<br />

Dodt, Anja Allgemeinchirurgie 01.04.2004<br />

Fokin, Ljudmila <strong>St</strong>ation 6/1-2 01.04.2004<br />

Gröschen, Sabine IDI 01.04.2004<br />

Hadaschick, Simone <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.04.2004<br />

Laux, Susanne <strong>St</strong>ation 3/1-2 01.04.2004<br />

Meusch, Simone IDI 01.04.2004<br />

Meuser, Dagmar Med. Klinik 01.04.2004<br />

Ulandowski, Ralph-Christian <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.04.2004<br />

Wetzel, Heidrun Anästhesieabt. 01.04.2004<br />

Tripp, Angela Röntendiagnostik 15.04.2004<br />

Hungbauer, Ute Neurologie 15.05.2004<br />

Prof. Dr. Kreuzer, Jörg Med. Klinik 01.06.2004<br />

Schmitz, Peter Radiologie 01.06.2004<br />

Jubiläen April bis Juni 2004<br />

NAME: ABTEILUNG: DATUM: JAHRE:<br />

Roth, Regina <strong>St</strong>ation 1/3-4 01.04.2004 10<br />

Morche, Sonja <strong>St</strong>ation 5/3-4 01.04.2004 10<br />

Pötz, Berthilde <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.05.2004 10<br />

Rüprich, Susanne <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.05.2004 10<br />

Wilming-Holzbach, Karin <strong>St</strong>ation 3/3-4 01.06.2004 10<br />

Dr. Nitsche, Klaus Med. Klinik 01.04.2004 20<br />

Horn, Maria Wäscherei 01.04.2004 20<br />

Künzel, Gabriele <strong>St</strong>ation E/1-2 01.04.2004 20<br />

Millbrodt, Michaela <strong>St</strong>ation 3/3-4 01.04.2004 20<br />

Reusch-Kösterke, Verena Ambulanz 01.04.2004 20<br />

Kremer, Margit <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.04.2004 20<br />

Jost, Anita Küche 14.05.2004 20<br />

Noll, Brunhilde Küche 21.05.2004 20<br />

Schwarz, Elke <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.06.2004 20<br />

Hummel, Thomas Anästhesie-OP 01.04.2004 25<br />

Debusmann, Heinz OP 01.04.2004 25<br />

Weyand, Silvia <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.04.2004 25<br />

Djadjo, Marlies Allgemeinchirurgie 01.04.2004 25<br />

Deppisch, Regina <strong>St</strong>ation 1/2 01.04.2004 25<br />

Dr. Adolphs, Werner Unfallchirurgie 01.05.2004 25<br />

Friedrich, Hans Physikalische Therapie 01.04.2004 30<br />

Schüssler, Herbert Zentralsterilisation 01.04.2004 30<br />

Schupbach, Erika OP 01.04.2004 30<br />

Behr, Rita <strong>St</strong>ation 4/3 01.04.2004 30<br />

Schmidt, Erika <strong>St</strong>ation 5/3-4 01.04.2004 30<br />

Ruhestand:<br />

NAME: ABTEILUNG: AUSTRITT<br />

<strong>St</strong>arnofsky, Peter Hol- und Bringedienst 31.03.2004<br />

Sayn, Annerose Küche 31.03.2004<br />

Debusmann, Heinz OP 30.04.2004<br />

Verstorbene:<br />

NAME: ABTEILUNG: STERBEDATUM:<br />

Oberdörfer, Hildegard Pflegedienst 13.02.2004<br />

Tripp, Viktoria Sekr. Frauenklinik 16.04.2004<br />

26<br />

Herzliche Glückwünsche von der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>leitung des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

Das erste <strong>Vincenz</strong>-Baby des Jahres 2004 erblickte am 7. März um<br />

genau 13.10 Uhr das Licht der Welt: Marie ist die Tochter von Isabel<br />

Silva Gomes, die Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation 6/1-2 ist.<br />

Maries Maße: 52 Centimeter lang, 3110 Gramm schwer. Maya<br />

heißt die Tochter von Vanessa <strong>St</strong>eger, Krankenschwester auf der<br />

<strong>St</strong>ation E/1-2. Sie wurde am 14. April um 9.53 Uhr geboren – sie<br />

maß 53 Centimeter und wog 3415 Gramm. Kurz darauf kam Marie<br />

Sofie zur Welt. Sie wurde am 19. April geboren, Mutter Anja<br />

Benn ist Krankenschwester<br />

auf<br />

der <strong>St</strong>ation 6/1-2.<br />

Ihre Maße: 52 <strong>Vincenz</strong>-Kinder<br />

Centimeter, 3240<br />

Gramm. Malte<br />

durchbricht die Phalanx der <strong>Vincenz</strong>-Mädchen: Er wurde am 11.<br />

Mai um 8.56 Uhr geboren. Der Sohn von Elke Kosmol, Krankenschwester<br />

der Ambulanz, brachte stolze 3490 Gramm auf die Waage<br />

und maß 54 Centimeter. Im folgt am 21. Mai wieder ein<br />

Mädchen: Clara wurde um 13.16 Uhr geboren, maß 52 Centimeter<br />

und 3150 Gramm. Ihre Mutter ist Dorothee Klose, Krankenschwester<br />

auf der <strong>St</strong>ation 1/3-4.<br />

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Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

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Bewährtes<br />

Team<br />

unter neuer<br />

Führung<br />

N<br />

achdem der langjährige<br />

Leiter des Hol- und Bringedienstes,<br />

Peter <strong>St</strong>arnowsky,<br />

in den Ruhestand getreten ist,<br />

hat nunmehr Dirk Sommer<br />

(ganz links) die <strong>St</strong>elle des Vorarbeiters<br />

für die Abteilung Holund<br />

Bringedienst übernommen.<br />

Als Mitarbeiter dieser Abteilung<br />

konnte er in den vergangenen<br />

Jahren viele Kenntnisse<br />

in diesem Aufgabengebiet sammeln.<br />

Neben der Führung des<br />

HBD zählen die Umsetzung aller<br />

logistischen Fragestellungen<br />

des Hauses, sowie die Abfallund<br />

Gefahrgutbeauftragung zu<br />

seinen Hauptaufgaben. Neuer<br />

Ansprechpartner in Sachen Ge-<br />

HBD-Team vor imposanter Kulisse: v.l.n.r. Dirk Sommer, Manfred <strong>St</strong>ubig, Wolfram Laux, Dennis <strong>St</strong>ein, Franz<br />

<strong>Für</strong>stenfelder, Peter Hahmann und Michael <strong>St</strong>reb.<br />

bäudereinigung (Firma Gies) ist<br />

nun der Leiter der Textil- und<br />

Bettenversorgung, Erich<br />

Becker. Qualitätssteigerung,<br />

Kosteneinsparungen und Prozessoptimierungen<br />

zum Wohle<br />

des Hauses, aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und nicht<br />

zuletzt der Patienten hat sich<br />

das engagierte Team in Kontinuität<br />

der bisherigen Arbeit auf<br />

die Fahnen geschrieben!<br />

<strong>Ein</strong> innovativer Beitrag zur Kostensenkung...<br />

K<br />

eine Notiz genommen hat die überregionale<br />

Presse aus unverständlichen Gründen von den<br />

neuesten Maßnahmen zur Kostensenkung im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, deren gute Akzeptanz<br />

bei den betroffenen Patienten<br />

wir mit diesem Foto dokumentieren.<br />

Die von Geschäftsführer<br />

Horst Schneider initiierte<br />

„Doppelbelegung“ firmiert<br />

als Modellversuch<br />

für ganz Hessen<br />

- einmal mehr ein<br />

innovativer Beitrag<br />

aus dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

mit welchem sich<br />

- so die Expertenprognose<br />

- langfristig<br />

sicher die Kassenbeiträge<br />

senken<br />

ließen, würde dies<br />

endlich auf breiter Front<br />

bundesweit durchgeführt.<br />

Über solche Ignoranz gegenüber<br />

derart zukunftsweisenden<br />

Maßnahmen kann sich unser<br />

Redaktionsteam natürlich nur amüsieren...<br />

(Das Foto zeigt Anne Käthe Dillmann und Annemie Wolf aus Elz).<br />

27


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