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Ein Update Für 3,6 Millionen - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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Fortsetzung von Seite 11<br />

Viele befürchten, kompetente<br />

medizinische Versorgung<br />

künftig nur noch in Verbindung<br />

mit einem gut gefüllten<br />

Geldbeutel zu bekommen?<br />

Ganz so ist es nicht. Allerdings<br />

müssen wir uns im Gesundheitswesen<br />

langfristig Gedanken<br />

machen, wie es auf Dauer<br />

bezahlbar ist und welche Leistungen<br />

von der Gemeinschaft<br />

übernommen werden können.<br />

Wir können uns sicher keine<br />

Rundumversorgung mehr leisten.<br />

Es wird Leistungseinschränkungen<br />

geben müssen,<br />

die allerdings möglichst nicht<br />

zu Lasten der wirklich Kranken<br />

erfolgen dürfen. Banale<br />

Erkrankungen wie Schnupfen<br />

oder Erkältung sind keine Er-<br />

krankungen, die einen intensiven<br />

Arztkontakt erfordern. <strong>Ein</strong><br />

unbehandelter Schnupfen dauert<br />

eben 14 Tage, mit Behandlung<br />

zwei Wochen...<br />

Man muß unterscheiden: Was<br />

sind ernsthafte Gesundheitsstörungen,<br />

was eine Banalität.<br />

Dieser Differenzierung muß<br />

der Gesetzgeber so Rechnung<br />

tragen, dass ernsthafte Erkrankungen<br />

auch künftig auf hohem<br />

Niveau – eben individuell<br />

und nicht nach irgendeinem<br />

<strong>St</strong>andardprogramm - versorgt<br />

werden.<br />

Damit sind wir wieder ganz<br />

nah an Ihrem ureigenen Arbeitsfeld<br />

– hierzu eine ganz<br />

persönliche Frage: wie wird<br />

man damit fertig, wenn man<br />

tagtäglich mit diesen ganz<br />

gravierenden, schwerwiegenden<br />

und oft auch aussichtslosen<br />

Krankheitsbildern konfrontiert<br />

wird?<br />

12<br />

Das ist relativ einfach zu beantworten:<br />

Wenn man als Arzt<br />

diesen Beruf ergreift, sind wir<br />

dem hypokratischen Eid verpflichtet.<br />

Das heißt, wir wollen<br />

Leiden lindern und – wenn es<br />

geht – heilen. Tatsache ist aber,<br />

dass wir viele Krankheiten<br />

mehr oder minder gut kontrollieren,<br />

aber vieles nicht heilen<br />

können. Das <strong>St</strong>erben aber wird<br />

von unserer modernen Gesellschaft<br />

systematisch ausgeklammert.<br />

Wir leben alle, als ginge<br />

es jeden Tag 100 Jahre so weiter.<br />

Allenfalls wird zugestanden,<br />

dass Leben könne, wie<br />

von einem Lichtschalter umgelegt,<br />

plötzlich vorbei sein.<br />

Dem ist nun wahrhaftig nicht<br />

so. Leben braucht Zeit, zu entstehen,<br />

und Leben braucht<br />

auch Zeit, um zu enden. Wenn<br />

„Leben braucht Zeit<br />

zu entstehen<br />

und Zeit,<br />

um zu enden“<br />

wir im Bereich der Onkologie<br />

nun heute immer noch nicht<br />

viele Patienten heilen können –<br />

wobei wir selbstverständlich<br />

auch in Bereichen wie den<br />

akuten Leukämien oder dem<br />

Lymphknotenkrebs viele Patienten<br />

heute heilen können –,<br />

so kann ich doch durch meine<br />

Tätigkeit den Patienten ihre<br />

Krankheit erleichtern. Ich kann<br />

sehr viel für ihre Lebensqualität<br />

tun und ich kann auch unter<br />

Umständen dabei helfen,<br />

ihr Leben zu verlängern. Gerade<br />

war die Witwe eines verstorbenen<br />

Patienten bei mir:<br />

Sie wollte sich bedanken, dass<br />

ihrem Mann durch unsere Therapien<br />

noch einmal ein Jahr an<br />

Leben geschenkt wurde. Wenn<br />

man einen solchen Dank empfangen<br />

kann, dann gibt dies eine<br />

Menge Bestätigung dafür,<br />

dass man in diesem Beruf das<br />

Richtige tut.<br />

Das Gespräch führte Nicola von Spee<br />

Wohnten der Eröffnung des vierten Internationalen Anti-Krebs-Symposiums<br />

bei: <strong>Limburg</strong>s Erster <strong>St</strong>adtrat Dr. Heinrich Richard und der Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, Horst Schneider.<br />

Engagement für<br />

Es war der Abschluß, wenn nicht gar die Krönung eines<br />

dreijährigen Zyklus: Das vierte „International Symposium<br />

on Target Volume Definition in Radiation Oncology“,<br />

das nun bereits zum vierten Mal in <strong>Limburg</strong> stattfand.<br />

Denn erstmals weltweit konnten auf dem Kongreß die<br />

neuesten Erkenntnisse über das Lymphsystem dreidimensional<br />

und anhand der aktuellsten Daten wissenschaftlicher<br />

Forschung der Fachwelt vorgestellt werden –<br />

eine Weltpremiere in <strong>Limburg</strong>! Die Zusammenfassung<br />

dieses interdisziplinären wissenschaftlichen <strong>St</strong>atus Quo<br />

in der Krebsforschung stellte der Organisator des Kongresses,<br />

Prof. Dr. Dr. Ion-Christian Chiricuta, in Form eines<br />

Fachkompendiums vor, das auch als CD-Rom erhältlich<br />

ist. Unterstützung erfuhr der Chefarzt des Instituts<br />

für <strong>St</strong>rahlentherapie am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

hierbei durch Prof. Dr. Anders Brahme und Sharif Qatarneh<br />

vom Karolynska Institut <strong>St</strong>ockholm.

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