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Ein Update Für 3,6 Millionen - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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zuvorkommen...<br />

wa 90 Prozent prophylaktisch<br />

operiert, während in Europa<br />

nur etwa 50 Prozent der Experten<br />

zu einer solchen Operation<br />

raten und eher eine medikamentöse<br />

Prophylaxe empfehlen.<br />

Diagnostik<br />

Aber auch hier weisen <strong>St</strong>udien<br />

auf einen Vorteil der operativen<br />

Prophylaxe hin. Aus gefäßchirurgischer<br />

Sicht wird eine operative<br />

Therapie bei symptomatischen<br />

Carotisstenosen mit einem<br />

<strong>St</strong>enosegrad von mehr als<br />

70 Prozent und bei asymptomatischen<br />

<strong>St</strong>enosen von mehr<br />

als 90 Prozent empfohlen. Dabei<br />

muß aber klar sein, dass<br />

bereits vorhandene Lähmungen<br />

und Ausfallserscheinungen<br />

durch die Operation nicht rückgängig<br />

gemacht werden können,<br />

sondern nur dem Auftreten<br />

weiterer Symptome vorgebeugt<br />

werden kann.<br />

Die Verengung der Halsschlagader<br />

lässt sich mittlerweile ausgezeichnet<br />

mit dem Ultraschall<br />

(Sonographie) darstellen. Die<br />

Duplexsonographie misst den<br />

Verengungsgrad der Arterie,<br />

man kann die Form und in<br />

manchen Fällen auch die Art<br />

des Plaques (das ist die schollenartige<br />

Ablagerung im Gefäß)<br />

zeigen sowie die Geschwindigkeit<br />

des Blutes im<br />

Bereich der Verengung messen<br />

(je enger desto schneller) und<br />

daraus Schlüsse auf den Verengungsgrad<br />

ziehen. Die weitere<br />

Diagnostik besteht aus der Angiographie<br />

(DSA, Kontrastmitteldarstellung<br />

der Gefäße) oder<br />

einer Kernspinuntersuchung.<br />

Häufig ist auch noch ein CT<br />

des Schädels erforderlich.<br />

Außerdem muß eine neurologische<br />

Untersuchung erfolgen,<br />

um zu beweisen, dass die<br />

Symptome auch mit der Verengung<br />

der Halsschlagader im<br />

Zusammenhang stehen und<br />

nicht etwa eine andere Ursache<br />

haben.<br />

Operation<br />

Bei der Operation wird am<br />

Hals eine etwa zwölf bis 15<br />

cm lange Incision durchgeführt,<br />

die Halsschlagader wird<br />

freigelegt mit ihrer Aufteilung<br />

in die äußere und innere<br />

Schlagader. Von Interesse ist<br />

primär immer nur die Carotis<br />

interna (innere Schlagader).<br />

Man muß die Gefäße abklemmen,<br />

dann wird das Gefäß<br />

längs eröffnet. Normalerweise<br />

reicht die Durchblutung des<br />

Gehirns über die anderen hirnversorgenden<br />

Gefäße aus, so<br />

das das Abklemmen des zu<br />

operierenden Gefäßes keine<br />

Rolle spielt. Durch eine spezielle<br />

Messung der Hirndurchblutung<br />

während der Operation<br />

durch den Narkosearzt kann<br />

aber eine Funktionsminderung<br />

entdeckt werden. In diesen Fällen<br />

wird während der Klemm-<br />

Zahlreiche Nerven verlaufen mit dem Gefäß und müssen geschont werden<br />

(Abb. oben).<br />

Das Ausschälen der Kalkablagerungen aus dem Gefäß (Abb. unten).<br />

phase ein sogenannter Shunt<br />

(das ist ein vorübergehende<br />

künstlicher Bypass) eingelegt,<br />

der die weitere Blutversorgung<br />

des Gehirns aufrechterhält.<br />

Nun folgt das Ausschälen der<br />

Ablagerungen. Dabei muss<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

die gesäuberte Fläche glatt und<br />

ohne Rückstände ist. Das gesäuberte<br />

Gefäß wird nun wieder<br />

mit einem sogenannten<br />

Patch (Kunsstoff-Flicken) und<br />

sehr feinen Nähten verschlossen.<br />

Dabei muss aufgrund der<br />

feinen <strong>St</strong>rukturen eine Lupenbrille<br />

und ein spezielles Mikroinstrumentarium<br />

benutzt werden.<br />

Fortsetzung Seite 20<br />

15

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