Coverstory - Sonnenzeitung

THEma
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Naturkosmetik
ist in, aber
was ist dran?
Unterschiedliche Gütesiegel und Defi nitionsprobleme
sorgen für Verwirrung, wenn es um die Begriffe
Bio- oder Naturkosmetik geht. Wir wollen auf den
nächsten Seiten ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Ursula Wastl
Fixes Einkommen durch die
Naturkosmetik-Industrie:
Ein marokkanischer Bauer
bringt seine Ernte zum
Verkauf ins Tal.
In der der kargen Bergwelt des
marokkanischen Atlas fi ndet die Iris
ideale Bedingungen vor. Aus 20 Tonnen
getrockneter Biowurzel können rund
500 Kilo Öl für die verschiedensten
Naturkosmetikprodukte
gewonnen werden.
Beauty-Produkte, die ihre Wirksamkeit
durch natürliche Inhaltsstoffe und
Verfahren entfalten, sind beliebt wie
nie. Kaum jemand weiß allerdings,
was genau die Bezeichnung „Naturkosmetik“
bedeutet und welche
Anforderungen dahinter stehen
sollten. Leider gibt es bis heute keine
offi zielle europäische Defi nition des
gerne verwendeten Begriffs.
Die Verwendung des Namens „Naturkosmetik“,
die dazugehörigen Richtlinien
und auch die Kennzeichnungen
sind von Land zu Land verschieden.
Im „Österreichischen Lebensmittelko-
© Weleda 3x
dex“, fi ndet man eine Vorgabe, die
gewisse Standards festlegt. Kontrollpfl
ichtig sind diese jedoch nicht. Lilith
Schwertle, Naturkosmetik-Expertin
beim Kosmetik-Unternehmen Weleda
defi niert den Begriff folgendermaßen:
„Unter Naturkosmetik lassen
sich all diejenigen Pfl egeprodukte
zusammenfassen, die aus natürlichen
Rohstoffen (zum Beispiel pfl anzliche
Öle, Wachse, Wirkstoffe) hergestellt
werden und auf Inhaltsstoffe wie
Mineralöle, Silikone, synthetische
Duft-, Farb- und Konservierungsmittel
verzichten.“
Der Titel „Biokosmetik“ ist in Österreich
inzwischen weitaus strengeren
Regeln unterworfen. Wer „Bio“ auf
sein Produkt schreiben will, muss
seine Erzeugnisse jährlichen Kontrollen
unterziehen und so beweisen,
dass sein Kosmetikum auch wirklich
alle Richtlinien erfüllt. Diese fi ndet
man ebenfalls im österreichischen
Lebensmittelkodex.