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und dann in einem Arbeitsgang von<br />
unten in die Karosserie gehoben.<br />
Auch das brachte dem Käufer handfeste<br />
Vorteile, denn, heute kaum vorstellbar,<br />
der Olympia kostete mit<br />
2.500 Mark weniger als sein Vorgänger.<br />
Für den 1,3 Liter waren 450 Mark<br />
mehr zu bezahlen. Noch im Jahr der<br />
Markteinführung gelang <strong>Opel</strong> als<br />
erstem deutschem Hersteller der<br />
Sprung über die Marke von <strong>10</strong>0.000<br />
produzierten Autos.<br />
<strong>Opel</strong> hielt den Olympia aktuell: Schon<br />
1937 bekam er ein Vierganggetriebe,<br />
hydraulische Bremsen und 2 PS mehr<br />
Leistung, und mit dem Modelljahr<br />
1938 gab es die große Modellpflege<br />
mit Ergänzung des Programms: Neben<br />
der zweitürigen Limousine und der<br />
Cabriolimousine konnte für 2.950<br />
Mark nun auch ein Viertürer bestellt<br />
werden. Über dem neuen Hochleistungsmotor<br />
mit hängenden Ventilen<br />
und strammen 38 PS aus 1,5 Litern<br />
ruhte nun die moderne, einteilige<br />
„Alligatorhaube“, und auch das Kühlergesicht<br />
präsentierte sich modernisiert.<br />
Zwar endete die Fertigung kriegsbedingt<br />
nach zwei Jahren, aber sie<br />
wurde 1947 wieder aufgenommen,<br />
und ein ganz neu konstruierter Nachfolger<br />
erschien erst mit dem Olympia<br />
Rekord ´53. Der für Laufruhe und<br />
Zuverlässigkeit legendäre Motor blieb<br />
noch weitere zwei Jahrzehnte in<br />
Produktion, zuletzt wurde er im<br />
HISTORIE<br />
Glas-Haus – ein solches Modell mit Plexiglaspartien anstelle der Karosseriebleche<br />
sorgte für die Sensation der Berliner Automobilausstellung 1935<br />
Rekord A verbaut. Die Modellbezeichnung<br />
wandelte sich zwar stufenweise<br />
zum Rekord, tauchte aber in<br />
den Sechzigern wieder auf am heute<br />
seltenen Ascona-Vorläufer Olympia,<br />
der die kompakte Karosserie des<br />
Kadett mit den größeren Motoren des<br />
Rekord kombinierte und damit der<br />
Idee des Olympia ´38 nahe kam: ein<br />
kompaktes, handliches Auto mit<br />
sportlichem Einschlag und hohem<br />
Reisekomfort.<br />
In der <strong>Alt</strong>-<strong>Opel</strong> IG gehört der Olympia<br />
zu den „Gründungsmitgliedern“,<br />
und nicht wenige Kenner attestieren<br />
ihm sogar eine höhere Dauerhaftigkeit<br />
als seinen Nachfolgern. Die Karosserie<br />
birgt kaum Rostnester, die gedrosselten<br />
Motoren erreichen enorme<br />
Laufleistungen – und bei Berichten<br />
von Treffen der Typgruppen wird<br />
überhaupt nie etwas geschraubt,<br />
obwohl unter den Olympioniken die<br />
Glas-Haus – ein solches Modell mit<br />
Plexiglaspartien anstelle der Karosserie-bleche<br />
sorgte für die Sensation<br />
der Berliner Automobilausstellung<br />
1935<br />
Anreise auf eigener Achse bis heute<br />
Standard ist.<br />
Mit seinen 75 Jahren ist der Olympia<br />
immer noch rüstig. Wie es sich für<br />
einen alten Revolutionär gehört!<br />
Text. Stefan Heins *1662<br />
Fotos: Classic Archiv der Adam <strong>Opel</strong><br />
GmbH<br />
Mit dem Olympia in Olympia<br />
1875 begannen nach einem Jahrhundert<br />
voller fehlgeschlagener Anläufe<br />
die systematischen Ausgrabungen des<br />
antiken Olympia, des Austragungsortes<br />
der Olympischen Spiele der Antike.<br />
Geleitet wurden die Ausgrabungen<br />
vom Deutschen Ernst Curtius.<br />
1896 erfolgte die Wiederbelebung der<br />
Olympischen Spiele, erster Austragungsort<br />
wurde Athen. Zwei Jahrzehnte<br />
darauf hätte Berlin Austragungsort<br />
der Sommerspiele sein<br />
sollen, doch Europa befand sich im<br />
Ersten Weltkrieg. Auch um die Spiele<br />
1936 gab es vorab politische Diskussionen;<br />
international wurden sie mit<br />
Recht als Propaganda-Plattform der<br />
Nationalsozialisten gesehen. Leni<br />
Riefenstahl drehte während der Spiele<br />
einen Film, der athletische Körper<br />
verherrlichte, sofern sie denn weiß<br />
waren. Der vierfache Medaillengewinner<br />
Jesse Owens wurde nur gezeigt,<br />
wenn es sich nicht vermeiden ließ.<br />
Der ein Jahr zuvor präsentierte <strong>Opel</strong><br />
Olympia erhielt seinen Namen mit<br />
Blick auf die kommenden Spiele, der<br />
Hersteller befand allerdings als Teil<br />
Über sieben Brücken… wenn sie denn<br />
da gewesen wären. Der Olympia<br />
schafft aber auch die Flussüberquerung<br />
durch die Furt<br />
Clubmagazin Nr. 203 45