Im Rückspiegel - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Luther kommt<br />
<strong>Im</strong> Rahmen der von der EKD ausgerufenen Lutherdekade (2008-2017) haben wir bereits<br />
2008 und 2010 einiges geschrieben und uns vorgenommen, Sie nun jährlich bis zum<br />
500. Reformationsjubiläum 2017 mit einem Artikel über Luther zu informieren.<br />
Gegen diese Versöhnung protestieren<br />
sieben reformierte (und damit<br />
regelstrenge) Konvente unter Führung<br />
Erfurts. Sie fürchten eine<br />
Verwässerung der Reform und<br />
wollen den angestrebten Ausgleich<br />
scheitern lassen. So beschließt der<br />
Erfurter Observanten-Konvent,<br />
Luther und einem Ordensbruder<br />
nach Rom zu entsenden. Sie sollen<br />
erreichen, dass Erfurt eigenständig<br />
bleiben darf und sich nicht dem<br />
von Staupitz ausgehenden Einigungsprozess<br />
unterwerfen muss.<br />
Die Mission scheitert. Ein kleiner<br />
Teil des Erfurter Konvents, zu dem<br />
auch Luther gehört, entschließt<br />
sich nun zum Gehorsam gegenüber<br />
dem Ordensoberen und tritt<br />
für die Vereinigung ein, während<br />
sich der größere Teil der Erfurter<br />
Mönche dem Anliegen von Staupitz‘<br />
verweigert. Luther setzt nach<br />
dem Ende der Romreise seine<br />
Arbeit in Erfurt fort, bis ihn von<br />
Staupitz im Herbst 1511 in den<br />
Wittenberger Augustinerkonvent<br />
versetzt, und damit zugleich an die<br />
Universität. Dort übernimmt er<br />
den bisher von Staupitz betreuten<br />
Lehrstuhl der Theologie.<br />
Die Romreise über Nürnberg, Ulm,<br />
Memmingen, Chur, Chiavenna,<br />
Comer See und Mailand hatte Luther<br />
mit einem klaren Auftrag des<br />
Erfurter Konvents und mit hohen<br />
Erwartungen an das kirchliche<br />
Leben der Heiligen Stadt angetreten.<br />
Seinen Auftrag kann er nicht<br />
erledigen. Die Eingabe wird zurückgewiesen.<br />
Er nutzt aber die<br />
Zeit, um als Wallfahrer so viel<br />
Ablass wie möglich für sich und<br />
die Seinen zu gewinnen und unternimmt<br />
die legendäre Pilgerfahrt<br />
(tagsüber fastend) durch die sieben<br />
Hauptkirchen der Stadt an einem<br />
Tag (St. Paul vor den Toren der<br />
Stadt, St. Sebastian an der Via Appia,<br />
St. Johannes im Lateran, Kirche<br />
17<br />
Johannes von Staupitz, Ordens-Vorgesetzter,<br />
Beichtvater und väterlicher Freund Luthers.<br />
zum Heiligen Kreuz, St. Laurentius,<br />
St. Maria Maggiore und die<br />
Peterskirche, deren Bau gerade<br />
begonnen hatte). Ohne Rücksicht<br />
auf seine Hosen rutschte er im<br />
Lateranpalast auf Knien die Treppe<br />
aus dem Palast des Pilatus hinauf,<br />
auf jeder Stufe ein Vaterunser betend.<br />
So wollte er seinen Großvater<br />
aus dem Fegefeuer erlösen. Doch<br />
oben angekommen, zweifelte er<br />
bereits am Erfolg seiner Mühe.<br />
Nach dieser Generalbeichte, wie er<br />
sie in Erfurt schon zweimal abgelegt<br />
hat, fühlt er sich erleichtert.<br />
Die Brüder aber, an die er gerät,<br />
sind allerdings nicht sehr geduldig.<br />
Alles muss sehr schnell gehen,<br />
und als Luther sorgfältiger hinschaut,<br />
bemerkt er sehr schnell,<br />
dass es in Rom mit der Theologie<br />
nicht weit her ist. Das Abkassieren<br />
für Ablässe erfolgt dagegen sehr<br />
professionell.<br />
Dennoch hat das sittenlose und<br />
unfromme Treiben zunächst keinen<br />
erkennbaren Einfluss auf Luthers<br />
Glaubensfestigkeit und Theologie.<br />
Erst Jahre später wird das<br />
Erlebte kritisch reflektiert. Insofern<br />
überbetont der ausgezeichnete<br />
Film „Luther“ die Bedeutung der<br />
Romreise für die Reformation.<br />
Quellen: www.wikipedia,de,www.<br />
MartinSchlu.de, www.litzigerlay.<br />
de, www.ekd.de, KGS-Hage – Lutherreferat.pdf,<br />
Cornelia Dömer<br />
„Mit Martin Luther unterwegs“,<br />
SCM Hänssler sowie<br />
Empfehlenswert ist für Internetbenutzer<br />
die Adresse http://www.<br />
romaculta.it/luther_in_rom.html<br />
- Sie enthält eine historische<br />
Stadtführung 1510/1511.<br />
Martin Luther als Augustinermönch 1520 -<br />
von Lucas Cranach d. Ä.