Im Rückspiegel - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Jugendredaktion<br />
Wir besuchen die Diakonie<br />
(Lena Erdel/Silja Korsch)<br />
Am 30.03.2011 machten wir uns<br />
gemeinsam mit Frau Pfarrerin<br />
Britsch auf den Weg in die nach<br />
Weinheim. Das Diakonie-Gebäude<br />
machte auf uns einen seltsamen<br />
ersten Eindruck, da es sich ziemlich<br />
abgelegen in einem Hinterhof<br />
befindet. Doch als wir dann eingetreten<br />
waren, verschwand dieser<br />
seltsame Eindruck sofort; denn wir<br />
wurden sehr herzlich von den<br />
Diakonie-Mitarbeiterinnen begrüßt.<br />
Das erste Gespräch führten<br />
wir mit Frau Sieglinde Picht, die<br />
uns zum Thema Schuldenberatung<br />
informierte.<br />
Erste Frage: Was ist das häufigste<br />
Problem, mit dem Menschen zu<br />
ihnen kommen? Frau Picht erklärt<br />
uns, dass es viele verschiedene<br />
Ursachen gibt, die zur Verschuldung<br />
führen können. Dazu gehören<br />
negative Alltagsvorkommnisse,<br />
falsche Haushaltsplanung oder<br />
Zahlungsunfähigkeit. Sie betont<br />
jedoch, dass sie nicht nur Personen<br />
berät, die schon Schulden haben,<br />
sondern auch solche, die befürchten,<br />
in die Schuldenfalle hineinzugeraten.<br />
Auf die zweite Frage, ob<br />
die Betroffenen von ganz alleine<br />
zu ihr kommen, antwortet sie, dass<br />
oft Gerichtsvollzieher oder das<br />
Finanzamt die Ratsuchenden zu<br />
ihr schicken, oder sie bekommen<br />
von Bekannten und Freunden<br />
empfohlen, zur Diakonie zu gehen.<br />
Sie fügt hinzu, dass es auch Menschen<br />
gibt, die solche Schuldenberatungen<br />
im Fernsehen sehen<br />
und deswegen auf die Idee kommen,<br />
das auch einmal auszuprobieren.<br />
Jedoch stellten sich manche<br />
das ganze Verfahren viel zu einfach<br />
vor.<br />
Die dritte Frage ging um die Vorgehensweise,<br />
wie sie in ein solches<br />
Gespräch führt. Frau Picht sagt,<br />
dass sie sich im Laufe der Jahre<br />
eine bestimmte Vorgehensweise<br />
angeeignet hat und deswegen ganz<br />
gezielte Fragen stellt, die einem<br />
„roten Faden“ folgen. Zuerst lässt<br />
sie die Menschen von ihrer Situa-<br />
tion erzählen, stellt gezielte Fragen<br />
und gibt ihnen dann als „Hausaufgabe“<br />
verschiedene Schritte, die<br />
gegangen werden müssen. Vielen<br />
Leuten wird alleine durch ein solches<br />
Gespräch eine große Last abgenommen,<br />
und sie haben wieder<br />
einen kleinen Plan für die Zukunft.<br />
Einigen falle es zwar anfangs<br />
schwer, über ihr Problem zu reden,<br />
jedoch seien sie später um Einiges<br />
entlastet.<br />
Die letzte Frage die wir ihr stellen:<br />
Der Beruf, den Sie ausüben, geht<br />
doch bestimmt manchmal ziemlich<br />
ans Herz. Ist es nicht teilweise<br />
zu belastend, Menschen in einer<br />
solchen Lage zu beraten und wie<br />
lernt man damit umzugehen?<br />
Dazu erklärt sie uns, dass sie oft<br />
aufpassen muss, dass sie mit ihren<br />
Gedanken nicht zu sehr in einen<br />
Fall versinkt, da er oft wirklich<br />
mitreißend ist. Sie musste im Laufe<br />
der Zeit lernen, ihr Privatleben<br />
von ihrem Arbeitsleben so gut wie<br />
möglich zu trennen. - Als wir<br />
unser Gespräch beendet hatten,<br />
machten wir uns direkt auf den<br />
Weg zu Frau Anne Hansch von der<br />
Schwangerenberatung.<br />
Die Fragen, die wir ihr stellten,<br />
waren ähnlich, wie die an Frau<br />
Picht, jedoch waren die Antworten<br />
von Grund auf anders. Auf die<br />
Frage, ob die betroffenen Frauen,<br />
alleine den Weg zu ihr in die Diakonie<br />
finden, antwortet sie, dass<br />
die Ärzte immer zu einem solchen<br />
offenen Gespräch raten. Also versucht<br />
sie, ein leichtes Gespräch<br />
aufzubauen, um ihren Gesprächspartnerinnen<br />
das Gefühl von Sicherheit<br />
zu geben. Sie äußert jedoch,<br />
dass es für sie ziemlich<br />
überraschend sei, dass die Frauen<br />
eigentlich immer ohne Begleitung<br />
kommen. Männer seien eigentlich<br />
nie dabei. Junge Mädchen kämen<br />
meist ohne Eltern und manchmal<br />
mit Freunden.<br />
Für uns war sehr überraschend<br />
und andererseits auch schockierend,<br />
dass Frau Hansch in ihrer<br />
Arbeit in der Schwangerenbera-<br />
tung auch schon Mädchen im Alter<br />
von 12 Jahren beraten hat. Gründe<br />
für eine solch junge Schwangerschaft<br />
können eine fragliche Aufklärung<br />
und die daraus folgende<br />
Unwissenheit oder auch Medien<br />
sein. Die obere Grenze ihrer Beratungen<br />
lag bei ca. 53-jährigen<br />
Damen. Der Schwerpunkt liege<br />
jedoch bei 28-jährigen Frauen. Als<br />
Frau Hansch die 28-jährigen Frauen<br />
ansprach, wunderten wir uns,<br />
da wir dachten, es wäre durchaus<br />
normal, mit 28 Jahren ein Kind zu<br />
bekommen.<br />
Darauf antwortet sie uns, dass es<br />
verschiedene Gründe für ein Problem<br />
bei einer Schwangerschaft in<br />
diesem „normalen“ Alter geben<br />
kann, wie beispielweise schwierige<br />
Partnerschaften und einer darauf<br />
folgenden Angst vor möglicher<br />
Alleinerziehung oder auch einem<br />
schwierigen familiären Umfeld.<br />
Ein weiteres, großes Problem sei<br />
auch fehlendes Geld.<br />
Auf die Frage zu ihrer Vorgehensweise<br />
antwortet sie, dass auch sie<br />
einen ziemlich festen Ablauf ihres<br />
Gesprächs hat. Erst einmal kommt<br />
es zu einer normalen Begrüßung,<br />
dann fragt sie, wie die Frauen zu<br />
ihr gefunden haben, als nächstes<br />
fragt sie, wie lange die Frauen<br />
schon von ihrer Schwangerschaft<br />
wissen, und dann reden sie über<br />
die Bedeutung eines Kindes in<br />
deren Zukunft. Bei einem Gespräch<br />
mit jungen Mädchen müsse<br />
sie jedoch ein wenig anders vorgehen<br />
und zusätzlich andere<br />
Punkte ansprechen wie z.B. Schule,<br />
Absicherung und Unterstützung,<br />
sowohl seelisch als auch medizi-<br />
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