Im Rückspiegel - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Kirchenmusik<br />
„Die Welt ist die Welt Gottes - und nicht die Rennbahn des Menschen ...“<br />
(Anja Stepic)<br />
... Sie ist die Heimat unendlich<br />
vieler Lebewesen, und allein der<br />
Mensch hat es in der Hand, sie zu<br />
bewahren.“ Eindringlich mahnt<br />
der Theologe Jörg Zink zum Umdenken.<br />
Seit Jahrzehnten kämpft<br />
auch Ottfried Schmitt für die Bewahrung<br />
der „Schöpfung Gottes“<br />
und stellte das Frühjahrskonzert<br />
des Posaunenchores am 10.04., verbunden<br />
mit einer eindrucksvollen<br />
Multimediaschau, unter dieses<br />
Motto. Anja Stepic, Mitarbeiterin<br />
der Rhein-Neckar-Zeitung, schrieb<br />
hierzu:<br />
„‘Wie Gott die Welt erschaffen<br />
hat, wissen wir nicht, doch für<br />
seine Schöpfung sollten wir dankbar<br />
sein‘, sagte Schmitt. Begleitet<br />
von Christoph Kerber an der<br />
Pauke spielte der Posaunenchor<br />
zu Ehren der Schöpfung Bläsermusiken<br />
großer Meister wie<br />
Händel, Reinberger, Magini und<br />
Mouret. Und auch das Publikum<br />
war zum Mitsingen von Liedern<br />
über die Schöpfung eingeladen.<br />
Eindrucksvoll waren Lichtbilder<br />
mit Aufnahmen unberührter Natur<br />
im Kontrast zu nachdenklich<br />
stimmenden Motiven. Da waren<br />
die bizarren Formen der Blütenkelche<br />
und Schmetterlingsflügel.<br />
Auf dem Waldboden traf man<br />
schwarz-gelbe Feuersalamander,<br />
Markus Schmitt liest Jörg Zink - an der Pauke Christoph Kerber<br />
Hirschkäfer und Spinnen. Außer<br />
dem Menschen bewohnt eine unglaubliche<br />
Vielfalt an Leben den<br />
blauen Planeten. Doch was hat der<br />
Mensch aus dem ihm anvertrauten<br />
Garten Eden gemacht? Da liegt<br />
ein Obdachloser auf der Bank mit<br />
nichts als einer Plastiktüte. Neben<br />
ihm verschwenderischer Reichtum<br />
und Völlerei. Blankes Überleben<br />
neben rauschenden Festen. Die<br />
Güter dieser Welt sind ungleich<br />
verteilt. Die einen haben alles, die<br />
anderen haben nichts. Eine Alte lächelt<br />
noch mit ihrem letzten Zahn,<br />
neben ihr liegt im Krankenhaus<br />
ein Kind. Müllkonserven da, wo<br />
einst Blumen wuchsen. Hühner,<br />
erbarmungslos zusammengepfercht<br />
in Legebatterien. <strong>Im</strong>mer<br />
mehr will der Mensch - aus dem<br />
ihm Gegebenen das Letzte herauspressen,<br />
er entzieht der Natur die<br />
letzten Ressourcen und vergnügt<br />
sich dabei auf Jahrmärkten - das<br />
Leben eine einzige Gaukelei. Es<br />
ist „Fünf vor Zwölf“ zeigt das Bild<br />
am Turm der Zwiebelturmkirche.<br />
Doch da ist auch Hoffnung. Sie<br />
liegt im unschuldigen Staunen der<br />
Kinderaugen, die ihren Blick in den<br />
Sternenhimmel richten.“<br />
Danke, lieber Ottfried Schmitt,<br />
liebe Posaunenbläser, lieber Herr<br />
Kerber, für diese Stunde der<br />
Einkehr - dreißig Tage nach der<br />
schrecklichen Katastrophe in<br />
Japan.<br />
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