vorsprung mit eGovern - eGovernment Computing
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30 Trends und Perspektiven <strong>eGovern</strong>ment Kompendium 2005<br />
Schule und Technikinnovation:<br />
Standortbestimmung<br />
und Ausblick 2005<br />
Nach den pädagogischen Grundsatzdebatten der letzten<br />
Jahre über die Sinnhaftigkeit der Nutzung von Computertechnik<br />
in Schule, verlagert sich heute das öffentliche<br />
Interesse ein Stück weit hin zur offenen Ganztagsschule.<br />
Sind die Visionen des computerunterstützten Lernens, der<br />
propagierten Lernnetzwerke und des vernetzten Lernens<br />
schon Wirklichkeit geworden? Wo stehen wir heute bei der<br />
Frage „Schule und Technikinnovation“? Zeit für ein Resümee<br />
der Entwicklungen seit 1999 und einen Ausblick auf die zu<br />
erwartenden technischen Entwicklungen im Jahr 2005.<br />
Seit Mitte der 90-er Jahre wurde<br />
immer klarer, dass ein weiterhin<br />
unstrukturiertes Ausstatten der<br />
Schulen <strong>mit</strong> Medien-, Computersystemen<br />
und Netzwerken so nicht auf Dauer<br />
weiter finanzierbar sein würde.<br />
Mehr und mehr wurde Technikausstattung<br />
an Schulen unter der Prämisse<br />
der so genannten Total Cost of Ownership<br />
(TCO) gesehen. Mit der Studie<br />
„Multimediafähige Lernnetzwerke in<br />
den Schulen des Landes NRW“ gab es<br />
hierzu über die Landesgrenzen hinaus<br />
erstmals eine Gesamtsicht der TCO-<br />
Philosophie und Beispiele praxisgerechter<br />
Gesamtkostenrechnung im Bereich<br />
der Schulausstattung (Stand<br />
2001). Ein eher überraschendes Ergebnis<br />
der Studie war, dass die Gesamtkosten<br />
von IT-Systemen verschiedener Betriebssysteme<br />
nach Hochrechnungen<br />
nur wenig variierten (maximal 13 Prozent).<br />
Niedrige Anschaffungskosten,<br />
wurden beispielsweise durch hohe<br />
Wartungskosten ausgeglichen. Die andauernden<br />
Diskussionen um das bessere<br />
System relativierten sich auf diese<br />
Weise. Ebenso wichtig waren jedoch sicherlich<br />
die wertvollen Erkenntnisse<br />
über die Anforderungen der Schule an<br />
Technik- und Softwarelösungen. In der<br />
fachlichen wie gesellschaftlichen Dis-<br />
kussion ergaben sich hieraus technische<br />
und pädagogische Forderungen.<br />
Technik und Schule<br />
Technik ist in Schulen erhöhten mechanischen<br />
Beanspruchungen ausgesetzt.<br />
Sie muss für ständig wechselnde<br />
Benutzergruppen mediales Werkzeug<br />
sein. Lehrerkollegien wünschen sich<br />
Technik, „die einfach da ist“. Sie soll wie<br />
Tafel, Kreide und Schwamm intuitiv<br />
und situationsbezogen genutzt werden<br />
können. Schulträger wünschen sich<br />
manipulationsresistente IT- und Medientechnik.<br />
Die Einbindungsmöglichkeit<br />
von automatisierten und zentralisierten<br />
Wartungstools oder Konzepten<br />
zur Reduktion von Bau- und Umbaukosten<br />
im Bereich IT sind weitere „Herzenswünsche“<br />
der Planer und Entscheider.<br />
Die Wunschliste der Beteiligten<br />
ist lang und beinhaltet auffallend<br />
viele Produktmerkmale, die <strong>mit</strong> heute<br />
verfügbaren Komponenten nicht alle<br />
auf einmal erfüllt werden können.<br />
In den vergangenen Jahren hat es<br />
sehr verschiedene Ansatzpunkte gegeben,<br />
verfügbare Medien- und Computertechnik<br />
schultauglich zu machen. Zu<br />
nennen sind hier die Umbauten an<br />
Standard-PCs zur Verbesserung der<br />
Manipulationssicherheit, die verstärkte<br />
Nutzung von Notebooks im Unterricht<br />
<strong>mit</strong> mobilen Klassensätzen, die Experimente<br />
und Pilotprojekte unter verschiedenen<br />
Betriebssystemen: MS-<br />
Windows, Apple, Sun und Novell – und<br />
besonders auch die Versuche im Bereich<br />
Server-Thin-Client-Technik sowie<br />
ASP-Lösungen.<br />
Daneben wurden auch die Weiterbildungsangebote<br />
im Bereich Medienintegration<br />
für Lehrerkollegien in verschiedensten<br />
Initiativen lokal, regional<br />
und auch bundesweit sehr erweitert.<br />
Darüber hinaus werden heute softwaregestützte<br />
Lernumgebung und<br />
Plattformen für zukünftiges vernetztes<br />
Lernen entwickelt. Auch Industrieunternehmen<br />
zeigen hier Engagement.<br />
Pisaschock<br />
Mit der Pisastudie zeigte sich, dass das<br />
deutsche Bildungssystem eine stillschweigend<br />
angenommene europäische<br />
Marktführerschaft schon lange<br />
verloren hatte. Die skandinavischen<br />
Länder bewiesen auch bei der Integration<br />
von neuen Medien <strong>mit</strong> bewundernswerter<br />
Frische, dass man auch<br />
<strong>mit</strong> Standardtechnik inhaltlich viel erreichen<br />
kann. Allerdings hatten und haben<br />
diese, was die Komplexität der<br />
Schullandschaft angeht und vor allem<br />
in Bezug auf die Schülerzahlen, völlig<br />
andere technische Aufgaben zu lösen,<br />
die nicht in die deutsche Bildungslandschaft<br />
eins zu eins übertragbar sind.<br />
Schule und Schulträger /<br />
Kommune als Verbraucher<br />
Was wurde und was wird heute im Bereich<br />
technische Infrastruktur / IT an<br />
Schulen eingekauft? Die hoffnungsvoll<br />
angegangenen Pilotprojekte der Server-<br />
Thin-Client-Technik auf der Basis Sun-