vorsprung mit eGovern - eGovernment Computing
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Best Practice <strong>eGovern</strong>ment Kompendium 2005<br />
Innovative Technologien und<br />
Lösungen für integrierte<br />
Versorgungsnetze<br />
Im Gesundheitswesen stehen tief greifende Reformen an.<br />
Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
kann diese Veränderungen sinnvoll<br />
unterstützen. Ziel ist es, eine Basis für die integrierte<br />
Versorgung und ganzheitliche Betreuung der<br />
Patienten zu schaffen. Im Kern geht es dabei um<br />
einen verbesserten Informationsaustausch zwischen<br />
den Akteuren im Gesundheitswesen sowie um eine<br />
systematische und dem Therapieziel nützliche,<br />
optimierte Abstimmung im Behandlungsgeschehen.<br />
Voraussetzung dafür ist eine innovative<br />
technologische Plattform,<br />
die alle Beteiligten im Gesundheitswesen<br />
<strong>mit</strong>einander vernetzt. Eine<br />
der großen Herausforderungen besteht<br />
dabei darin, durch diese Zusammenarbeit<br />
mehr und bessere Leistungen für<br />
den Kunden „Patient“ zu erbringen, dabei<br />
aber gleichzeitig auch die Kosten<br />
für die Leistungserbringung deutlich zu<br />
reduzieren.<br />
Ein Beispiel für die Reform des Gesundheitswesens<br />
durch Informationsund<br />
Kommunikationstechnologien ist<br />
die geplante Einführung der elektronischen<br />
Gesundheitskarte. Die Karte, die<br />
<strong>mit</strong> einem Mikrochip ausgestattet sein<br />
wird, soll 2006 die bisherigen Krankenkassenkarten<br />
ablösen. Mit der Karte erhält<br />
ein Arzt dann Zugriff auf verschiedene<br />
Patientendaten, von Informationen<br />
zur Medikamenteneinnahme bis<br />
hin zu Röntgenbildern. Dies soll auf der<br />
einen Seite helfen, Doppeluntersuchungen<br />
zu vermeiden, und andererseits<br />
ermöglichen, Vorerkrankungen<br />
einfacher in die Diagnose <strong>mit</strong> einzubeziehen.<br />
Darüber hinaus wird redundanter<br />
Verwaltungsaufwand in Krankenhäusern,<br />
Praxen, Krankenversicherungen<br />
und Apotheken reduziert.<br />
Der Zugriff auf die Daten erfolgt nur<br />
<strong>mit</strong> Zustimmung der Patienten. Auf-<br />
grund des ehrgeizigen Ziels, die Gesundheitskarte<br />
bis zum 1. Januar 2006<br />
flächendeckend einzuführen, drängt<br />
beim Projekt Gesundheitskarte die Zeit.<br />
Bei der Umsetzung sind daher vor allem<br />
standardisierte und bewährte Lösungen<br />
gefragt, die sich auch kurzfristig<br />
realisieren lassen.<br />
Während die Vorbereitungen für die<br />
elektronische Gesundheitskarte noch<br />
laufen, werden in vielen Bereichen des<br />
Gesundheitswesens bereits erfolgreich<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
eingesetzt. Zusammen<br />
<strong>mit</strong> seinen Partnern bietet Microsoft<br />
verschiedene Lösungen für das Gesundheitswesen<br />
an, die auf der .NET-<br />
Technologie als innovativer technologischer<br />
Plattform basieren. Als Integrationsplattform<br />
macht die .NET-Technologie<br />
aus statischen Daten und Anwendungen<br />
interaktive Dienstleistungen<br />
und unterstützt so verschiedene Organisationen<br />
im Gesundheitswesen dabei,<br />
die Grenzen ihrer heterogenen IT-<br />
Infrastruktur zu überwinden.<br />
Strukturierte Behandlungsprogramme<br />
bei der<br />
AOK Rheinland-Pfalz<br />
Einen Teil der Gesundheitsreform bildet<br />
die Einführung speziell zugeschnit-<br />
tener Behandlungsprogramme für<br />
chronisch Kranke (integrierte Versorgung).<br />
Sie sollen den Behandlungsablauf<br />
und die Qualität der medizinischen<br />
Versorgung verbessern. Krankenkassen<br />
erhalten die Möglichkeit, ihren Versicherten<br />
eine abgestimmte Behandlung<br />
anzubieten, bei der verschiedene Partner<br />
koordiniert zusammenarbeiten.<br />
Die Patienten können sich bei ihren<br />
Krankenkassen für die Teilnahme an<br />
den strukturierten Behandlungsprogrammen<br />
anmelden. Die Kassen wiederum<br />
schließen dazu Verträge <strong>mit</strong> Ärzten<br />
und Krankenhäusern ab. Dies steigert<br />
langfristig die Effizienz, bedeutet<br />
zunächst jedoch einen höheren Verwaltungsaufwand<br />
für die Registrierung der<br />
Patienten.<br />
Im Zuge der Einführung der strukturierten<br />
Behandlungsprogramme stellte<br />
die AOK Rheinland-Pfalz fest, dass eine<br />
Software fehlt, <strong>mit</strong> der die Mitarbeiter<br />
auf die Vertragsdaten zugreifen konnten.<br />
Die AOK suchte nach einer Softwarelösung,<br />
die als Benutzeroberfläche<br />
für den neuen Prozess dienen konnte.<br />
Gleichzeitig wollte man die Lösung in<br />
das 20 Jahre alte, COBOL-basierende<br />
System (Common Business Oriented<br />
Language) integrieren, das bis zu sei-