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Abschluss der Betriebserweiterung ARA Bendern

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Ausbau <strong>ARA</strong> Teil 3<br />

Schlammbehandlung<br />

Faulanlage / Biogasverwertung<br />

Die Grundpfeiler Faulraum 1, Faulraum 2 und Stapelraum 3 <strong>der</strong> bestehenden,<br />

konventionellen Schlammbehandlung haben sich in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit bewährt und werden konzeptionell weiterbetrieben.<br />

Der vorentwässerte Frischschlamm mit einer Temperatur von 14 –<br />

16° C wird mit warmem Schlamm aus dem Faulraum geimpft, aufgeheizt<br />

und in den Faulraum eingebracht. Die Schlammfaulung erfolgt<br />

bei 37 – 38° C während ca. 20 Tagen. Durch mikrobielle Vorgänge<br />

wird unter Sauerstoffabschluss ein grosser Teil <strong>der</strong> organischen<br />

Substanz abgebaut. Dabei entsteht Faulgas mit einem Methangehalt<br />

von ca. 60%. Dieses Gas wird im Gasspeicher zwischengelagert<br />

und <strong>der</strong> Verwertung zugeführt.<br />

Das Konzept <strong>der</strong> Gasverwertung aus dem Jahre 1976 entspricht<br />

auch heute noch dem Stand <strong>der</strong> Technik und wurde für den Ausbau<br />

ebenfalls übernommen. Die Anlagen, welche 1991 (Gasmotor 3) beziehungsweise<br />

1997 (Gasmotor 1 + 2) erneuert wurden, weisen mit<br />

<strong>der</strong> Verstromung von Biogas und <strong>der</strong> Abwärmeverwertung eine hohe<br />

Flexibilität auf. Es sind zwei BHKWs mit je 150 kW, sowie ein BHKW<br />

mit 180 kW Generatorleistung installiert. Die vorbeschriebenen Anlagen<br />

mussten zum Teil angepasst und saniert werden.<br />

Nach dem neuen Betriebsregime wird nur noch soviel Biogas verstromt,<br />

wie die dabei entstehende Abwärme für die Gebäude- und<br />

Faulschlammheizung genutzt werden kann. Das vorwiegend im<br />

Sommerhalbjahr überschüssig anfallende Gas wird in <strong>der</strong> Heizung<br />

für die Schlammtrocknung direkt verbrannt. Hatte die Eigenstrom-<br />

Produktion mit einem Anteil von 50 – 60% am Gesamtstromverbrauch<br />

<strong>der</strong> <strong>ARA</strong> bis zum Ausbau noch eine grosse Bedeutung, werden<br />

die Prioritäten künftig nach dem Wärmebedarf gesetzt.<br />

Die gesamte Kläranlage konnte bis zum Ausbau wärmeautark betrieben<br />

werden. Alle Gebäude <strong>der</strong> <strong>ARA</strong>, wie auch die Faulschlammerwärmung<br />

auf 38°C mit einem grossen, ganzjährigen Wärmebedarf,<br />

konnten bisher mit Abwärme aus den BHKWs beheizt werden.<br />

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1) Seihtische zur Vorentwässerung von<br />

Frischschlamm<br />

2) Dekanteranlage: Nachentwässerung<br />

von Faulschlamm<br />

3) Dünnschichtverdampfer: 1. Stufe <strong>der</strong><br />

Klärschlammtrocknung<br />

4) Trocknungsanlage<br />

5) Siloanlagen zur Zwischenlagerung von<br />

Trockenschlamm-Granulat<br />

3<br />

Dieser Bedarfsbereich kann auch in Zukunft vollumfänglich durch<br />

die BHKWs abgedeckt werden.<br />

Die Inbetriebnahme <strong>der</strong> Schlammtrocknung mit einem grossen Wärmebedarf,<br />

wird vorwiegend im Winterhalbjahr eine gewisse Fehlmenge<br />

an Energie zur Folge haben, welche mit Erdgas abgedeckt<br />

werden muss.<br />

Entwässerung:<br />

Im Dekanter, <strong>der</strong> nach dem Prinzip einer Zentrifuge arbeitet, wird <strong>der</strong><br />

Klärschlamm unter Beimischung von Flockungshilfsmitteln von 4 ÷<br />

6% auf 28 ÷ 35% Trockensubstanzgehalt (TS) eingedickt. Das Volumen<br />

wird dadurch um das 5 ÷ 8-fache reduziert.<br />

Die Anlage wird 2-strassig geführt, damit Revisionen und Störfälle<br />

ohne Betriebsunterbrüche überbrückt werden können.<br />

Das Produkt aus <strong>der</strong> Entwässerung könnte grundsätzlich in <strong>der</strong> Kehrichtverbrennung<br />

entsorgt werden. Aus ökologischen Gründen wird<br />

dieser Entsorgungsweg jedoch nur in Störfällen vorgesehen.<br />

Trocknung:<br />

In <strong>der</strong> Klärschlammtrocknungsanlage wird <strong>der</strong> Trockensubstanzgehalt<br />

des entwässerten Schlammes von ca. 30% TS auf > 90% TS<br />

gebracht. Daraus resultiert nochmals eine ca. 3-fache Volumenreduktion.<br />

In dem zweistufigen Verfahren wird <strong>der</strong> Schlamm in einem Dünnschichtverdampfer<br />

zuerst auf ca. 45 – 50% TS vorgetrocknet und<br />

anschliessend mit einem Bandtrockner auf den gewünschten<br />

Trockensubstanzgehalt gebracht.<br />

Das Endprodukt fällt als Granulat an, wird in zwei Silos mit je<br />

50 m 3 Inhalt zwischengelagert und gelangt von da mittels Silotransporter<br />

direkt zur Zementfabrik.<br />

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