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Die Arzt-Patient-Beziehung in der modernen Medizin

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Hans-Christian Deter, <strong>Die</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Mediz<strong>in</strong><br />

12 Vorwort<br />

E<strong>in</strong>e Konzentration auf die <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> ersche<strong>in</strong>t bei<br />

dieser Problembeschreibung relativ unwichtig o<strong>der</strong> gar vernachlässigbar,<br />

da sche<strong>in</strong>bar so viele an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Technik,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharmakologie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ökonomie e<strong>in</strong>e größere Bedeutung zu<br />

haben sche<strong>in</strong>en. Insofern ist es schon e<strong>in</strong> ambitionierter Schritt,<br />

zurückzugehen an die Anfänge <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen ärztlichen Heilkunst<br />

und sich vor allem <strong>der</strong> Zwei-Personen-<strong>Beziehung</strong> zu widmen. <strong>Die</strong>se<br />

schienen viele – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> letzter Zeit – aus den Augen zu<br />

verlieren. Dabei gab es seit vielen Jahren e<strong>in</strong>e Bewegung, die sich<br />

nach dem <strong>Arzt</strong> und Psychotherapeuten Michael Bal<strong>in</strong>t benannte und<br />

konsequent die <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> fokussierte. In zahlreichen<br />

Fortbildungsveranstaltungen – meistens <strong>in</strong> den so genannten Bal<strong>in</strong>tgruppen<br />

– wurde sie <strong>in</strong> den letzten 60 Jahren von Ärzten zum Thema<br />

gemacht. <strong>Die</strong> Frage aber heute ist, gab es seither Fortschritte <strong>in</strong><br />

diesem Bereich, die möglicherweise den Ärzten, Psychologen und<br />

an<strong>der</strong>en im mediz<strong>in</strong>ischen Feld Tätigen verborgen geblieben s<strong>in</strong>d?<br />

Hier macht das vorliegende Buch den Versuch, die neuesten Entwicklungen<br />

im kaum noch überschaubaren Feld nachzuzeichnen.<br />

Der 2. Teil des Buches widmet sich den Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<br />

<strong>Beziehung</strong>, wie sie sich heute darstellen. <strong>Die</strong> diagnostischen Voraussetzungen<br />

stellen Björn Meyer und Bernd Löwe vor. Der Zweitautor<br />

hat mehrere Jahre <strong>in</strong> den USA psychodiagnostische Aspekte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> analysiert, den Physical Health Questionnaire<br />

(PHQ) übersetzt und <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>geführt. Joachim Bauer und<br />

Mitarbeiter haben sich ausführlich mit hirnphysiologischen Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Empathie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> beschäftigt. Carl<br />

Scheidt beschreibt grundsätzliche Möglichkeiten, <strong>in</strong>nere Zustände<br />

e<strong>in</strong>es Menschen zu verbalisieren, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Gefühle nach Trauer und<br />

Verlust sprachlich auszudrücken und <strong>in</strong> die <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong><br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Frank Zimmermann-Viehoff referiert die Grundlagen<br />

des Placebo-Phänomens und se<strong>in</strong>e Bedeutung für die ärztliche Heilkunst<br />

und Claudia Witt berichtet über e<strong>in</strong> Statuskolloquium von<br />

Ärzten, Psychologen, Heilpraktikern sowie komplementären und<br />

traditionellen Mediz<strong>in</strong>ern, die mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu klären versuchten, was<br />

den »guten <strong>Arzt</strong>« ausmacht.<br />

Im 3. Teil des Buches werden die historischen und philosophischen<br />

Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> dargestellt, wobei<br />

ausgewiesene Vertreter des Fachs wie Roland Schiffter, Klaus Gahl,<br />

Barbara Wolf-Braun und <strong>Die</strong>ter Janz zu Wort kommen.<br />

© 2010, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Gött<strong>in</strong>gen<br />

ISBN Pr<strong>in</strong>t: 978-3-525-40168-2

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