Die Arzt-Patient-Beziehung in der modernen Medizin
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Hans-Christian Deter, <strong>Die</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Mediz<strong>in</strong><br />
20 Grundlegende Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-<strong>Beziehung</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Patient</strong>engesundheit begünstigen o<strong>der</strong> beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n kann. Weiterh<strong>in</strong><br />
bee<strong>in</strong>flussen auch die körperlichen Symptome, die psychische Verfassung<br />
und das soziale Umfeld des <strong>Patient</strong>en die Möglichkeiten und<br />
Grenzen <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-Kommunikation und müssen kont<strong>in</strong>uierlich<br />
und umfassend erfasst und berücksichtigt werden.<br />
Im vorliegenden Beitrag beschreiben wir diese beiden Aspekte als<br />
zwei grundlegende Dimensionen <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-Kommunikation:<br />
e<strong>in</strong>erseits die <strong>in</strong>dividuellen Kommunikationsfähigkeiten des <strong>Arzt</strong>es,<br />
welche wir vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
verschiedener Phasen des <strong>Arzt</strong>gesprächs und verschiedener kommunikativer<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>Patient</strong>en besprechen; und an<strong>der</strong>erseits den<br />
<strong>Patient</strong>en selbst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em biopsychosozialen Kontext: Körperliche<br />
und psychische Erkrankungen, aber auch Stress und soziale Faktoren<br />
können die Kommunikation erschweren o<strong>der</strong> sogar effektive Kommunikation<br />
verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. E<strong>in</strong> Verständnis dieser Faktoren sowie das<br />
Wissen darüber, wie diese Barrieren kommunikativ bewältigt werden<br />
können, stellen für uns wesentliche Inhalte dieser zweiten Dimension<br />
dar. <strong>Die</strong> beiden Dimensionen stehen <strong>in</strong> Wechselbeziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>;<br />
<strong>der</strong> <strong>Arzt</strong> wirkt durch se<strong>in</strong>e kommunikativen Fähigkeiten und Verhaltensweisen<br />
auf das biopsychosoziale Geflecht des <strong>Patient</strong>en e<strong>in</strong>; an<strong>der</strong>erseits<br />
wirkt auch <strong>der</strong> <strong>Patient</strong> auf den Prozess <strong>der</strong> Kommunikation und<br />
somit die kommunikativen Fähigkeiten und Möglichkeiten des <strong>Arzt</strong>es<br />
e<strong>in</strong> – bei manchen <strong>Patient</strong>en fällt die Kommunikation leicht, bei<br />
an<strong>der</strong>en h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d Höchstmaße an Sachkenntnis, Erfahrung und<br />
kommunikativer Expertise gefor<strong>der</strong>t. Abbildung 1 stellt diese Perspektive<br />
graphisch dar und verweist auf die Vielschichtigkeit dieser<br />
nur sche<strong>in</strong>bar simplen Zweidimensionalität. E<strong>in</strong>e differenziertere<br />
Ausarbeitung dieser Aspekte ist Ziel unseres Beitrags.<br />
Abbildung 1: Zwei Dimensionen <strong>der</strong> <strong>Arzt</strong>-<strong>Patient</strong>-Kommunikation<br />
© 2010, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Gött<strong>in</strong>gen<br />
ISBN Pr<strong>in</strong>t: 978-3-525-40168-2