Universität & GesellschaftNeu ernanntSenatsbeschlüsse onlineInformationen zu vergangenen und aktuellenSenatsbeschlüssen unter: www.uni-potsdam.de/senat/beschluesse.htmlOder über Kerstin Rehfeld, Geschäftsstelle desSenates, Tel.: 0331/977-1771E-Mail: kerstin.rehfeld@uni-potsdam.de24Britta Freitag-Hild istzur W2-Professorin fürDidaktik der Anglistikund Amerikanistikmit dem Schwerpunktinterkulturelles Lernenim Institut für Anglistikund Amerikanistik derPhilosophischen Fakultäternannt worden.Britta Freitag-Hild studierte Englisch, Deutschund Musik an der Justus-Liebig-Universität inGießen. Ein Auslandsaufenthalt führte sie alsFremdsprachenassistentin nach Manchester.Nach dem Ersten Staatsexamen für das Lehramtan Gymnasien arbeitete sie von 2004 bis2008 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin inder Didaktik der englischen Sprache und Literaturan der Universität Gießen. Als Doktorandinim Internationalen Promotionsprogramm(IPP) des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften(GGK) promovierte die Forscherin2009 mit einer Arbeit zum Einsatz vonBlack and Asian British Literature and Film imEnglischunterricht zur Förderung inter- undtranskulturellen Lernens. Im Anschluss an dasReferendariat war Britta Freitag-Hild von 2011bis 2014 als Studienrätin an einem Gymnasiumtätig. Im Sommersemester 2013 übernahmsie eine Vertretungsprofessur in der FachdidaktikEnglisch an der Universität Gießen.Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in derfremdsprachlichen Literatur- und Kulturdidaktik,in den Bereichen der Black and Asian BritishLiterature and Films, inter- und transkulturellenLernens, der Aufgaben- und Kompetenzorientierungsowie in der empirischen Unterrichtsforschung.Derzeit beschäftigt sie sich zudem mitenglischsprachiger Kinder- und Jugendliteratursowie mit der Entwicklung und Erforschung vonAufgabenformaten zum generischen Lernen fürdie Förderung kommunikativer Kompetenzenvon Fremdsprachenlernenden.Foto: privatLuis Guanter ist zumW3-Professor für Fernerkundungin denGeowissenschaften imInstitut für Erd- undUmweltwissenschaftender Mathematisch-NaturwissenschaftlichenFakultät ernanntworden.Bei der Ernennung handelt es sich um einegemeinsame Berufung mit dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungs-Zentrum (GFZ). Luis Guanter promovierte2007 im Bereich Umweltphysik an der Universitätin Valencia, Spanien. Anschließendforschte er zunächst am GFZ in der Sektion„Fernerkundung“ und wechselte dann an dasInstitut für Weltraumwissenschaften der FreienUniversität Berlin. Luis Guanter verbrachteein Jahr an der Universität Oxford (England),als EC Marie-Curie-Stipendiat. Seit 2012 leitetder Wissenschaftler eine DFG Emmy Noether-Nachwuchsforschergruppe an der FU Berlin.Außerdem hat er zum 1. Oktober 2014 auchdie Leitung der Sektion „Fernerkundung“ imGFZ übernommen.Sein wissenschaftliches Interesse gilt demhyperspektralen fernerkundlichen Monitoringvon Land- und Atmosphärenprozessen mitden Schwerpunkten terrestrischer Kohlenstoffkreislaufsowie der Entwicklung von multi- undhyperspektralen Fernerkundungssensoren imRahmen zukünftiger Erdbeobachtungsmissionen(u.a. EnMAP, Sentinel-2 und FLEX). Erist Mitglied in wissenschaftlichen Beratungsgremienfür verschiedene Satellitenmissionen.Foto: privatAlexander Windofferist zum W2-Professorfür Öffentliches Recht,insbesondere BesonderesVerwaltungsrechtund Verwaltungswissenschafternanntworden.Alexander Windoffer studierte von 1992 bis1997 Rechtswissenschaft in Tübingen. NachReferendariat und zweitem Staatsexamenwandte er sich zunächst der Verwaltungspraxiszu und leitete von 1999 bis 2001 das Rechtsamtim Landratsamt Villingen-Schwenningen.Anschließend übernahm er eine Stelle alswissenschaftlicher Referent am DeutschenForschungsinstitut für öffentliche VerwaltungSpeyer und bearbeitete diverse, zum Teil interdisziplinäreForschungsprojekte zu den ThemenkreisenVerwaltungsmodernisierung, Verfahrensvereinfachungund -beschleunigung,Public Private Partnership sowie nachhaltigeEntwicklung. Alexander Windoffer promovierte2005 zu einem verwaltungsprozessrechtlichenThema. Seine 2011 veröffentlichteHabilitationsschrift trägt den Titel „Verfahrender Folgenabschätzung als Instrument zurrechtlichen Sicherung von Nachhaltigkeit“.Zu seinen gegenwärtigen Forschungsinteressenzählen unter anderem Verwaltungsreformen,Öffentliche Verwaltung im politischenMehrebenensystem, wirtschaftliche Betätigungdes Staates, Privatisierung und Rekommunalisierungsowie die Bewältigung drängenderZukunftsprobleme (Energiewende, DemografischerWandel, Flächenverbrauch etc.) durchStaat und Verwaltung.Neue ForschergruppeWissenschaftler der Freien Universität Berlin (FU),der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und derUniversität Potsdam bilden den Kern einer neuenKolleg-Forschergruppe „Zur Rolle des Völkerrechtsim globalen Wandel“. Das Projekt wird als eine vonfünf neu bewilligten Forschergruppen von der DFGzunächst bis 2019 finanziert.Die Idee der wertorientierten Verrechtlichung internationalerBeziehungen bis hin zu einer „Weltbürgergesellschaft“besitzt große Anziehungskraft.Sie zielt ab auf einen weltweiten Frieden und dieVerwirklichung globaler Gerechtigkeitsvorstellungen.Die Entwicklung könnte derzeit jedoch durchReformalisierungs- oder gar Entrechtlichungsprozessein eine gegensätzliche Richtung gehen. Dieneue Kolleg-Forschergruppe geht der Frage nach,welche Rolle das Völkerrecht unter den gegenwärtigenBedingungen der Globalisierung spielt. Ininterdisziplinärer Zusammenarbeit von RechtsundPolitikwissenschaft sollen grundlegende Veränderungendes Völkerrechts erforscht werden,jenseits einzelner Krisensymptome und monokausalerErklärungsmodelle.Die Kolleg-Forschergruppe besteht aus den dreiantragstellenden Völkerrechtlern Prof. Dr. HeikeKrieger (FU Berlin), Prof. Dr. Georg Nolte (HU Berlin,Sprecher) und Prof. Dr. Andreas Zimmermann(Universität Potsdam) sowie den PolitikwissenschaftlernProf. Dr. Markus Jachtenfuchs (HertieSchool of Governance), Prof. Dr. Andrea Liese(Universität Potsdam) und Prof. Dr. Michael Zürn(Wissenschaftszentrum Berlin).Red.<strong>Portal</strong> 1/2015
Universität & GesellschaftPersonaliaProf. Dr. iur. Dr. h. c.Detlev W. Belling,Inhaber des Lehrstuhlsfür BürgerlichesRecht undArbeitsrecht an derUniversität Potsdam,ist mit dem Ordena Magyar ÉrdemrendLovagkeresztje,Foto: Ungarische Botschaft Berlindem Ritterkreuz des Ungarischen Verdienstordens,geehrt worden. Gewürdigt wurdendamit die besonderen Verdienste Detlev Bellingsum die wissenschaftliche Kooperationzwischen den Juristischen Fakultäten der UniversitätenPotsdam und Szeged. Die DeutscheRechtsschule an der Universität Szeged, dievon ihm geleitet wird, hat in den zurückliegendenJahren über 400 ungarische Juristinnenund Juristen im deutschen Recht und inder deutschen Fachsprache ausgebildet. DieEhrung fand in der ungarischen Botschaft inBerlin statt.Prof. Dr. Uwe Hellmannist neuer Vorsitzenderdes Senatsder Universität Potsdam.Die Mitgliederdes Gremiums wähltenihn im Novemberin diese Funktion.Uwe Hellmann hatteFoto: Sabine Reinkezuvor lange Jahre alsSenator gewirkt. An der Juristischen Fakultätbekleidet er seit 1994 den Lehrstuhl für Strafrecht,insbesondere Wirtschaftsstrafrecht.Nach seiner Wahl bedankte sich der Jurist fürdas ihm entgegengebrachte Vertrauen. „DerSenat der Universität Potsdam zeichnet sichneben einer hervorragenden fachlichen Kompetenzdurch ein respektvolles und faires Miteinanderaus“, so der neue Senatsvorsitzende.„Zur Fortsetzung dieser guten Zusammenarbeitmöchte ich beitragen.“Der Senat ist das oberste Gremium derHochschule. Er setzt sich aus Mitgliedernaller Statusgruppen der Einrichtung zusammen.Als demokratisch gewählte Vertretungder Lehrenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiteraus Technik und Verwaltung sowie derStudierenden nimmt er legislative, beratende,strategische und auch kontrollierende Aufgabenwahr.<strong>Portal</strong> 1/2015Dr. Elske Hildebrandt,die am Lehrstuhlvon Prof. Dr.Tilman Bezzenbergerpromovierte, hatden Svarez-Preis derLänder Berlin undBrandenburg erhalten.Mit der AuszeichnungwurdeFoto: Jean-Pierre Morelouihre Dissertation zum Thema „Vorstandsvergütung– eine rechtsökonomische Analyse zurAngemessenheit der Vorstandsvergütung“gewürdigt.Elske Hildebrandt habe einen wichtigenBeitrag zu einem hochaktuellen Themageleistet, das nicht nur für Juristen interessantsei, sondern auch in der Gesellschaftund der Politik breit diskutiert werde, so derbrandenburgische Justizminister Dr. HelmuthMarkov bei der Ehrung. Inzwischenarbeitet die Preisträgerin als Richterin aufProbe beim Amtsgericht Berlin-Mitte. Dortist sie zuständig für allgemeine Zivilsachenund Verkehrsrecht.Nach 2012 ging der Preis zum zweiten Malan eine Juristin beziehungsweise einen Juristender Universität Potsdam. Seit 2011 wird erim jährlichen Wechsel von den Ländern Berlinund Brandenburg für eine herausragende,durch eine Dissertation belegte wissenschaftlicheLeistung vergeben. Die Länder verleihenihn im Gedenken an den preußischen JustizreformerCarl Gottlieb Svarez (1746–1798),dessen Anliegen es war, die komplexen Regelungendes Rechts allgemeinverständlich darzustellen.Prof. Dr. Bernd Müller-Röberaus demInstitut für Biochemieund Biologie istbei der BundesdelegiertenkonferenzinWürzburg zum Präsidentendes VerbandesBiologie, Biowissenschaftenund Biome-Foto: privatdizin in Deutschland (VBIO e. V.) gewählt worden.Er löst damit Prof. Dr. Wolfgang Nellenvon der Universität Kassel ab, der den VBIOseit 2011 führte.Bernd Müller-Röber wurde nach mehrerenStationen seiner beruflichen Karriere im Jahr2000 Professor für Molekularbiologie an derUniversität Potsdam, wo er auch dem universitärenForschungsschwerpunkt „Pflanzengenomforschungund Systembiologie“ als Sprechervorsteht. Zu seinen Arbeitsschwerpunktengehören die Pflanzengenomforschung,Wachstums- und Alterungsprozesse sowieGenregulation bei Pflanzen, Systembiologieund synthetische Biologie. Müller-Röber istExperte für Sicherheitsfragen in der (grünen)Gentechnik und war beispielsweise stellvertretenderVorsitzender des Bioökonomierats derBundesregierung.Der nun von ihm geführte VBIO steht vorder Aufgabe, die biowissenschaftliche Communityunter anderem durch eine intensivereEinbindung von Kolleginnen und Kollegen ausden Universitäten und Forschungseinrichtungenzu stärken, um nach außen eine bessereWahrnehmung der Biowissenschaftler undihrer Forderungen in Politik und Gesellschaftzu erreichen.Dr. Barbara Steinerhat den 8. PotsdamerNachwuchswissenschaftler-Preiserhalten.Die 37-Jährigebekam die Auszeichnungfür ihre herausragendenLeistungenauf dem Gebiet derFoto: privatGeschichtswissenschaften.Geehrt wurde Barbara Steiner insbesonderefür ihre Dissertation zum Thema„Konversion nichtjüdischer Deutscher zumJudentum in Deutschland nach 1945. Motive,biografische Konstruktionen und Konfliktfelder“,die sie im Juli 2014 an der UniversitätPotsdam mit magna cum laude abschloss. Siehat darin untersucht, aus welchen Gründendeutsche Frauen und Männer nach 1945 zumJudentum konvertieren wollten, wie Rabbinerund jüdische Gemeinden darauf reagiertenund welche spezifischen Reaktionen, Interaktionenund Übertrittsverläufe sich darausergaben. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr.Julius H. Schoeps, Direktor des Moses Mendelssohn-Zentrumsfür europäisch-jüdischeStudien. Die Erforschung von Übertritten zumJudentum in Deutschland stehe noch ganz amAnfang, so Schoeps. „Hier hat Barbara Steinermit ihrer Arbeit etwas Bahnbrechendes geleistet.“25