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ForumTragfähige Konzepte findenUniversitätspräsident Oliver Günther über Technologien, Potenziale undAufgaben für die Städte von morgenDas Wissenschaftsjahr 2015 des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung (BMBF) widmetsich dem Thema „Zukunftsstadt“. Nach demMotto aus dem Jahr 2014, „Die digitale Gesellschaft“,geht es auch diesmal wieder um neueTechnologien, auch Informationstechnologien,und deren Auswirkungen auf unser Leben, aufGlück und Wohlstand.Von Prof. Oliver Günther, Ph.D.Ich war in die Vorbereitungen des Wissenschaftsjahrs2014 in meiner damaligenEigenschaft als Präsident der Gesellschaftfür Informatik (GI) eingebunden. Was mir andem Thema „Digitale Gesellschaft“ gut gefiel,war der fachübergreifende Ansatz, der die Beiträgeunterschiedlicher ingenieur-, sozial-, wirtschafts-und kulturwissenschaftlicher Disziplinenzur Entwicklung und Nutzung modernerInformationstechnologien aufgriff und derenQuerverbindungen und Nutzungspotenzialethematisierte. Die GI war insbesondere für dieKampagne „Digitale Köpfe“ verantwortlich.Herausgekommen ist eine hochgradig interdisziplinäreMischung inspirierender Menschenund Visionen, die Deutschlands digitale Exzellenzrepräsentieren und die Zukunft der digitalenGesellschaft maßgeblich vorantreiben.Einen ähnlich offenen Ansatz wünsche ichder neuen Initiative „Zukunftsstadt“. Derzeitleben zwei Drittel aller Deutschen in Städten,hier werden drei Viertel der Energie bundesweitverbraucht. Natürlich wird aber in denStädten auch viel von dem erarbeitet, wasunser Land, was die Welt voranbringt: neueTechnologien, neuartige Prozesse, neue Ideen.Umso wichtiger, dass diese innovativen Ideenumgehend in das städtische Leben einfließen,um so die Grundlage für ein nachhaltiges Miteinanderauf engem Raum zu schaffen.An der Entwicklung des Nahverkehrs lässtsich das Potenzial von klug eingesetzter Technologieanschaulich illustrieren. EuropäischeStädte waren früh führend im Ausbau eines leistungsfähigenU-Bahn-, Tram- und Busnetzes.Von den Ergebnissen profitieren wir alle. Paris –eine Stadt, deren Einwohnerdichte sechs Mal so<strong>Portal</strong> 1/2015Forschungshochburg: Campus Golm.hoch ist wie die Berlins! – würde ohne die Metroschlichtweg nicht funktionieren. Los Angeles– mit einer Bevölkerungsdichte, die mit Berlinvergleichbar ist – zeigt in drastischer Art undWeise, welche katastrophalen Konsequenzenaus Fehlentscheidungen in einem derart zentralenInfrastrukturthema resultieren können.Umgekehrt offenbart dieses Beispiel, dasssich im kommunalen Umfeld durch klugepolitische Entscheidungen viel bewirken lässt.Damit Menschen auch in 50 Jahren gerne inStädten leben, dort produktiv und glücklichsind, müssen jetzt wichtige Weichenstellungenerfolgen. Sharingkonzepte für PKWs, aber auchfür Wohnraum müssen hier diskutiert werden.Eine noch engere Verflechtung von Wohn- undGewerbegebieten kann dazu beitragen, Pendelzeitenzu reduzieren. Die Allokation vonVerkehrsraum auf benzin- und dieselgetriebeneLKWs, Busse und PKWs einerseits, aufE-Mobilität und Fahrradverkehr andererseitswirft Fragen auf. Moderne Software kann hierebenso helfen wie bei der Suche nach einemParkplatz – all das, um den Energieverbrauchzu reduzieren, ohne Lebensqualität und Produktivitäteinzubüßen. Neue Unternehmenmüssen Immobilien vorfinden, die sie auchvor dem großen Durchbruch schon bezahlenkönnen. Und schließlich ist die Verfügbarkeitvon Bildung für alle Bürgerinnen und Bürgerein zentraler Standortfaktor.Potsdam hat in der Vergangenheit viele Weichenrichtig gestellt, aber es bleibt auch nochviel zu tun. Der Fokus auf den drei StandortcharakteristikaSchlösser und Gärten, Film undFernsehen sowie Wissenschaft und Forschungerscheint wichtig und richtig. Die Anbindungan den wichtigen Nachbarn Berlin ist nochverbesserungsfähig – zum Wohle der Berlinerebenso wie der Potsdamer Bürgerinnen undBürger. Wir brauchen in Potsdam noch mehrRaum für innovative Start-up-Unternehmenund die jungen Querdenker, die in ihnenarbeiten. Und natürlich wünschen wir uns alsUniversität auch noch mehr Spitzenforschungin Potsdam. Ohne diese sind Wohlstand undLebensqualität auf Dauer nicht gesichert. InPotsdam ist die Spitzenforschung zwar schonjetzt zu Hause – lassen Sie uns jedoch gemeinsamnoch eine Schippe drauflegen!3

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