Lebenshilfe Aktuell 2/2006 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen

8 | 2/2006 | Lebenshilfe Aktuell
beider Schulen würden der Kooperation sehr positiv
gegenüber stehen. Insbesondere für Eltern von be-
hinderten Kindern geht damit ein Wunsch in Erfül-
lung, die sich über mehr soziale Kontakte für ihre
Kinder freuen.
Alle organisatorischen Fragen sind bereits geklärt
worden: Die Von-Rothmund-Schule bringt ihre eige-
nen Möbel mit, stellt alles erforderliche Personal und
organisiert die Beförderung der Kinder. Damit entste-
hen der Gemeinde Bad Heilbrunn keinerlei Mehrkos-
ten, was ihr die Zustimmung zu dieser Schulkoope-
ration noch leichter gemacht hat. Unterstützt hat das
Vorhaben auch Bürgermeister Martin Bachhuber,
der von „durchwegs sehr positiven Vorgesprächen“
sprach.
Erfolgreiche Kooperation auch zwischen
unserer Werkstufe und der Berufsschule
Sehr erfolgreich hat sich auch eine Unterrichts-
Kooperation zwischen der Werkstufe unserer Von-
Rothmund-Schule und der Tölzer Berufsschule
entwickelt, die vor gut einem Jahr von unserem
Vorsitzenden Dr. Martin Lechner und Berufsschul-
direktor Johann Reisner angebahnt worden ist. Un-
sere Werkstufenschüler, die im 0. bis 2. Schulbe-
suchsjahr bei uns ihre Berufsschulpflicht erfüllen,
haben gelegentlich gemeinsamen Unterricht mit den
zwei Berufsgrundschulklassen für Zimmerer und für
Hauswirtschaft. Bei den Zimmerern fertigte man an
gemeinsamen Unterrichtstagen Nistkästen mit den
beiden Lehrkräften Hans Haslinger (Berufsschule)
und Stefan Ernstberger. Bei den Hauswirtschaftern
wurde mit den Lehrkräften Christine Knitterl (Be-
rufsschule) und Elfriede Dietz gemeinsam gekocht.
Hans Haslinger hat übrigens noch eine zweite Koo-
peration aufgebaut: Seine Zusammenarbeit mit dem
Alpenverein zur Instandhaltung der „Tölzer Hütte“ im
Karwendelgebirge hat bundesweit Beachtung gefun-
den.
Als weiteres Kooperationsvorhaben zwischen Le-
benshilfe-Schule und Berufsschule ist jetzt auch ein
gemeinsamer Schulsport vereinbart worden. Klas-
senleiter Stefan Ernstberger: „Unsere Schüler sind
ganz begeistert, diese Normalität tut ihnen sehr gut“.
Auch die Berufsschüler würden sich mit sehr viel
Verständnis auf diese Kooperation einlassen.
Persönliche Zukunftsplanung für unsere
Werkstufenschüler
Seit zwei Jahren finden an unserer Von-Rothmund-
Schule so genannte „Zukunftskonferenzen“ für alle
Schülerinnen und Schüler aus der dreijährigen Werk-
stufe statt: Einmal pro Jahr setzen sich die Lehrkräf-
te und ggf. auch die Tagesstättenkräfte mit jedem
Schulpflichtigen und dessen Eltern an einen Tisch,
um gemeinsam ein differenziertes Leistungs- und
Persönlichkeitsprofil zu erstellen und über realisti-
sche Erwartungen und Zukunftsperspektiven für
den jungen Menschen zu sprechen. Planung und
Ablauf dieser Zukunftskonferenzen sind für alle Be-
teiligten verbindlich und in einer entsprechenden
Handlungsleitlinie so festgelegt worden.
Diese Gespräche werden intensiv vorbereitet: Die
Eltern erhalten zuvor einen Fragebogen, in dem sie
sich zu Stärken und Schwächen ihres Kindes und zu
ihren Wünschen und Erwartungen hinsichtlich des-