Diplom- Psychologen - Psychotherapeutenjournal
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10 Jahre Psychotherapieausbildung aus<br />
PiA-Sicht – (noch) keine Erfolgsstory?<br />
Mike Mösko, Kerstin Sude<br />
Zusammenfassung: Die vergangenen zehn Jahre der Psychotherapieausbildung<br />
können in drei Phasen unterteilt werden: Adaptation, Stagnation und Transformation.<br />
In der Phase der Adaptation haben PiA der ersten Generation zusätzlichen<br />
Aufwand betreiben müssen, um die zahlreichen Unklarheiten auszuräumen. In der<br />
Phase der Stagnation scheinen sich viele Akteure hinter den für sie bestmöglichen<br />
Vorteilen verschanzt zu haben und die notwendige Weiterentwicklung wurde<br />
blockiert. Die für die AusbildungsteilnehmerInnen wichtige dritte Phase der Veränderungen<br />
wird aus der Perspektive des PiA-Netz-Hamburgs analysiert und mit<br />
Beispielen verdeutlicht. Abschließend werden vier Maßnahmen vorgestellt, die die<br />
Psychotherapieausbildung weiter nachhaltig verbessern können. Es handelt sich<br />
um die Vernetzung der AusbildungsteilnehmerInnen untereinander, die formalisierte<br />
Partizipation von AusbildungsteilnehmerInnen, die Einführung einer Selbstverpflichtung<br />
(Verhaltenskodex) der Ausbildungsinstitute und klinischen Einrichtungen<br />
sowie weitere führende Maßnahmen der Qualitätssicherung.<br />
10 Jahre liegt die Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes<br />
und damit die<br />
Entstehung zweier neuer staatlich anerkannter<br />
Heilberufe zurück:<br />
Psychologische/r Psychotherapeut/in und<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/in<br />
1 . Gleichzeitig wurden mit der<br />
Ausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />
(PsychTh-APrV) neue Rahmenbedingungen<br />
geschaffen (BGBl, 1998), die Veränderungen<br />
für den Berufsstand zur Folge<br />
hatten. Rückschauen zum Gesetz gibt es<br />
einige (z. B. Schildt, 2007).<br />
Dieser Beitrag wagt aus unserer PiA-Sicht einen<br />
kritischen Rückblick auf die Umsetzung<br />
�<br />
����<br />
Münchner FamilienKolleg<br />
Programm-Anforderung:<br />
Blutenburgstr. 57, 80636 München<br />
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Fax: 08134 – 92 365<br />
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der Psychotherapieausbildung. Darüber hinaus<br />
werden abschließend vier Maßnahmen<br />
vorgestellt, die die Psychotherapieausbildung<br />
weiter nachhaltig verbessern können.<br />
Unser Beitrag basiert auf Erfahrungen, die<br />
wir im Rahmen unserer bisherigen PiA-Berufspolitik<br />
gesammelt haben.<br />
Insgesamt kann man aus unserer Sicht die<br />
Psychotherapieausbildung der vergangenen<br />
zehn Jahre in drei Phasen unterteilen:<br />
1. Adaptation,<br />
2. Stagnation,<br />
3. Transformation.<br />
Die verschiedenen Ausbildungsakteure<br />
haben sich diesen Phasen in sehr unterschiedlicher<br />
Weise gestellt. Zu den Akteuren<br />
zählen neben den PiA, ihre Netzwerke,<br />
Ausbildungsinstitute, Ausbildungsdachverbände,<br />
Klinische Einrichtungen, Landesprüfungsämter,<br />
Psychotherapeutenkammern,<br />
Berufs- und Fachverbände, Gewerkschaften<br />
sowie der Gesetzgeber. Im Folgenden<br />
gehen wir auf die Phasen anhand von Beispielen<br />
genauer ein.<br />
Phase 1: Adaption<br />
Nach Verabschiedung der PsychTh-APrV<br />
lag für alle Akteure die Herausforderung<br />
darin, die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
mit Leben zu füllen und angemessene<br />
Strukturen zu etablieren. Dieser Adaptionsprozess<br />
war für die meisten PiA mit<br />
erheblichen Mehrbelastungen verbunden.<br />
Von den PiA erfuhren wir, dass es an den<br />
Ausbildungsinstituten kaum klar definierte<br />
Abläufe gab. Die Curricula schienen z. T.<br />
1 Im Folgenden verwenden wir als Schreibweise<br />
„PsychotherapeutInnen“ (w/m), für<br />
Psychologische PsychotherapeutInnen in<br />
Ausbildung PPiA, für Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen<br />
in Ausbildung<br />
KJPiA. Sind beide Heilberufe in Ausbildung<br />
gemeint verwenden wir den Begriff PiA.<br />
Fortbildung 2010 (Auswahl 1. Halbjahr)<br />
23.01. Michael Bohne: Emotionales Selbstmanagement mit PEP<br />
05. – 06.03. Jim Wilson: Kindorientierte systemische Therapie<br />
23. – 24.04. Elisabeth Reisch: Psychotherapie als Achtsamkeitsprozess<br />
12.06., 17.07., 13.11. Jochen Peichl: Fortbildungsreihe Ego-State-Therapie<br />
24. – 25.07. Gerd F. Müller: Stärken betonendes systemisches Interviewen<br />
08. – 10.07. Doris Heueck-Mauß: Multiplikatorenkurs Präventives ElternTraining PET<br />
16. – 17.07. Henning Walkemeyer: Aufsuchende Familientherapie AFT<br />
Weiterbildung<br />
„Systemisch-konstruktivistische und lösungsorientierte Therapie“<br />
Beginn 07.09.2010: Bitte fordern Sie unsere Konzeption an.<br />
Für die meisten Seminare gibt es Fortbildungspunkte der Bayerischen Psychotherapeutenkammer.<br />
<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/2009