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Subsegment als Ziel

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SCHWERPUNKT FIBu, KORE, CONTROLLINg<br />

Humana verkauft Forderungen auf der Basis von SAP-Software<br />

Keine Sekunde bereut<br />

Im April 2007 hat die Humana Milchunion, Deutschlands zweitgrößter Milchverarbeiter,<br />

im Forderungsverkauf (Asset Backed Securities) die bisherige Software durch das SAP-<br />

Add-On ABSsprint der cormeta ag ersetzt. „Wir verkaufen Forderungen, um unsere Bilanzstruktur<br />

zu verbessern und weil die Marge besser ist <strong>als</strong> beim klassischen Bankkredit“,<br />

erläutert Herbert Krüger, Leiter Finanzwesen.<br />

Inzwischen beträgt das Volumen 100<br />

Millionen Euro, eine nicht unerhebliche<br />

Entlastung für das Kontokorrent.<br />

Verkauft werden ausschließlich inländische<br />

Forderungen, wobei 70 Prozent<br />

auf Molkereiprodukte entfallen. Der<br />

Rest verteilt sich auf Käse und Babynahrung.<br />

Der Abschlag beträgt 4,5 Prozent,<br />

darin sind Verlustrisiko und Wertminderung<br />

enthalten. In der Milchindustrie<br />

war Humana das erste Unternehmen,<br />

das Asset Backed Securities<br />

eingeführt hat.<br />

Früher 1,5 Tage, heute 30 Minuten<br />

Der Grund für den Softwarewechsel<br />

war die ungenügende Unterstützung<br />

durch das Altsystem. Die zu verkaufenden<br />

Forderungen mussten extra ausgelesen<br />

und in Excel-Tabellen eingespielt<br />

werden. Auch der Abgleich mit den<br />

Zahlungseingängen erfolgte manuell.<br />

Allein für die Erstellung brauchte der<br />

Mitarbeiter anderthalb Tage. Heute dagegen<br />

dauert der gesamte Prozess maximal<br />

eine halbe Stunde.<br />

Das System gleicht automatisch<br />

den Altbestand der verkauften Forderungen<br />

mit den Zahlungseingängen<br />

ab und erstellt die aktuelle Übersicht.<br />

Anschließend erfolgt der Datentransfer<br />

an die Zweckgesellschaft. Gemeldet<br />

werden der alte Forderungsbestand,<br />

darauf entfallende Zahlungseingänge,<br />

der neue Bestand sowie das zugehörige<br />

WKV-Limit monatlich. Beim Kreditinstitut<br />

steht ein Stand-alone-Server extra<br />

für Humana, der die Daten ausliest,<br />

MIDRANGE MAgAZIN · 05/2009<br />

zu einem so genannten Asset Report<br />

zusammenstellt und zurücksendet. Dieser<br />

Report zeigt das bisher in Anspruch<br />

genommene Forderungsvolumen sowie<br />

Überfälligkeiten<br />

an. Ein weiterer Vorteil<br />

ist, dass Herbert<br />

Krüger und seine<br />

Mitarbeiter bei der<br />

Erstellung der ABSfähigen<br />

Forderungen<br />

feststellen können, ob<br />

der eine oder andere<br />

Kunde inzwischen gezahlt<br />

hat.<br />

Die Automatisierung<br />

der Prozesse ist<br />

der größte Vorteil von<br />

ABSsprint. Humana hat damit wesentlich<br />

mehr Sicherheit bei der Zusammenstellung<br />

und Übermittlung der Daten.<br />

Positiver Nebeneffekt: Die internen<br />

Prozesse wurden verschlankt. Das System<br />

ist leicht zu handhaben, auch für<br />

IT-Laien.<br />

Auf cormeta aufmerksam wurde<br />

man durch die Dresdner Bank, mit der<br />

Humana zusammenarbeitet. Die Entscheidung<br />

stand für Herbert Krüger<br />

schnell fest. „Bereits nach der ersten<br />

Präsentation war uns klar, dass ABSsprint<br />

die richtige Lösung ist. Auch<br />

deshalb, weil die Software die Daten<br />

aus verschiedenen Systemen extrahieren<br />

kann. Ein Teil der zu verbriefenden<br />

Forderungen lief dam<strong>als</strong> bereits unter<br />

SAP, der andere unter Novum. Insofern<br />

bestand die Herausforderung, diese<br />

beiden unterschiedlichen Systeme zu<br />

vereinigen. Die Entscheidung haben<br />

wir keine Sekunde bereut.“<br />

Unternehmen, die ABS betreiben<br />

wollen, rät der Leiter<br />

Finanzwesen, die Forderungen<br />

über eine Warenkreditversicherung<br />

abzusichern. Zudem sollten<br />

sie eine gute Bonität<br />

besitzen. Denn gegebenenfalls<br />

müssen sie die<br />

Forderungen zurückkaufen,<br />

wenn diese keinen<br />

Abnehmer auf dem Kapitalmarkt<br />

finden. Hinter<br />

den verkauften Forderungen<br />

steht in der Regel<br />

ein Kredit in gleicher Höhe, den das<br />

Unternehmen nicht bekommen würde,<br />

bestünden Zweifel an seiner Bonität.<br />

Zu beachten sind laut Krüger auch die<br />

Kosten für die Implementierung eines<br />

ABS-Systems. Die liegen heute bei mindestens<br />

500.000 Euro, unabhängig von<br />

der Höhe des Forderungsvolumens, das<br />

man verbriefen will. Eine lohnende Investition<br />

sei es auf jeden Fall. ó<br />

cormeta ag, Ettlingen<br />

www.cormeta.de<br />

Carsten Lüdtge<br />

Fachredakteur,<br />

PRX Agentur für<br />

Public Relations gmbH,<br />

Stuttgart

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