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Gesetzentwurf der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und ... - BMU

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* Wird nach Vorliegen <strong>der</strong> lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt.- 30 - Deutscher B<strong>und</strong>estag – 17. Wahlperiode2. Wesentlicher Inhalt des GesetzesIn einer ersten Phase sieht das Standortauswahlgesetz die Einrichtung einer pluralistisch zusammengesetztenB<strong>und</strong>-Län<strong>der</strong>-Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ (Kommission)zur Prüfung <strong>und</strong> Bewertung verschiedener Entsorgungsoptionen für die Entsorgung Wärme entwickeln<strong>der</strong>radioaktiver Abfälle <strong>und</strong> zu den Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen nach dem gegenwärtigenStand von Wissenschaft <strong>und</strong> Technik für die Suche nach einem Standort für ein Endlager in tiefengeologischen Formationen vor, um Mensch <strong>und</strong> Umwelt für einen langen Zeitraum vor <strong>der</strong> schädlichenWirkung radioaktiver Abfälle zu schützen. Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Empfehlungen <strong>der</strong> Kommissionwird das Gesetz evaluiert <strong>und</strong> gegebenenfalls geän<strong>der</strong>t. Ziel ist es sicher zu stellen, dassdas Endlager <strong>und</strong> die Isolation <strong>der</strong> radioaktiven Abfälle von <strong>der</strong> Biosphäre über einen sehr langenZeitraum in einer Größenordnung von 1 Million Jahren we<strong>der</strong> durch gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen,Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> oberflächennahen Nutzung des Standortes noch durch Klimaverän<strong>der</strong>ungengefährdet werden.Das neue Standortauswahlverfahren entspricht somit dem Stand von Wissenschaft <strong>und</strong> Technik,wie er sich in internationalen Standards (IAEA), veröffentlichten Dokumenten <strong>der</strong> <strong>der</strong> NuclearEnergy Agency (NEA) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung(OECD), sowie in <strong>der</strong> internationalen Praxis darstellt. Es führt zur Festlegung eines Endlagerstandortes,<strong>der</strong> die Realisierung eines Endlagers auf hohem Sicherheitsniveau ermöglicht. Zu denAnfor<strong>der</strong>ungen an ein solches Standortauswahlverfahren gehören insbeson<strong>der</strong>e:ein Vorgehen mit eindeutig definierten Verfahrensschritten,die Festlegung <strong>der</strong> Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Mindestanfor<strong>der</strong>ungen sowie <strong>der</strong> Ausschlusskriterienvor Beginn des Auswahlverfahrens,Transparenz des Verfahrens <strong>und</strong> Beteiligungsmöglichkeiten auf allen Stufen <strong>und</strong>die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Stellen zur Festlegung <strong>der</strong> Auswahlkriterien/ Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<strong>und</strong> Prüfinstanzen vom Vorhabenträger.Um zu einer befriedenden Lösung <strong>der</strong> Endlagerfrage zu kommen, muss die Auswahl <strong>und</strong> Festlegungeines Endlagerstandortes in einem nachvollziehbaren, transparenten <strong>und</strong> fairen Verfahren,an dem die betroffenen Gebietskörperschaften <strong>und</strong> die Öffentlichkeit von Anfang an beteiligt sind,erfolgen. Auf diese Weise kann auch <strong>der</strong> Planungsprozess zur Reduzierung von möglicherweiseauftretenden Konflikten zwischen den Realisierungsinteressen für ein Endlager <strong>und</strong> den Interessen<strong>und</strong> Bedürfnissen <strong>der</strong> betroffenen Regionen optimiert werden. Die Realisierung von Großprojektenerfor<strong>der</strong>t eine intensive Beteiligung <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu dem frühestmöglichen Zeitpunkt.Die Verfahrensvorschriften verpflichten die an dem Standortauswahlprozess beteiligten Organisa­elektronische Vorab-Fassung*

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